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Kunde sein

Internet-Käufe können sehr umständlich sein – aber eben auch sehr einfach. Bestes Beispiel: Victorias Secret. Der Liefertermin wird ziemlich großzügig kalkuliert : Sie haben Ihre Ware bis zum 23. Dezember. Also bestellt am 27. November, Auftragsbestätigung vom 28. November, Lieferavis am 2. Dezember mit Versanddatum 30.11. – und heute ruft mich der Paketservice an, die Ware sei da. Na bitte: Es geht doch, wenn man nur will.

Das entschädigt mich wieder etwas für die Praxis einiger so genannter „Versandhändler“, die ihre Ware überhaupt erst selbst bestellen, wenn die Kundenbestellung schon lange vorliegt – und man im Voraus bezahlt hat. Auf solche Penner kann man nötigenfalls verzichten.

Die DUDEN-Software 3.0 hat bei mir einen neuen Rekord aufgestellt: Bei so einem kurzen Artikel ist sie bisher noch nie abgestürzt. Meinen Glückwunsch an den Projektleiter und die Programmierer, die das Produkt entwickelt haben.

Ich habe es mir gedacht: Die TALKLINE erweist sich weiterhin als unflexibel: Gestern bekam ich einen der üblichen Briefe, aus denen mehr oder weniger hervorgeht, dass es die Damen und Herren dort nicht interessiert, was ihre Kunden meinen: Man stellt sich einfach auf einen fragwürdigen Rechtsstandpunkt und das war es dann.

Mich würde nun wirklich einmal interessieren, ob die Leute, die dort Briefe schreiben, einmal daran denken, welche Auswirkungen dies auf ihr Marketing und die Neukundengewinnung hat. Deswegen sage ich hier mal dies: Rechtsstandpunkt hin, Rechtsstandpunkt her, meine Damen und Herren der TALKLINE, ich weiß nicht, ob ihre Abteilung „Beschwerdemanagement“ sich leisten kann, wegen Starrköpfigkeit auf Dauer Kunden zu verlieren – und, was schlimmer ist, verärgerte Kunden zurückzulassen - und ich bin schon ziemlich viel mehr als nur "verärgert" sondern absolut stinksauer.

Und damit dies schon mal klar ist: Selbst wenn die Überprüfung der Verträge durch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ergeben sollte, dass ich aus dem Vertrag nicht herauskomme, bleibt der TALKLINE doch nur die (allerdings äußert hohe) Grundgebühr: Ich telefoniere inzwischen anderwärts – ohne Vertragsbindung.

Ich schätze die „Badische Zeitung“ wegen ihrer unabhängigen und stets erfrischenden Meinung. Doch jetzt ging mit der Hut hoch: Erst fand ich in meiner Post eine Werbung für irgendwo ein Plastikkärtchen, mit der ich angeblich in der Region soundsoviel Prozent Rabatt bekomme (Schnipp-Schere – Schnapp-Mülleimer) und heute erfrechte sich gar eine Werberin, mich wegen irgendwelcher Telefontarife anzubaggern.

Meldete sich ganz frech mit „Badische Zeitung“ und dass sie mir als langjährigem Abonnenten eine Freude machen wollte. Achtung – liebe Damen und Herren der Geschäftsleitung des „Badischen Verlags“ – wenn das der neue Stil Ihres Hauses ist, dann kündige ich mein Abonnement. Ich will nämlich meine Ruhe vor Telefonverkäufern - Sie bekommen alles noch per Brief.

Gut acht Wochen hat die Firma Talkline gebraucht, um einen simplen Kundenbrief zu beantworten – nun entschuldigt man sich zwar, aber die Wartenzeit wirft bereits viel Licht auf die Bedeutung, die Talkline einem Kunden beimisst.

Was bitte, meine Damen und Herren von Talkline, ist für sie eigentlich ein Kunde? Jemand, für den man lästigerweise Konten führen und Rechnungen schreiben muss? Ich habe inzwischen diesen Eindruck und keinen anderen.

Zum Glück habe ich heute einmal auf die richtigen Webseiten geguckt und mir die Augen geputzt: Rechtlos ist der Verbraucher gegenüber den Telefonprovidern nämlich nicht – doch die Provider behaupten munter, was ihnen gerade einfällt: „Wir haben sie über ihr Widerspruchsrecht aufgeklärt. Da sie keinen fristgerechten Widerspruch einlegten, ist die Preisanpassung korrekt vorgenommen worden. Sie hatten zwar ein Widerspruchsrecht, jedoch kein Sonderkündigungsrecht“.

Ach, hatte ich nicht? Gilt § 28 Abs.3 S.2 TKV etwa nicht für die Talkline? Ich kann nur eines sagen: Ich habe die Nase jetzt voll – und zwar gestrichen.

Magical Works hat weder auf meine erste, noch auf die zweite, noch auf die dritte Aufforderung reagiert

1. Mir einen gültigen Kontoauszug zu schicken
2. Die Kündigung des Vertrags zu bestätigen
3. Die gehosteten Domänen freizugeben.

Statt dessen schickt man mir eine neue Rechnung auch für die Zeit nach der Kündigung und belastet mein Konto erneut rechtswidrig – trotz des gekündigten Vertrages und des widerrufenen Abbuchungsauftrags. Ich kann mich trösten, dass es mir offenbar nicht allein so ging – aber das ist auch alles.

Es reicht jetzt, Magical Works.

Heute habe ich einmal etwas Positives zu berichten: Bei der IBM habe ich letztlich Erfolg mit meiner Reklamation gehabt - die Software Smart Suite wurde nachgeliefert, und dies auf eine sehr unkonventionelle Weise, bei der manches andere Kundenzentrum sich erst einmal die Finger verbogen hätte.

Das Lob geht an Reiner Ewert von der IBM Deutschland, der sich sehr ernsthaft, freundlich und zuvorkommend um meine Reklamation kümmerte. Vielen Dank.

Weil mich die Firma Magical Works seit Monaten mit unberechtigen Abbuchungen von meinem Konto bombardierte, habe ich dort gekündigt, den Abbuchungsauftrag zurückgezogen, die Domänen gekündigt und mindestens einen Teil der Domänen an einen neuen Provider übertragen.

Erster Akt: Magical Works gibt die Domäne nicht frei, aber ich erfahre zu meinem erstaunen, dass es gar nicht Magical Works ist, der sie freigeben muss, sondern Strato. Also schreibe ich auch noch Strato an und jemand antwortet mir: „Leider sind die Domains nicht über uns gehostet. Auch ist Magical Works kein Kunde von uns. Es tut uns sehr leid dass wir Ihnen in dieser Sache nicht weiterhelfen können. Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben weitergeholfen zu haben und wünschen Ihnen einen schönen Tag.“

Na, den schönen Tag hätte sich Herr oder Frau Styrie auch schenken können, dann ich hatte Strato ausdrücklich in der Eigenschaft als DENIC-Mitglied angeschrieben.

Was tut man in einer solchen Situation? Man schreibt der DENIC. Die Antwort kommt postwendend:

„diese Domain liegt bei Strato, bzw. Strato ist das zuständige DENIC-Mitglied. Falls sich Strato weigert die Domaine freizugeben, faxen Sie uns die Providerwechselzustimmung, wir werden diese an Strato weiterleiten.“

Nun, ich kam noch nicht dazu, werde dies aber am Montag machen. Selbstverständlich habe ich mich bei Strato beschwert – es ist schon ein paar Tage her, und ich glaube nicht, dass ich von dort noch irgend eine Antwort erhalte.

Irgendwie stelle ich es mir anders vor, in diesem Land irgendwo Kunde zu sein.

Ich will informiert sein, also halte ich mir eine Fachzeitschrift: INTERNET professionell. Inzwischen weiß ich, dass ich mich aus dem Internet schneller und ausführlicher informieren kann, aber dennoch – Abonnements werden ja in Deutschland mit langen Laufzeiten verkauft. Jedenfalls habe ich auf eine Test-Empfehlung von INTERNET Professionell aus dem Jahre 2001 meine Webseiten bei Magical Works gehostet.

Im Oktober 2004 lobte PC Professionell, die Schwesterzeitschrift von INTERNET Professionell, den Webhoster Magical Works erneut für seine hervorragenden Leistungen – und setze ihn auf Platz 2. In der Ausgabe 12/2004 von INTERNET Professionell reicht es zwar nur noch für Platz 5, allerdings vorwiegend aus der Relation von Preis und Leistung.

Früher freilich war das noch anders: da landete Magical Works schon mal auf Platz 1, und zwar sowohl bei PC Professionell wie auch bei INTERNET Professionell.

Nicht aufgefallen scheint den Herren von PC Professionell und INTERNET Professionell zu sein, dass die Firma Magical Works im Internet inzwischen heftig kritisiert wurde, und zwar in Foren wie auch in der Fachpresse. Z.B. „Fauler Zauber um Magical Works“ vom 09.07.2002. Heftiger noch ging es in den Foren zu (1) (2) (3): In zahllosen Beiträgen wurde MagicalWorks vorgeworfen, die Kunden in der einen oder anderen Art nicht so zu behandeln, wie man das von einem seriösen Webhoster erwarten darf – das ist eine ausgesprochen höfliche Beschreibung der tatsächlichen Verhältnisse.

Das Erstaunliche: Nicht nur Magical Works hüllt sich in Schweigen (Es werden weder Briefe noch Emails beantwortet) sondern auch INTERNET Professionell mauert: Offenbar kann man dort zwar Webhoster empfehlen, ist aber nicht bereit, kritischen Hinweisen nachzugehen. Auf meine mehrfachen Rückfragen bekam ich nur die üblichen lapidaren Antworten. Fragt sich, für wen INTERNET Professionell eigentlich geschrieben wird: Für die Leser oder für die Dienstleister nebst den Soft- und Hardwareanbietern.

Wie interessant – Unternehmen interessieren sich plötzlich für ihre Privatkunden. Behauptet jedenfalls die Wirtschaftswoche. Nun ja. Die IBM musste ich zweimal antriggern, bevor sie sich herabließ, mit einem lästigen Privatkunden zu reden, die TALKLINE redet erst gar nicht mit mir, sonder ignoriert jedes beliebige Schreiben meinerseits, und von MagicalWorks schweige ich besser mal ganz, genau so wie von der DUDEN Software, Version 3. Ach, sie glauben, Verbraucherschutzorganisationen und Redaktionen irgendwelcher Hobby-Zeitschriften (die sich „Fachzeitschriften“ nennen) wären da irgendwie hilfreich? Das muss früher mal gewesen sein.

Wie schön, wenn die Wirtschaftswoche meint, dass sich deutsche Firmen für deutsche Verbraucher interessieren. Macht sich gut für die PR.

Fragt sich nur, was dran ist.

 

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