zeit geschehen
Dichtung: „Wo ein Kinderwagen als Darlehen gewährt oder mit Krediten finanziert werden muss, werden Kinder bereits mit Schulden geboren“.
Wahrheit: Gerade wurde ein Kinderwagen für 5,99 Euro bei Ebay ersteigert. Wenn Mütter Müttern direkt helfen würden, gäbe es solche Probleme wie "Kinderwagen über Kredite finanzieren" nicht.
Oder ist das Armutsthema nur eine Propagandaaktion interessierter Kreise? – So nach dem Motto: Die Wohlfahrtsverbände wissen alles besser? Zu wessen Nutzen, wenn man mal fragen darf?
Wahrheit: Gerade wurde ein Kinderwagen für 5,99 Euro bei Ebay ersteigert. Wenn Mütter Müttern direkt helfen würden, gäbe es solche Probleme wie "Kinderwagen über Kredite finanzieren" nicht.
Oder ist das Armutsthema nur eine Propagandaaktion interessierter Kreise? – So nach dem Motto: Die Wohlfahrtsverbände wissen alles besser? Zu wessen Nutzen, wenn man mal fragen darf?
sehpferd - am Dienstag, 28. März 2006, 23:17 - Rubrik: zeit geschehen
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Ich wollte eigentlich nicht zur Armut in Deutschland Stellung beziehen: Schließlich lebe ich nur zum Teil hier und zum Teil in einem Land, in dem etwas ganz anderes unter Armut verstanden wird, wobei mir herzlich gleichgültig ist, wohin die UN oder die EU gerade ihre Grenzwerte legen.
Cem Basman hat jedoch einen interessanten Artikel bei VOWE veröffentlicht und fragt „was könnten die Blogger eigentlich tun, um Schritte gegen die Armut zu unternehmen?“ Ich muss sagen, ich schließe (ähnlich wie Cem) politische Lösungen ebenso aus wie Lösungen, die alleine vom Arbeitsmarkt kommen.
Wem es um mehr geht, als die Forderung zu stellen, ab sofort mit der Geldgießkanne herumzulaufen, sollte den Artikel lesen – und für mich selbst kann ich sagen: Ja, ich würde einen Teil meiner Kraft in ein solches Projekt einbringen, wenn es gut fundiert ist. Ich habe so etwas schon früher getan. Allerdings muss das Projekt sehr genau definiert sein und einem fest umrissenen Kreis von Menschen helfen. Dafür stelle ich sogar einmal wieder meine Zweifel am Gelingen zurück.
Cem Basman hat jedoch einen interessanten Artikel bei VOWE veröffentlicht und fragt „was könnten die Blogger eigentlich tun, um Schritte gegen die Armut zu unternehmen?“ Ich muss sagen, ich schließe (ähnlich wie Cem) politische Lösungen ebenso aus wie Lösungen, die alleine vom Arbeitsmarkt kommen.
Wem es um mehr geht, als die Forderung zu stellen, ab sofort mit der Geldgießkanne herumzulaufen, sollte den Artikel lesen – und für mich selbst kann ich sagen: Ja, ich würde einen Teil meiner Kraft in ein solches Projekt einbringen, wenn es gut fundiert ist. Ich habe so etwas schon früher getan. Allerdings muss das Projekt sehr genau definiert sein und einem fest umrissenen Kreis von Menschen helfen. Dafür stelle ich sogar einmal wieder meine Zweifel am Gelingen zurück.
sehpferd - am Dienstag, 28. März 2006, 21:11 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Wenigstens ein Lichtblick: Die SPD hat einen gewaltigen Verlust in Baden-Württemberg eingefahren und sie wird für die Politik des Landes in den nächsten Jahren daher kaum noch eine Rolle spielen. Der Verlust ist absolut verdient und geht in erster Linie auf das Konto der umstrittenen Spitzenkandidatin. Die CDU hat freilich ein wenig zu eindeutig gewonnen: In Baden-Württemberg hatten wir schon immer ein bisschen zu viel Christentum in der Politik. Wohl verdient hingegen die zweistelligen Ergebnisse für FDP und Grüne: Sie haben es geschafft, ihre Wähler hinter sich zu bringen. Vor allem aber erfreut mich dies: Weder die Links- noch die Rechtextremisten werden einen Fuß ins Parlament in Stuttgart bringen – und dies ist vielleicht das Beste am heutigen Wahlergebnis.
sehpferd - am Sonntag, 26. März 2006, 18:47 - Rubrik: zeit geschehen
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Jedes Frühjahr die gleiche Platte mit erheblichem Sprung: Deutsche Männer und vereinzelte Frauen soll deutschen Spargel vom deutschen Acker holen, weil „alle dabei gewinnen“: Mindestens 1000 Menschen will die „Agentur für Arbeit“ Breisgau-Hochschwarzwald dafür gewinnen. Die Arbeitskräfte sind bitter nötig: Der Spargel wartet nicht, und weil der deutsche Staat ja alles besser weiß als der Landwirt, müssen polnische Feldarbeiter jetzt sozialversichert werden, was ihren Arbeitslohn von bisher schon schmalen 5,35 Euro auf 3,91 reduziert. (Nach Angaben der Badischen Zeitung). Die Polen machen sich’s einfach: Sie gehen ins Nachbarland. Da wird auch Spargel gestochen.
Die deutschen Landwirte sind sauer, aber bauernschlau: Es gibt immer noch Wege drumherum – und just die wird man jetzt gehen. Arbeitslose? Die Landwirte schütteln verächtlich die Köpfe. Schlechte Erfahrungen, sagen sie: Unpünktlich, unzuverlässig und ohne Durchhaltevermögen.
Ich erinnere mich: In einem der letzen Jahre wollte man überschüssigen Spargel kostenlos an die Läden für Bedürftige abgeben. Die hatten kein Interesse: Zu viel Aufwand beim Schälen, sagten sie. Wer zu faul ist, Spargel zu schälen, ist vermutlich erst recht zu faul, um Spargel zu stechen.
Die deutschen Landwirte sind sauer, aber bauernschlau: Es gibt immer noch Wege drumherum – und just die wird man jetzt gehen. Arbeitslose? Die Landwirte schütteln verächtlich die Köpfe. Schlechte Erfahrungen, sagen sie: Unpünktlich, unzuverlässig und ohne Durchhaltevermögen.
Ich erinnere mich: In einem der letzen Jahre wollte man überschüssigen Spargel kostenlos an die Läden für Bedürftige abgeben. Die hatten kein Interesse: Zu viel Aufwand beim Schälen, sagten sie. Wer zu faul ist, Spargel zu schälen, ist vermutlich erst recht zu faul, um Spargel zu stechen.
sehpferd - am Freitag, 24. März 2006, 18:54 - Rubrik: zeit geschehen
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Es kommt ja nun wirklich selten genug vor, dass ein Politiker einmal eine ausgezeichnete Idee hat und sie auch mutig in die Tagespolitik einwirft, und wenn es denn auch noch ein Sozialdemokrat ist – alle Achtung vor der Chuzpe, Herr Steinbrück. Doch gegen die Neider, Ignoranten und notorischen Vertreter der SozGe („soziale Gerechtigkeit“) ist leider in diesem Land nichts zu machen: Die Meute der Gebetsmühlenmahler hatte Herrn Steinbrück schon eingeholt, bevor der Gedanke noch ganz ausformuliert war. Was Peer Steibrück wollte? Nun, er wollte das Kindergeld um einen geringfügigen Betrag kürzen, um damit kostenlose Kindergärten zu finanzieren – eine genial einfache Idee.
Er hätte damit rechnen müssen, dass die SozGe-Fraktion sofort aufschrie: Das sei sozial nicht gerecht, würde nur die Reichen noch reicher machen und die Armen ärmer - sagen jedenfalls seine sozialdemokratischen Genossen. Die können wahrscheinlich nicht anders, weil die Ideologie auf ihnen lastet, sozial gerecht sein zu müssen – ob es nun um eine viertel Stunde pro Tag Arbeitszeit geht oder etwas mehr als 5 Euro Kindergeld pro Monat. Wenn das so weitergeht, kann man die Sozialdemokratie nur bedauern, die tief in der Ideologiefalle steckt – und jeden Deutschen warnen, auch noch ein einziges Mal sozialdemokratische Kandidaten zu wählen.
Und was ist mit der CDU? Die Familienministerin ist dagegen – wie schön. Hoffentlich weiß diese Frau von Leyen wenigstens noch, welches Ministerium sie innehat und wofür sei eigentlich sein müsste.Übertroffen werden solche Aussagen nur noch vom CSU-Familienpolitiker Johannes Singhammer, der gleich mehr Geld für die Familien „in die Hand nehmen“ will. Allein der Ausdruck bringt mir die Nackenhaare schon zum Zwirbeln.
So wird es denn wohl dabei blieben: Es gibt keinen Wandel, selbst wenn er preiswert zu haben ist – und die dummen Sprüche mit der SozGe sollte sich vor allem die Sozialdemokratie noch einmal überlegen: Was zählt denn wohl mehr für eine Arbeiterfamilie – ein kostenfreier Kindergarten oder fünf Euro Kindergeld mehr oder weniger in der Familienkasse?
Er hätte damit rechnen müssen, dass die SozGe-Fraktion sofort aufschrie: Das sei sozial nicht gerecht, würde nur die Reichen noch reicher machen und die Armen ärmer - sagen jedenfalls seine sozialdemokratischen Genossen. Die können wahrscheinlich nicht anders, weil die Ideologie auf ihnen lastet, sozial gerecht sein zu müssen – ob es nun um eine viertel Stunde pro Tag Arbeitszeit geht oder etwas mehr als 5 Euro Kindergeld pro Monat. Wenn das so weitergeht, kann man die Sozialdemokratie nur bedauern, die tief in der Ideologiefalle steckt – und jeden Deutschen warnen, auch noch ein einziges Mal sozialdemokratische Kandidaten zu wählen.
Und was ist mit der CDU? Die Familienministerin ist dagegen – wie schön. Hoffentlich weiß diese Frau von Leyen wenigstens noch, welches Ministerium sie innehat und wofür sei eigentlich sein müsste.Übertroffen werden solche Aussagen nur noch vom CSU-Familienpolitiker Johannes Singhammer, der gleich mehr Geld für die Familien „in die Hand nehmen“ will. Allein der Ausdruck bringt mir die Nackenhaare schon zum Zwirbeln.
So wird es denn wohl dabei blieben: Es gibt keinen Wandel, selbst wenn er preiswert zu haben ist – und die dummen Sprüche mit der SozGe sollte sich vor allem die Sozialdemokratie noch einmal überlegen: Was zählt denn wohl mehr für eine Arbeiterfamilie – ein kostenfreier Kindergarten oder fünf Euro Kindergeld mehr oder weniger in der Familienkasse?
sehpferd - am Mittwoch, 22. März 2006, 23:02 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Liebe Damen und Herren Redakteure,
es ist im Grunde eine Schande, dass ein Teil von Ihnen das deutsche Rentensystem nicht begreifen will, aber hier noch mal zum mitschreiben: Kinder zahlen keine Rentenbeiträge, sondern ausschließlich Arbeitnehmer. Es geht also nicht darum, dass Deutsche viele Kinder haben, sondern dass diese Kinder eines Tages eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben. Es wäre nett, wenn Sie dies Ihren Leser so und nicht anders vermitteln würden und das ebenso dümmliche wie dreiste Politiker- und Professorengeschwätz wenigstens dahingehend korrigieren könnten.
Freundlichst Ihr Sehpferd
es ist im Grunde eine Schande, dass ein Teil von Ihnen das deutsche Rentensystem nicht begreifen will, aber hier noch mal zum mitschreiben: Kinder zahlen keine Rentenbeiträge, sondern ausschließlich Arbeitnehmer. Es geht also nicht darum, dass Deutsche viele Kinder haben, sondern dass diese Kinder eines Tages eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben. Es wäre nett, wenn Sie dies Ihren Leser so und nicht anders vermitteln würden und das ebenso dümmliche wie dreiste Politiker- und Professorengeschwätz wenigstens dahingehend korrigieren könnten.
Freundlichst Ihr Sehpferd
sehpferd - am Freitag, 17. März 2006, 10:08 - Rubrik: zeit geschehen
Die meisten Zeitungen, sogar noch die BILD-Zeitung, fanden eine moderate Sprachregelung in der von einigen politischen und wirtschaftlichen Wichtigtuern losgetretenen Diskussion um Kinderlose. Nicht so N-TV. Der Sender schrieb heute auf seiner Webseite:
„Wer sich bewusst gegen eigene Nachkommen ausspreche, habe in einem solchen System keinen Platz“.
Was denn nun, N-TV? Dürfen Kinderlose überhaupt noch in Deutschland bleiben oder heißt Ihre Sprachregelung jetzt „Kinderlose raus aus Deutschland“? Denn das „System“ ist ja wohl für alle da – oder hat etwa N-TV nur die Denkweise von ein paar Gutmenschen-Extremisten wiedergegeben? Dann wüssten wir gerne die Namen!
„Wer sich bewusst gegen eigene Nachkommen ausspreche, habe in einem solchen System keinen Platz“.
Was denn nun, N-TV? Dürfen Kinderlose überhaupt noch in Deutschland bleiben oder heißt Ihre Sprachregelung jetzt „Kinderlose raus aus Deutschland“? Denn das „System“ ist ja wohl für alle da – oder hat etwa N-TV nur die Denkweise von ein paar Gutmenschen-Extremisten wiedergegeben? Dann wüssten wir gerne die Namen!
sehpferd - am Donnerstag, 16. März 2006, 16:09 - Rubrik: zeit geschehen
Johann Eekhoff ist der Sprecher der „Stiftung Marktwirtschaft“ – und er fordert ganz unverblümt die „Halbierung der Rente für Kinderlose“. Natürlich wissen wir nicht, was im Kopf von Herr Eekhoff vorgeht, und natürlich sind Forschung und Lehre frei. Aber vielleicht sollten sich die Damen und Herren, die solches fordern, einmal überlegen, dass die Rentenversicherung nicht restlos zum Spielball der Politik (oder eben auch der Wissenschaft) verkommen darf.
Das Beste, was man heute über Herrn Eekhoff sagen kann, ist, dass er instinktlos ist, so etwas in der BILD-Zeitung zu fordern. Man könnte diese unverschämten Äußerungen selbstverständlich auch noch mit anderen Attributen belegen – und ich hoffe, dass wenigstens die Verbände heute jene klare Sprache finden, die nötig ist, um Herrn Eekhoff und seine Gesinnungsbrüdern energisch in die Schranken zu weisen.
Das Beste, was man heute über Herrn Eekhoff sagen kann, ist, dass er instinktlos ist, so etwas in der BILD-Zeitung zu fordern. Man könnte diese unverschämten Äußerungen selbstverständlich auch noch mit anderen Attributen belegen – und ich hoffe, dass wenigstens die Verbände heute jene klare Sprache finden, die nötig ist, um Herrn Eekhoff und seine Gesinnungsbrüdern energisch in die Schranken zu weisen.
sehpferd - am Donnerstag, 16. März 2006, 12:23 - Rubrik: zeit geschehen
Ganz offenbar sind sich manche Linksblogger nicht zu schade, die letzten Nachrichten aus den Papierkörben der Presse noch in Polemik gegen die deutsche Politik umzuwandeln. Es zeigt mir einmal mehr, dass Blogs aus der Klotürenepoche eben nur schwer herauskommen. Fakt: Da schicken Leute aus Kenia Kaffee und Tee als symbolische Geste an das Geberland Deutschland, um damit ein Danke zu sagen – und wenn sie dann noch sagen: Gebt es den Armen – warum nicht?
Doch nun kommt ein linksgerichteter Nachrichtenverfälscher und macht daraus „ein Zeichen der Schande“ – und wieder lassen sich ein paar Leute in eine Diskussion über Hartz IV einfangen. Also bitte – die Zeiten, in der die SED und ihre journalistischen Stiefellecker jede Nachricht so umgedreht haben, dass daraus ein Angriff gegen die westdeutsche Regierung wurde, sollten eigentlich vorbei sein.
Doch nun kommt ein linksgerichteter Nachrichtenverfälscher und macht daraus „ein Zeichen der Schande“ – und wieder lassen sich ein paar Leute in eine Diskussion über Hartz IV einfangen. Also bitte – die Zeiten, in der die SED und ihre journalistischen Stiefellecker jede Nachricht so umgedreht haben, dass daraus ein Angriff gegen die westdeutsche Regierung wurde, sollten eigentlich vorbei sein.
sehpferd - am Freitag, 10. März 2006, 18:26 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Habe ich mich im Datum geirrt? War überhaupt Frauentag? Wahrscheinlich nicht. Nicht wirklich. Zitat „taz“, Bremen:
„In Bremen konnte man sich am Frauentag zu Vorträgen diverser Art treffen. Bertha von Suttner, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bremer Malerinnen und abends mit Bauchtanz "feiern und in die Zukunft sehen". So sah der Frauentag im letzten Jahr aus und so wird er auch im nächsten aussehen. Es steht bereits im Lexikon, dass der Frauentag 'in Westdeutschland im Schatten des Muttertages und des Valentinstages eine untergeordnete Rolle spielte'. Zurecht.“
Keine Themen? Doch ... dritte Welt, natürlich, mit tollen, exotischen Bildern von beigen, braunen und schwarzen Frauen. Fußball-WM und der Puffgang der Fans. Toll. Sonst noch etwas?
Man könnte über „Frauen helfen Frauen“ diskutieren, über Kinderbetreuung auf Gegenseitigkeit, über Selbstständigkeit und Erfolg. Als ich in Afrika war, war der ganze Stolz einer Dame, Hilfsserviererinnen zu regulären Serviererinnen auszubilden. Ich achte sie hoch. Deutschlands Frauen würden wahrscheinlich dämliche Sprüche darüber ablassen und pikiert wegsehen.
Man könnte aber auch über erotische Dienstleistungen diskutieren. Über den Stolz, sie zu geben oder meinetwegen über die Verachtung, die Frauen trifft, die es tun. Nur: Lasst uns doch endlich einmal über irgendetwas diskutieren, was sinnreich ist: Den Stuss über die Vereinbarkeit von Job und Familie bietet inzwischen wahrhaftig jede Volkshochschule im Hinterwald an.
Also: Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Das Leben ist (auch) ein Spiel – und das sogar am ausklingenden Frauentag.
„In Bremen konnte man sich am Frauentag zu Vorträgen diverser Art treffen. Bertha von Suttner, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bremer Malerinnen und abends mit Bauchtanz "feiern und in die Zukunft sehen". So sah der Frauentag im letzten Jahr aus und so wird er auch im nächsten aussehen. Es steht bereits im Lexikon, dass der Frauentag 'in Westdeutschland im Schatten des Muttertages und des Valentinstages eine untergeordnete Rolle spielte'. Zurecht.“
Keine Themen? Doch ... dritte Welt, natürlich, mit tollen, exotischen Bildern von beigen, braunen und schwarzen Frauen. Fußball-WM und der Puffgang der Fans. Toll. Sonst noch etwas?
Man könnte über „Frauen helfen Frauen“ diskutieren, über Kinderbetreuung auf Gegenseitigkeit, über Selbstständigkeit und Erfolg. Als ich in Afrika war, war der ganze Stolz einer Dame, Hilfsserviererinnen zu regulären Serviererinnen auszubilden. Ich achte sie hoch. Deutschlands Frauen würden wahrscheinlich dämliche Sprüche darüber ablassen und pikiert wegsehen.
Man könnte aber auch über erotische Dienstleistungen diskutieren. Über den Stolz, sie zu geben oder meinetwegen über die Verachtung, die Frauen trifft, die es tun. Nur: Lasst uns doch endlich einmal über irgendetwas diskutieren, was sinnreich ist: Den Stuss über die Vereinbarkeit von Job und Familie bietet inzwischen wahrhaftig jede Volkshochschule im Hinterwald an.
Also: Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Das Leben ist (auch) ein Spiel – und das sogar am ausklingenden Frauentag.
sehpferd - am Mittwoch, 8. März 2006, 22:28 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen