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Fremdwörter sind leicht zu benutzen, weil wir sie normalerweise nicht erklären müssen. Wir können beinahe sicher sein, dass die meisten anderen Menschen sie auch nicht genau verstehen und sie vermutlich meist deshalb verwenden. Respekt ist ein solches Wort. Dabei bedeutet es nicht mehr als „Anerkennung“. „Ich respektiere dich“ heißt wortwörtlich das Gleiche wie „ich erkenne dich an“.

Nur – im Gegensatz zum dahingeplapperten „respektiere deine Mitmenschen“ bekommt „erkenne deine Mitmenschen an“ plötzlich etwas Verbindliches: Ich muss sie nämlich zunächst kennen, um sie anzuerkennen, und um sie überhaupt kennen zu lernen, bin ich gezwungen, in einen Dialog mit ihnen einzutreten – wenn sie denn noch Leben und ich sie erreichen kann.

Wenn ich meine Betrachtungen der letzten Jahre einmal durchsehe, fällt mir bei der Diskussion um die Prostitution auf, dass kaum eine bürgerliche Frau eine Hure respektiert – vor alle, weil sie niemals eine Hure kennen gelernt hat. Das mag, zugegebenermaßen, ein Extrembeispiel sein, es gilt aber, abgewandelt, auch für andere Lebensbereiche.

Was muss man tun, um respektiert zu werden, und was kann man tun, um zu respektieren? Nun, vor allem reden. Der Mathematiker und Schriftsteller Charles Lutwidge Dodgson hat es einmal so ausgedrückt: „Wir können schon (reden). Solange jemand da ist, mit dem es sich lohnt“. Sicher hat er dies für ein junges Mädchen geschrieben. Aber es mag ja auch für andere gelten.

Was macht die Liebe aus? Ist es Liebe, wenn man sie körperlich praktiziert? Ja? Auch noch, wenn man sich dabei fotografiert? Ja, in jedem Fall? Aber was, wenn man auch noch Dritte einbindet und wieder fotografiert? Nun, dann muss es wohl Liebe sein. Die Bilder, die dabei entstehen, sind bei NERVE zu sehen, im bezahlten Premium-Mitgliederbereich. Kostet leider, lohnt aber für Liebhaber erotischer Fotografie.

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© 2004 ©Siege, Katie James and Nerve.com, Inc.

Jaiko Suzuki ist eine Stripteasetänzerin auf der Bühne und eine Stripschwimmerin im Wasser, und offenbar ist sie es mit voller Überzeugung. Seit der Fotograf Eric Rhodes sie zum ersten Mal in Tokio gesehen hat, folgt er ihr mit der Kamera überall hin – und zeigt jetzt bei NERVE (im freien Mitgliederbereich), wie sinnlich die Japanerin ist.

Ole von Beust triumphiert bei der Hamburger Bürgerschaftswahl mit einem sensationellen Ergebnis von etwa 47 Prozent. Diese ergaben erste Hochrechnungen. Die Schill-Partei wird demnach nicht in die neue Bürgerschaft einziehen und auch für die FDP hat es nach der Hochrechung mit etwa 3,1 Prozent der Stimmen nicht gereicht.

Was man von Ole von Beust bisher sagte, war einfach: Er hat den Verkehr wieder zum Fließen gebracht und die Stadt so weit wieder sicher gemacht, dass man als Renter(in) wenigstens wieder allein in die Vorhalle des Hauptbahnhofs gehen konnte.

Von dem alten Parteienbündnis (Rot-Grün) sagen die Hamburger allgemein wenig Psoitives, und dies ist milde ausgedrückt – „nie wieder Rot-Grün“ war die Meinung vieler Wähler Ende des vergangenen Jahres, und unter ihnen waren viele Wechselwähler.

Was in Hamburg verwundert, ist dies: Herrn Schill wird nach wie vor viel Gutes angedichtet, und hätte er nicht den ersten Bürgermeister durch den Dreck gezogen, dann würden ihm viele Hamburger heute noch zujubeln. Darin lag lange Zeit die Unsicherheit am heutigen Wahltag: Doch nun haben die Hamburger Bürger Herrn Schill aus dem Parlament gejagt – und das ist gut so für Hamburg.

Wie inzwischen verlautete, will Herr Schill nach seinem politischen und persönlichen Desaster auswandern: Sein Ziel sei "vermutlich" Südamerika, sagte er im Deutschen Fernsehen. Laut "SPIEGEL" war der Kommentar Kommentar des ZDF-Moderators Knut Terjung: "Gute Reise, Herr Schill."

Die wünscht ihm Sehpferd auch - und möge er in Südamerika so glücklich werden, dass er niemals zurückkehrt.

Wer das Wort „Moral“ sehr oft im Munde bewegt, und es dabei gelegentlich ausspricht, kann bei diesem Blogger einmal nachsehen, wo die Menschenwürde tatsächlich endet.

Mit diesem Satz noch lange nicht: „Wie lange dauerte Ihre bisher längste Beziehung? Nennen Sie uns bitte Namen und Kontaktdaten dieser Person.“.

Mehr bei Jochenausberlin.

Gefühle wörtlich öffentlich zu machen ist außerhalb der Dichtung, bestimmter Männer- und vielleicht auch Frauenbünde und möglicherweise in der psychotherapeutischen Gruppenbewegung früher nicht üblich gewesen. Sie fristeten ihr Dasein in versteckten Tagebüchern und waren nicht dazu gedacht, jemals das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken. Deshalb war eigentlich auch gleichgültig, was darin stand – es diente ja nur dem Dialog mit sich selbst, von dem man manches Mal auch Lebenshilfe erwartete.

Nun aber liegen diese Gefühlsäußerungen überall öffentlich herum – meist ohne einen Rahmen, in dem man sich wieder finden könnte, aber mit dem Anspruch, beachtet zu werden.

Die Frage, die sich nun stellt, ist doch: Was ergibt sich daraus? Neue Chancen oder vielleicht gar nur neue Risiken? Sind es Wege in die Ausweglosigkeit oder Wege, die irgendwo zu einem neuen Tor führen, hinter dem sich neue Welten auftun?

Und wir? Wie gehen wir damit um? Welche Beachtung sollen wir Gefühlen schenken? Sollen wir sie einfach respektieren? Dann dürften wie kaum Stellung beziehen. Oder aber sollten wir unseren Respekt nicht gerade darin äußern, dass wir kommentieren, und, wo nötig, auch einmal kritisieren?

Für mich steht diese Diskussion nach wie vor am Anfang.

Der Ausgangspunkt dieser Überlegung war hier.

Wie der Schweizer BLICK jetzt schrieb, fand das erste Foto-Shooting für den Schweizer Jungbauernkalender 2005 jetzt statt: Aus 70 schönen Damen vom Lande wurden inzwischen 25 ausgewählt, von denen sich dann vielleicht zwölf im Kalender wiederfinden werden. Was wir zu erwarten haben? Der „BLICK“ beschreibt es so: „Die langen blonden Haare im Wind, die Füße in Gummistiefeln und dazu viel nackte Haut“. So etwas Ähnliches gab es freilich schon häufiger, aber eben nicht in der Schweiz. Zudem bemerkt der BLICK, dass man sich trotz der bereits begonnenen Shootings noch bis zum 15. April bewerben könne.

Hanna Gagel setzt sich in der „Neuen Zürcher Zeitung“ mit weiblicher Erotik auseinander. Sie ist der Auffassung, man geniere sich heute, Erotisches im Werk von Künstlerinnen wahrzunehmen. Doch am Ende eines langen und einfühlsamen Artikels kommt sie zu dem Schluss, Mutter Natur habe so oder so Erotik, auch wenn es unser Puritanismus nicht wahrhaben wolle.

Dem ist nichts hinzuzufügen - ausser dass "unser" nicht ausschließlich für die Schweiz stehen dürfte.

Sollte es etwas Verwirrung mit den „zuletzt geänderten“ Beiträgen geben – dies liegt vor allem daran, dass ich mein Menü bereinigt habe. Die Rubrik „Beziehungs Beratung“ musste ich leider entfernen, da ich sie im Rahmen eines neuen Projektes benötige, alle anderen Beiträge sind aber weiterhin vorhanden.

In den letzten Tagen stutze ich über einen Artikel in dieser Kommune, der sich mit dem Deutschsein beschäftigt. Mir fällt dazu in erster Linie ein, dass wir die Sprache immerhin mit einem Teil der Schweizer und den Österreichern teilen, und manche Österreicher werden ja sogar vor der Weltöffentlichkeit als „Deutsche“ hingestellt.

Doch ist es allein die Sprache? Brauchen wir Deutschen wirklich eine „Nationale Identität“, wie jetzt oft gefordert wird? Oder könnte es uns nicht reichen, zu sagen, wie seien Hamburger, Schleswiger oder Sachsen?

Wir werden demnächst alle Heimat finden in einem erweiterten Europa – doch wer von uns hat schon über seine europäische Identität nachgedacht, in die unsere heimische Kultur ja eingehen wird? Ich fürchte, es fordert von den meisten Deutschen zu viel Überwindung, über die Grenzen hinaus zu denken.

 

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