zeit geschehen
„Er kannte Worte, bei deren Klang ich rot wurde, obwohl ich nicht wusste, was sie bedeuten.“
(Mme. GoodNews in RP Online)
(Mme. GoodNews in RP Online)
sehpferd - am Donnerstag, 2. März 2006, 22:31 - Rubrik: zeit geschehen
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Traurig genug, dass ein Mädchen mit 12 Jahren Mutter wird. Doch wirklich zornig kann man werden, wenn man angebliche Reaktionen von Mitschülern und Lehrern liest – denn nach Presseberichten wusste nun plötzlich die ganze Schule, dass die Schülerin schwanger war – und auch die Mutter „vermutete“ eine Schwangerschaft, war sich aber angeblich nicht sicher.
Also: Viele wussten es, andere ahnten es. Das junge Mädchen wird, auch dies hörte man bereits, vermarktet werden – von den eigenen Eltern, wenn man den erwähnten Presseberichten trauen darf. Da wird also eine Zwölfjährige in der Öffentlichkeit vorgeführt wie ein Nasenbär – und wir alle nehmen dies einfach hin.
Ach, nur ganz nebenbei – wo sind eigentlich gerade die Gutmenschen unterwegs? Richten sie einen Zukunftsfonds ein für Mutter und Kind? Nehmen sie überhaupt am Schicksal des jungen Mädchens und ihres Kindes teil? Oder haben sie sich inzwischen in ihre vier Wände zurückgezogen und mahnen ihre Töchter, dass ihnen nur „so etwas“ nie passieren dürfe?
Eine Zwölfjährige hat in ein paar Stunden enttarnt, was andere längst wussten: Die soziale Verantwortung hat in diesem Land erhebliche Risse – und an ihnen ist nicht der Staat schuld, sondern jeder einzelne Bürger, der wegsieht, wenn er hinsehen sollte.
Also: Viele wussten es, andere ahnten es. Das junge Mädchen wird, auch dies hörte man bereits, vermarktet werden – von den eigenen Eltern, wenn man den erwähnten Presseberichten trauen darf. Da wird also eine Zwölfjährige in der Öffentlichkeit vorgeführt wie ein Nasenbär – und wir alle nehmen dies einfach hin.
Ach, nur ganz nebenbei – wo sind eigentlich gerade die Gutmenschen unterwegs? Richten sie einen Zukunftsfonds ein für Mutter und Kind? Nehmen sie überhaupt am Schicksal des jungen Mädchens und ihres Kindes teil? Oder haben sie sich inzwischen in ihre vier Wände zurückgezogen und mahnen ihre Töchter, dass ihnen nur „so etwas“ nie passieren dürfe?
Eine Zwölfjährige hat in ein paar Stunden enttarnt, was andere längst wussten: Die soziale Verantwortung hat in diesem Land erhebliche Risse – und an ihnen ist nicht der Staat schuld, sondern jeder einzelne Bürger, der wegsieht, wenn er hinsehen sollte.
sehpferd - am Donnerstag, 2. März 2006, 20:00 - Rubrik: zeit geschehen
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Stadtstaaten haben manchmal einen Vorteil: Sogar die selbstgefällige Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft konnte sich nicht leisten, gegen die Hamburger zu streiken. Anderwärts läuft der Film weiter: Ver.di gegen die Städte der Bundesrepublik Deutschland und ihre Bürger. Wie lange das gut geht? So lange, wie die Bürger nicht energisch protestieren – dann wird Ver.di schon klein beigeben – schließlich mussten sie in Hamburg auch in die Knie gehen.
Es wäre auch interessant zu wissen, was die Müllwerker inzwischen davon halten, jetzt in Sonderschichten den inzwischen trotz Kälte bestialisch stinkenden Müll von den Straßen zu holen – von den Ratten einmal ganz abgesehen, die sie dabei vermutlich inzwischen aufscheuchen werden.
Es wäre auch interessant zu wissen, was die Müllwerker inzwischen davon halten, jetzt in Sonderschichten den inzwischen trotz Kälte bestialisch stinkenden Müll von den Straßen zu holen – von den Ratten einmal ganz abgesehen, die sie dabei vermutlich inzwischen aufscheuchen werden.
sehpferd - am Mittwoch, 1. März 2006, 18:50 - Rubrik: zeit geschehen
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Das Ergebnis des vergangenen Abends noch mal nachgelesen, ein wenig korrigiert, aber ansonsten: Ja, so soll es sein: „Go nich bi die bultens“, um einmal die niederdeutsche Sprache zu benutzen, und deswegen hier übersetzt: „geh nicht mit den Massen“. Ob Fußballfans, Elvis-Presley-Fans, Jazzfans, Blogfans oder politische wie auch religiöse Fanatiker – überall, wo Fanatismus herrscht, kommen auch schnell Mythen auf, und aus ihnen können gefährliche ideologische Verblendungen erwachsen.
Ich war bisher der Meinung, man müsse hier dagegen halten. Doch inzwischen beweist sich eine alte Regel: es lohnt nicht, mit Fanatikern zu diskutieren, so wenig, wie es sich lohnt, mit den Zeugen Jehovas zu diskutieren. Man wertet sie nur auf, indem man sie angreift.
Wer sich ein objektives Bild machen will, dem seien diese Seiten empfohlen.
Ich war bisher der Meinung, man müsse hier dagegen halten. Doch inzwischen beweist sich eine alte Regel: es lohnt nicht, mit Fanatikern zu diskutieren, so wenig, wie es sich lohnt, mit den Zeugen Jehovas zu diskutieren. Man wertet sie nur auf, indem man sie angreift.
Wer sich ein objektives Bild machen will, dem seien diese Seiten empfohlen.
sehpferd - am Montag, 27. Februar 2006, 09:53 - Rubrik: zeit geschehen
Falls Sie mal in Basel sind: Das Museum Tinguely zeigt gegenwärtig Werke von Eva Aeppli – überwiegend eigene, aber auch solche, die gemeinsam mit Jean Tinguely entstanden. Sehenswert – noch bis zum 30. April 2006 – die Werke von Jean Tinguely sind natürlich ganzjährig zu sehen.




sehpferd - am Donnerstag, 23. Februar 2006, 23:01 - Rubrik: zeit geschehen
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Die Stänkerer wissen natürlich genau, was sie wollen: Keine Studiengebühren – ja, da nehmen sie die Mäuler voll und reden von Bildungs- und Menschenrechten. Können sie ja – sie sind ja durchgekommen durch die Maschen.
Muss uns wirklich erst die Uno sagen, dass unser Schulsystem auf den Müll der Geschichte gehört? Dreigliedriges Schulsystem mit einer Elite an der Spitze, die in Wahrheit gar keine ist? Bildungshoheit der Bundesländer? Beamte in den Schulklassen? Kindergärten als Eiapopeia-Schulen?
Es wäre wirklich an der Zeit, sich von den totgebrabbelten Theorien zu trennen und endlich wahrzunehmen, dass wir für die Zukunft bessere ausbilden müssen, und dass wir damit schon ein bisschen spät dran sind. Ohne dreigliederiges Schulsystem, aber mit echten Eliten. Ohne Bildungshoheit der Länder – aber mit Integration und Förderung - und vor allem auch: Ohne das Beamtenlehrertum.
Die Menschenrechte? Ach, wenn sie Ihnen denn am Herzen liegen: fangen sie doch bitte bei der Schule an.
Muss uns wirklich erst die Uno sagen, dass unser Schulsystem auf den Müll der Geschichte gehört? Dreigliedriges Schulsystem mit einer Elite an der Spitze, die in Wahrheit gar keine ist? Bildungshoheit der Bundesländer? Beamte in den Schulklassen? Kindergärten als Eiapopeia-Schulen?
Es wäre wirklich an der Zeit, sich von den totgebrabbelten Theorien zu trennen und endlich wahrzunehmen, dass wir für die Zukunft bessere ausbilden müssen, und dass wir damit schon ein bisschen spät dran sind. Ohne dreigliederiges Schulsystem, aber mit echten Eliten. Ohne Bildungshoheit der Länder – aber mit Integration und Förderung - und vor allem auch: Ohne das Beamtenlehrertum.
Die Menschenrechte? Ach, wenn sie Ihnen denn am Herzen liegen: fangen sie doch bitte bei der Schule an.
sehpferd - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 18:54 - Rubrik: zeit geschehen
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Da wurde der Graben also aufgerissen: Angeblich geht es den einen um die Kunstfreiheit, den anderen um die Pressefreiheit – und in Wahrheit geht es einmal mehr darum, dass wir den Glorienschleier von zwei Institutionen nehmen müssen: Dem Kunstbetrieb einerseits und dem Feuilleton andererseits.
Künstler machen etwas, weil sie es machen müssen. Kritiker reagieren darauf, weil sie glauben, von der Sache etwas zu verstehen. Nun sagen sie bitte nicht, ein gelernter Journalist, der zudem Germanist ist, wie dieser Herr Gerhard Stadelmaier müsste ja nun wohl ausreichend kompetent sein. Man wird in der Kunst nie kompetent. Das Beste, was einem dort passieren kann, ist neugierig zu bleiben.
Was ist das Feuilleton wert? Es versucht, uns eine sehr enge, in sich ziemlich abgeschlossene Welt zu interpretieren, an der manche Zeitungsleser tatsächlich interessiert sind: Überwiegend Bildungsbürger. Der Liebhaber der Kunst fragt gar nicht danach – er sieht oder hört und genießt oder stutzt – und dann geht er entweder wieder zu „seinem“ Künstler oder er bleibt weg.
Das Feuilleton ist der Ort für kunstvolles Geschreibsel, ein Platz, an dem man sich einmal formulierend austoben darf - lass sie es doch tun, die Kritiker. Wir lesen gerne, was sie schreiben. Wir empören uns, wenn sie über etwas Gutes etwas Schlechtes schreiben, und amüsieren uns, wenn sie dem Schlechten zu viel Gutes abgewinnen. Nur manchmal, wenn sie die Kulturgötzen von ihren Sockeln reißen, dann feixen wir ins Fäustchen: „Aber ich weiß sehr gut, was Kritik ist – je schlechter sie ist, um so mehr freuen sich die Leut’“, dichtete und sang einst Herr Kreisler über den Musikkritiker. Na sehen Sie mal – und populär werden die Kritisierten ohnehin – völlig gleichgültig, ob die Kritik nun gut oder schlecht war.
Ach, die andere Seite? Ich sagte schon, Künstler machen etwas, weil sie müssen. Theaterleute sind eine Besonderheit – sie nehmen sich unglaublich wichtig, denn das ist ihr Beruf. Schließlich müssen sie jeden Tag von irgendwelchen Podesten fremde Sprüche glaubwürdig an ein Publikum vermitteln, von dem sie nicht so genau wissen, warum es seine Zeit eigentlich ausgerechnet dort absitzt.
Herr Stadelmaier hat gerade kundgetan, dass ihm, dem Herrn Stadelmaier, das Frankfurter Theater überhaupt gar nicht mehr schmeckt und macht für den größten Teil der Misere, oder besser seiner Misere, die Intendantin verantwortlich. Fragt sich: Warum kündigt der Mann nicht einfach? Warum geht er nicht Fischen, statt über das Theater zu schreiben? Oder wäre in der Sportredaktion nicht noch ein Platz für ihn? Ich meine: Wer sich schon so wichtig tun muss, um ausgerechnet über das Theater zu schreiben, der darf auch als Kritiker abtreten, wenn ihm das Theater nun so gar nicht mehr gefällt.
Künstler machen etwas, weil sie es machen müssen. Kritiker reagieren darauf, weil sie glauben, von der Sache etwas zu verstehen. Nun sagen sie bitte nicht, ein gelernter Journalist, der zudem Germanist ist, wie dieser Herr Gerhard Stadelmaier müsste ja nun wohl ausreichend kompetent sein. Man wird in der Kunst nie kompetent. Das Beste, was einem dort passieren kann, ist neugierig zu bleiben.
Was ist das Feuilleton wert? Es versucht, uns eine sehr enge, in sich ziemlich abgeschlossene Welt zu interpretieren, an der manche Zeitungsleser tatsächlich interessiert sind: Überwiegend Bildungsbürger. Der Liebhaber der Kunst fragt gar nicht danach – er sieht oder hört und genießt oder stutzt – und dann geht er entweder wieder zu „seinem“ Künstler oder er bleibt weg.
Das Feuilleton ist der Ort für kunstvolles Geschreibsel, ein Platz, an dem man sich einmal formulierend austoben darf - lass sie es doch tun, die Kritiker. Wir lesen gerne, was sie schreiben. Wir empören uns, wenn sie über etwas Gutes etwas Schlechtes schreiben, und amüsieren uns, wenn sie dem Schlechten zu viel Gutes abgewinnen. Nur manchmal, wenn sie die Kulturgötzen von ihren Sockeln reißen, dann feixen wir ins Fäustchen: „Aber ich weiß sehr gut, was Kritik ist – je schlechter sie ist, um so mehr freuen sich die Leut’“, dichtete und sang einst Herr Kreisler über den Musikkritiker. Na sehen Sie mal – und populär werden die Kritisierten ohnehin – völlig gleichgültig, ob die Kritik nun gut oder schlecht war.
Ach, die andere Seite? Ich sagte schon, Künstler machen etwas, weil sie müssen. Theaterleute sind eine Besonderheit – sie nehmen sich unglaublich wichtig, denn das ist ihr Beruf. Schließlich müssen sie jeden Tag von irgendwelchen Podesten fremde Sprüche glaubwürdig an ein Publikum vermitteln, von dem sie nicht so genau wissen, warum es seine Zeit eigentlich ausgerechnet dort absitzt.
Herr Stadelmaier hat gerade kundgetan, dass ihm, dem Herrn Stadelmaier, das Frankfurter Theater überhaupt gar nicht mehr schmeckt und macht für den größten Teil der Misere, oder besser seiner Misere, die Intendantin verantwortlich. Fragt sich: Warum kündigt der Mann nicht einfach? Warum geht er nicht Fischen, statt über das Theater zu schreiben? Oder wäre in der Sportredaktion nicht noch ein Platz für ihn? Ich meine: Wer sich schon so wichtig tun muss, um ausgerechnet über das Theater zu schreiben, der darf auch als Kritiker abtreten, wenn ihm das Theater nun so gar nicht mehr gefällt.
sehpferd - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 18:33 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Wenn die Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt der Theaterintendantin des dort ansässigen Schauspielhauses einen wütenden Brief schreibt, in dem (laut FAZ) solches steht: „Das Verhalten des Schauspielers Thomas Lawinky gegenüber dem (FAZ-)Kritiker Gerhard Stadelmaier ... ist „unverzeihlich“.. und ... sie gehe davon aus, dass die Intendantin diesem Urteil nicht widersprechen werde", dann ist das Maß staatlicher Arroganz übervoll.
Denn egal, was passiert ist: Das eigene Urteil steht jedem Menschen frei, und es wird in diesem Land nicht von einer Oberbürgermeisterin bestimmt., wer wann was denken darf oder nicht.
Die FAZ denkt darüber anders und versucht, möglichst viel Rauch und Theaterdonner in die Händel zwischen dem Schauspieler und ihrem Theaterkritiker zu bringen, damit das Thema nach außen wirkt – wo es nun wirklich nicht hingehört. Nicht einmal die Leser goutieren es. Leser Maurice Keller schreibt: „Und: Wenn schon so ein Vorfall ausreicht, um „Entsetzen“ bei Frau Roth auszulösen, stimmt etwas mit ihr nicht. Die arme Frau muss ja in einem ständigen emotionalen Ausnahmezustand leben.“
Die schreibenden Konkurrenten von der „Frankfurter Rundschau“ kommen solche Vorfälle freilich gerade Recht, den Vorfall mit Häme zu beträufeln und ihn das zu nennen was er ist: eine Posse.
Denn egal, was passiert ist: Das eigene Urteil steht jedem Menschen frei, und es wird in diesem Land nicht von einer Oberbürgermeisterin bestimmt., wer wann was denken darf oder nicht.
Die FAZ denkt darüber anders und versucht, möglichst viel Rauch und Theaterdonner in die Händel zwischen dem Schauspieler und ihrem Theaterkritiker zu bringen, damit das Thema nach außen wirkt – wo es nun wirklich nicht hingehört. Nicht einmal die Leser goutieren es. Leser Maurice Keller schreibt: „Und: Wenn schon so ein Vorfall ausreicht, um „Entsetzen“ bei Frau Roth auszulösen, stimmt etwas mit ihr nicht. Die arme Frau muss ja in einem ständigen emotionalen Ausnahmezustand leben.“
Die schreibenden Konkurrenten von der „Frankfurter Rundschau“ kommen solche Vorfälle freilich gerade Recht, den Vorfall mit Häme zu beträufeln und ihn das zu nennen was er ist: eine Posse.
sehpferd - am Samstag, 18. Februar 2006, 16:31 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Nach einem Bericht der „Badischen Zeitung“ erstickt die Stadt Mannheim im Müll – und die Bürger beginnen endlich, sich gegen die Gewerkschaft Verdi und ihren eigennützigen Streik zu wehren: Sie werfen die Müllsäcke einfach vor die Verdi-Zentrale. Dort bemüht man sich, diese vor dem Morgengrauen wegzuschaffen, damit die Presse den Bürgerprotest nicht fotografieren kann.
Was muss eigentlich noch passieren, damit etwas passiert? Das Spiel „Verdi gegen die Bürger der deutschen Städte“ muss beendet werden – und die Presse könnte viel aggressiver reagieren. Wie weit die Sache schon gediehen ist, zeigt die Drohung von Verdi, dass private Müllentsorger, falls sie denn ausrückten, massiv an ihrer Arbeit gehindert werden sollten, was im Jargon von Verdi „Begleitung der Müllautos“ heißt.
Die Lösungen? Ein Streikverbot im öffentlichen Dienst wäre sicherlich die beste Lösung, aber das wird nicht durchsetzbar sein. Also werden sich die Städte etwa anderes einfallen lassen müssen: Auslagerung der Müllentsorgung an private Firmen – dort kann Verdi wesentlich weniger Schaden anrichten.
Was muss eigentlich noch passieren, damit etwas passiert? Das Spiel „Verdi gegen die Bürger der deutschen Städte“ muss beendet werden – und die Presse könnte viel aggressiver reagieren. Wie weit die Sache schon gediehen ist, zeigt die Drohung von Verdi, dass private Müllentsorger, falls sie denn ausrückten, massiv an ihrer Arbeit gehindert werden sollten, was im Jargon von Verdi „Begleitung der Müllautos“ heißt.
Die Lösungen? Ein Streikverbot im öffentlichen Dienst wäre sicherlich die beste Lösung, aber das wird nicht durchsetzbar sein. Also werden sich die Städte etwa anderes einfallen lassen müssen: Auslagerung der Müllentsorgung an private Firmen – dort kann Verdi wesentlich weniger Schaden anrichten.
sehpferd - am Freitag, 17. Februar 2006, 17:41 - Rubrik: zeit geschehen
Scheiden tut weh – aber sie könnte erheblich billiger sein. Die deutsche Justizministerin, Frau Zypries, geht den richtigen Weg, aber sie geht ihn nicht zu Ende: Ehen können durch einfache Erklärung vor einem Standesbeamten geschlossen werden – und warum, bitte, lassen sie sich nicht durch eine einfache Erklärung vor einem Notar wieder auflösen, ohne Anwälte und ohne Richter?
Der Staat wollte es bisher nicht. Er sandte Doppelbindungs-Botschaften an die Eheleute: Ihr seid zwar frei in euren Entscheidungen, aber wehe, ihr nehmt die Freiheit wahr. Ob ihm die Kirchen dabei im Nacken saßen? Das Frage- und Antwortspiel bei kinderlosen Paaren mit Eheverträgen vor deutschen Richtern ist ein Ritual: Die Fragen sind festgelegt, die Antworten ohnehin klar – in spätestens einer Viertelstunde ist alles erledigt – bis die Rechnungen kommen. Da reibt man sich dann die Augen, was Anwälte und Staat für fast gar nichts kassieren.
Der Staat wollte es bisher nicht. Er sandte Doppelbindungs-Botschaften an die Eheleute: Ihr seid zwar frei in euren Entscheidungen, aber wehe, ihr nehmt die Freiheit wahr. Ob ihm die Kirchen dabei im Nacken saßen? Das Frage- und Antwortspiel bei kinderlosen Paaren mit Eheverträgen vor deutschen Richtern ist ein Ritual: Die Fragen sind festgelegt, die Antworten ohnehin klar – in spätestens einer Viertelstunde ist alles erledigt – bis die Rechnungen kommen. Da reibt man sich dann die Augen, was Anwälte und Staat für fast gar nichts kassieren.
sehpferd - am Donnerstag, 16. Februar 2006, 20:34 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen