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Ein Sechstel aller Ehen werden in der Bundesrepublik Deutschland von binationalen Paaren geschlossen – in der Universitätsstadt Freiburg im Breisgau waren es sogar 37 Prozent, wie die Badische Zeitung weiß.

Das Internet, der Tourismus wie auch die immer enger werdenden Geschäftsbeziehungen in Europa dürften einen gewissen Einfluss auf die binationalen Liebesbeziehungen haben. Wer oft fliegt, weiß, dass es inzwischen auch zahlreiche Blinddates zwischen Deutschen und Ausländern gibt – und tränenreiche Abschiede.

Die Beziehungen selbst sind oft nicht einfach. Wer glaubt, dass ein Deutscher und eine Schwedin die gleichen kulturellen Hintergründe haben, wird schnell erwachen – und möglicherweise an Kleinigkeiten zerbrechen: Zum Beispiel daran, was praktisch, gerecht und angebracht ist – vom unterschiedlichen Konfliktmanagement ganz zu schweigen. Auch die Sprache setzt Grenzen: Selbst, wenn beide relativ fließend englisch oder eine andere gemeinsam genutzte Fremdsprache verwenden, ist dies nicht das Gleiche, als würde sie sich in der Muttersprache unterhalten: Wörter werden schon in der eigenen Sprache oft missverstanden, und in einer Fremdsprache natürlich erst recht.

Die Frage „werden wir im Alltag zueinander passen?“ stellen sich wohl alle Paare – doch die binationalen Partner können es oft nicht erproben, vor allem dann nicht, wenn beide in ihren Heimatländern Ländern berufstätig sind. Man will zusammenkommen – aber wie oft, wann, und wie lange dann? Die Entfernung setzt Grenzen – und oft sehr enge.

Fragt sich, warum deutsche Männer den Blick so gerne ins Ausland schweifen lassen (Frauen tun es auch, aber deutlich weniger). Viele Männer sagen, es seien die Ansprüche deutscher Frauen: So viel Eier legende Wollmilchschweine, wie sie verlangten, gäbe es gar nicht. Ansprüche runter? Viele Frauen werden schnippisch, wenn man es ihnen vorschlägt – und bleiben lieber allein. Dabei geht es gar nicht um die Ansprüche als solche, sondern um deren Übersteigerung: Im Zweifel erinnern sich Männer eben an den Butt: Es ist besser, eine fleißige, kluge und sinnliche Frau aus dem Ausland zu haben als eine Ilsebill aus Deutschland.
 

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