religion im blick
Der Präsident des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel:
„Die Spitze der katholischen Kirche habe nicht begriffen, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen einem fabrikmäßigen Völkermord und dem, was Frauen mit ihrem Körper tun“.
Der F.D.P. Vorsitzende Guido Westerwelle:
„Wer wie die katholische Kirche Verhütung verdammt, hat kein Recht, Frauen in Not zu kriminalisieren“.
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck:
"Wenn der Papst Abtreibung und den Holocaust in einen Zusammenhang bringt, fehlt es ihm an moralischer und ethischer Orientierung".
Fragt sich, wo der Protest der Frauen bleibt. Schließlich geht die Papst-Gleichsetzung von Holocaust und Abtreibung vor allem in ihre Richtung. Doch ganz offensichtlich sind die einstmals so kämpferischen Frauen einfach feige geworden – wenn der Papst von Rom spricht, ist es aus mit der Kampfbereitschaft. Oder sollte ich mich irren?
Freilich halten sich auch die Sozialdemokraten merklich zurück - sollte etwa die kommende Wahl im katholischen NRW daran schuld sein?
„Die Spitze der katholischen Kirche habe nicht begriffen, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen einem fabrikmäßigen Völkermord und dem, was Frauen mit ihrem Körper tun“.
Der F.D.P. Vorsitzende Guido Westerwelle:
„Wer wie die katholische Kirche Verhütung verdammt, hat kein Recht, Frauen in Not zu kriminalisieren“.
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck:
"Wenn der Papst Abtreibung und den Holocaust in einen Zusammenhang bringt, fehlt es ihm an moralischer und ethischer Orientierung".
Fragt sich, wo der Protest der Frauen bleibt. Schließlich geht die Papst-Gleichsetzung von Holocaust und Abtreibung vor allem in ihre Richtung. Doch ganz offensichtlich sind die einstmals so kämpferischen Frauen einfach feige geworden – wenn der Papst von Rom spricht, ist es aus mit der Kampfbereitschaft. Oder sollte ich mich irren?
Freilich halten sich auch die Sozialdemokraten merklich zurück - sollte etwa die kommende Wahl im katholischen NRW daran schuld sein?
sehpferd - am Dienstag, 22. Februar 2005, 19:26 - Rubrik: religion im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Die katholische Kirche hat bedeutende Menschen hervorgebracht, denen man wahrhaftig lange zuhören kann, aber leider auch andere, die für den Vatikan eine schöne neue Welt aus alten Ideologien zusammenbasteln.
Ein Beispiel dafür ist Marie Ann Glendon, die Präsidentin der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Sie spricht über die Frauenemanzipation als „Alt-Feminismus“, dem sie den „wahren Feminismus“ katholischer Prägung gegenüberstellt.
Sie schreibt: „das Kernprinzip eines katholischen Feminismus muss die Überzeugung sein, dass die Familie in der Rangordnung der Wichtigkeit sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft an erster Stelle steht“. Wer das noch akzeptieren mag, bekommt sofort anschließend ein Beispiel für die schnell wechselnden Zungenschläge der katholische Denkweise. Durch die neue Rangordnung nämlich würde „der Rolle der Frau jene Bedeutung zugewiesen, die ihr gebührt“. Dies wird ergänzt durch den biblischen Hinweis, dass dies die Art der Macht sei, die der Frau gebühre.
Vielleicht sollte die Dame einmal die Bibel lesen: Dort steht, dass Gott der Menschen zu seinem Ebenbild als Mann und Frau schuf. Von einer Rolle har er nicht gesagt.
Ein Beispiel dafür ist Marie Ann Glendon, die Präsidentin der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Sie spricht über die Frauenemanzipation als „Alt-Feminismus“, dem sie den „wahren Feminismus“ katholischer Prägung gegenüberstellt.
Sie schreibt: „das Kernprinzip eines katholischen Feminismus muss die Überzeugung sein, dass die Familie in der Rangordnung der Wichtigkeit sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft an erster Stelle steht“. Wer das noch akzeptieren mag, bekommt sofort anschließend ein Beispiel für die schnell wechselnden Zungenschläge der katholische Denkweise. Durch die neue Rangordnung nämlich würde „der Rolle der Frau jene Bedeutung zugewiesen, die ihr gebührt“. Dies wird ergänzt durch den biblischen Hinweis, dass dies die Art der Macht sei, die der Frau gebühre.
Vielleicht sollte die Dame einmal die Bibel lesen: Dort steht, dass Gott der Menschen zu seinem Ebenbild als Mann und Frau schuf. Von einer Rolle har er nicht gesagt.
sehpferd - am Dienstag, 22. Februar 2005, 19:03 - Rubrik: religion im blick
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Die Kritiker hatten Recht: Der Papst von Rom hat in seinem Buch tatsächlich den Holocaust und die Abtreibung gleich gesetzt. Dies bestätigte sogar die papstfreundliche Tageszeitung DIE WELT, deren Kolumnist und Vatikan-Korrespondent Paul Badde. schrieb: „Den Ausdruck "Vernichtung" benutzt der Papst also tatsächlich für beide Vorgänge. Nach diesen Worten handelt es sich hier nicht einmal um einen Vergleich, sondern um ein begriffliches In-Eins-setzen eines wesentlich identischen Vorgangs.“
Laut WELT beginnt mit dem Buch ein neues Ringen um das europäische Menschenbild. Mag ja sein, dass wir darum ringen müssen. Aber besser, wir tun es ohne Papstbuch. Für Christen reicht eigentlich die Bibel, um zu Erkenntnissen über Gottes Willen zu kommen, und das Abendland hält wahrlich mehr bereit als nur den christlichen Glauben, um die eigene Identität zu definieren.
Zitiert nach: kath.net
Ein Kommentar dazu auch in der FR
Laut WELT beginnt mit dem Buch ein neues Ringen um das europäische Menschenbild. Mag ja sein, dass wir darum ringen müssen. Aber besser, wir tun es ohne Papstbuch. Für Christen reicht eigentlich die Bibel, um zu Erkenntnissen über Gottes Willen zu kommen, und das Abendland hält wahrlich mehr bereit als nur den christlichen Glauben, um die eigene Identität zu definieren.
Zitiert nach: kath.net
Ein Kommentar dazu auch in der FR
sehpferd - am Dienstag, 22. Februar 2005, 12:20 - Rubrik: religion im blick
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Kaum haben sich namhafte gesellschaftliche Kräfte gegen einen Passus des Papst-Buches gewandt, da lässt das katholische Netz schon seine Rechtfertigungsmaschinerie anrollen. Dort stellt jetzt ein Pfarrer Stefan Hartmann aus Oberhaid bei Bamberg die Frage, ob Paul Spiegel mit seiner „überzogenen Kritik am Papst“ ein Denkverbot aussprechen wolle.
Nein, liebes katholisches Netz, es ist nicht das Ziel ein Denkverbot, sondern ein Denkgebot auszusprechen – und bevor sie ihre Rhetoriker wieder einmal an die Pressefront lassen – wie wäre es mit einer etwas dezenteren Behandlung dieses heiklen Themas?
Nein, liebes katholisches Netz, es ist nicht das Ziel ein Denkverbot, sondern ein Denkgebot auszusprechen – und bevor sie ihre Rhetoriker wieder einmal an die Pressefront lassen – wie wäre es mit einer etwas dezenteren Behandlung dieses heiklen Themas?
sehpferd - am Sonntag, 20. Februar 2005, 15:56 - Rubrik: religion im blick
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Merkwürdigerweise wird immer wieder angenommen, die christliche Religion sei sexfeindlich. Das ist keinesfalls so, vielmehr besteht das Gebot Gottes, fruchtbar zu sein und sich zu mehren – und Gott denkt gar nicht daran, die Lust am Sex einzuschränken: Weder Adam und Lilith noch Adam und Eva haben jemals geheiratet.
Auch die beiden für das Abendland wichtigen Religionsstifter Moses und Christus haben nicht die Sexualmoral vertreten, die uns die Kirchen heute als „göttlich“ verkaufen wollen: Moses hat von Gott lediglich das Gebot empfangen, dass die Menschen nicht „unkeusch“ sein sollten, was im weiteren Sinne lediglich bedeutet, dass sie die sexuelle Begierde nicht über das soziale Wohl stellen sollten. Jesus hat genau dieses Gebot übernommen, um sich gegen die Zweideutigkeiten und Fehlinterpretationen der Schriftgelehrten durchzusetzen – wenn das Gebot schon besteht, so Jesus, so muss es auch verinnerlicht werden.
Die so genannte „christliche“ Morallehre ist weder von Moses noch von Christus, sondern vom Apostel Paulus, dessen Lehre so eigensinnig war, dass er sich sogar mit anderen Aposteln darüber auseinander setzen musste. Ob die Lehre des Paulus irgendetwas mit den Vorstellungen des Religionsstifters Jesus von Nazareth zu tun hat, muss bezweifelt werden.
Auch die beiden für das Abendland wichtigen Religionsstifter Moses und Christus haben nicht die Sexualmoral vertreten, die uns die Kirchen heute als „göttlich“ verkaufen wollen: Moses hat von Gott lediglich das Gebot empfangen, dass die Menschen nicht „unkeusch“ sein sollten, was im weiteren Sinne lediglich bedeutet, dass sie die sexuelle Begierde nicht über das soziale Wohl stellen sollten. Jesus hat genau dieses Gebot übernommen, um sich gegen die Zweideutigkeiten und Fehlinterpretationen der Schriftgelehrten durchzusetzen – wenn das Gebot schon besteht, so Jesus, so muss es auch verinnerlicht werden.
Die so genannte „christliche“ Morallehre ist weder von Moses noch von Christus, sondern vom Apostel Paulus, dessen Lehre so eigensinnig war, dass er sich sogar mit anderen Aposteln darüber auseinander setzen musste. Ob die Lehre des Paulus irgendetwas mit den Vorstellungen des Religionsstifters Jesus von Nazareth zu tun hat, muss bezweifelt werden.
sehpferd - am Sonntag, 20. Februar 2005, 11:33 - Rubrik: religion im blick
Offenbar hat sich der Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner, doch keinen Fauxpas geleistet, als er den Holocaust mit den Abtreibungen verglich – vielmehr hat er nur wiedergegeben, was offenbar auch der Papst von Rom denkt. So jedenfalls steht es im Buch des Papstes „Erinnerung und Identität - Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden“ nach einem Bericht des ZDF.
Der Zentralrat der Juden hat bereits heftig protestiert – man kann nur hoffen, dass auch zahlreiche Katholiken gegen das Buch protestieren. Einerseits denke ich, je eher es verschwindet, um so besser - aber vielleicht sollte alles auch so stehen bleiben, damit auch künftige Generationen noch wissen, was der Papst von Rom Anno 2005 kundgetan hat. Es mag dann zur Mahnung dienen.
Der Zentralrat der Juden hat bereits heftig protestiert – man kann nur hoffen, dass auch zahlreiche Katholiken gegen das Buch protestieren. Einerseits denke ich, je eher es verschwindet, um so besser - aber vielleicht sollte alles auch so stehen bleiben, damit auch künftige Generationen noch wissen, was der Papst von Rom Anno 2005 kundgetan hat. Es mag dann zur Mahnung dienen.
sehpferd - am Sonntag, 20. Februar 2005, 09:54 - Rubrik: religion im blick
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Wir brauchen eigentlich keine authentische Bibel in den deutschsprachigen Ländern – wir haben ja das österreichische Katholikennetz (kath.net). Das nämlich behauptet in einem aktuellen Beitrag, es sei „längst klar“, dass vorehelicher Geschlechtsverkehr in „jeder Form“ nicht dem Willen Gottes entspräche. Wie schön, dass wenigstens das Katholikennetz den Willen Gottes kennt – in der Bibel suchen wir vergeblich nach einer Stelle, in der Gott vom „vorehelichen Geschlechtsverkehr“ spricht.
In dem Artikel werden zudem in völlig unzulässiger Weise „vorehelicher“ und „außerehelicher“ Geschlechtsverkehr in einen Zusammenhang gebracht, den die Bibel nicht kennt – dies sollten Christen eigentlich wissen.
In dem Artikel werden zudem in völlig unzulässiger Weise „vorehelicher“ und „außerehelicher“ Geschlechtsverkehr in einen Zusammenhang gebracht, den die Bibel nicht kennt – dies sollten Christen eigentlich wissen.
sehpferd - am Mittwoch, 9. Februar 2005, 09:21 - Rubrik: religion im blick
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Die beiden Traditionskirchen kommen nicht zur Ruhe – nach den amerikanischen und österreichischen Sex-Vorwürfen gegen katholische Priester stehen nun griechisch orthodoxe Geistliche in Verdacht, sich mit „Liebhabern“ zu vergnügen: Funk und Fernsehen brachten jedenfalls nach einem Pressebericht bis „spät in die Nacht“ Mitschnitte des heimlichen Liebesgeflüsters.
sehpferd - am Montag, 7. Februar 2005, 18:23 - Rubrik: religion im blick
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Eines der Themen, an dem ich gerade arbeite, veranlasst mich, häufiger in die Bibel zu sehen. Dabei erinnere ich mich an vergangene Tage. Damals wurde der Aussage „es steht so in der Bibel“ immer entgegen gehalten „in der Bibel steht aber auch“, also eine abweichende Aussage.
Ich habe erst sehr, sehr viel später gelernt, die Bibel richtig zu lesen: Wer sagte was wo und wann zu welchem Anlass und an wen waren die Worte gerichtet?
So gelesen, bekomme ich eine ganz andere Bibel – nicht das schwarze Buch mit dem Kreuz vorne drauf, sondern ein sehr lebendiges Buch. Es scheint von jenem Buch, aus dem die Pfarrer heute Morgen von den Kanzeln predigen, erheblich abzuweichen.
Ich habe erst sehr, sehr viel später gelernt, die Bibel richtig zu lesen: Wer sagte was wo und wann zu welchem Anlass und an wen waren die Worte gerichtet?
So gelesen, bekomme ich eine ganz andere Bibel – nicht das schwarze Buch mit dem Kreuz vorne drauf, sondern ein sehr lebendiges Buch. Es scheint von jenem Buch, aus dem die Pfarrer heute Morgen von den Kanzeln predigen, erheblich abzuweichen.
sehpferd - am Sonntag, 6. Februar 2005, 09:29 - Rubrik: religion im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Wer glaubt, dieser Spruch ist von mir, der täuscht sich: Er ist von Bischof Küng. Wörtlich: „Sie haben die Neigung, immer auf die Kirche eine drauf zu hauen“. Gerichtet war es Helmut Schüller .
Die österreichische katholische Presseagentur schreibt es so, als habe man einem Widersacher mal richtig gezeigt, wo die Macht ist: „Dann kam es zu einer ungewöhnlichen öffentlichen Kopfwäsche für Helmut Schüller“.
Für Nicht-Österreicher: Helmut Schüller ist der Ombudsmann für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Wien. Kein weiterer Kommentar – der Beitrag des Kath.net spricht wieder einmal für sich selbst.
Die österreichische katholische Presseagentur schreibt es so, als habe man einem Widersacher mal richtig gezeigt, wo die Macht ist: „Dann kam es zu einer ungewöhnlichen öffentlichen Kopfwäsche für Helmut Schüller“.
Für Nicht-Österreicher: Helmut Schüller ist der Ombudsmann für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Wien. Kein weiterer Kommentar – der Beitrag des Kath.net spricht wieder einmal für sich selbst.
sehpferd - am Sonntag, 30. Januar 2005, 16:58 - Rubrik: religion im blick
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