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Schon während des Wahlkampfes hatte ich den Eindruck, als ob in Deutschland der Daumen der Linken nach rechts zeigt – zu mehr nationalem Protektionismus.

Nun haben sich vor einigen Tagen die großen Fraktionen des europäischen Parlaments geeinigt, bei Dienstleistungen das Ziellandprinzip statt des Herkunftslandprinzips einzuführen – und schon wieder ist alles nicht gut genug. Nun gibt es freilich noch Nachbesserungsbedarf, doch der eignet sich kaum für DGB-Großdemonstrationen. Die Retrolinken (und um solche handelt es sich durchweg) müssen sich vielmehr fragen lassen, ob sie zu Europa stehen und damit auch zum freien Dienstleistungsangebot der deutschen Wirtschaft in Europa oder ob sie in nationalstaatliches Protektionsdenken zurückfallen wollen.

In den neuen EU-Ländern hat man ohnehin noch nicht vergessen, wo die Verhinderer des freien Dienstleistungsverkehrs in Europa sitzen. Aber das dürfte einem deutschen Retrolinken inzwischen egal sein. „Sollen die dort doch sehen, wie sie zurechtkommen“, scheint das Motto zu sein und „Hauptsache WIR“ der arrogante Kraftspruch. Mal sehen, wie lange man mit dieser Engstirnigkeit noch weiter machen kann.
 

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