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Von fast allen von uns unbemerkt, hat Belle de Jour, das berühmte Londoner Callgirl, sein gleichnamiges Blog geschlossen. Belle schrieb zum Abschied: „Es ist nie die rechte Zeit, das Tagebuch zu schließen – und deshalb tue ich es jetzt“.

Vermutlich will sie ihr Buch einmal fertig schreiben – „Belle De Jour: Intimate Adventures of a London Call Girl“ es ist schon lange angekündigt.

Dennoch schwillt die Träne im Knopfloch: Belle war eine der Ersten, die sich im Web öffentlich zur Prostitution bekannt haben – und die der Welt auch gezeigt haben, dass dieser Beruf nicht so schmutzig ist, wie oft behauptet wird.

Wissen Sie manchmal gar nicht, was sie schreiben sollen? Dann sollten sie sich beim Feuilleton der „Berliner Zeitung“ bewerben, denn dort können sie einfach am Finger saugen und das, was herauskommt, zu Papier bringen – wohlgemerkt, im Feuilleton, nicht unter „Guckemalda“ oder so.

Ich also habe heute gelernt, dass es Berlinerinnen mit großem Busen und solche mit „eher kleinem“ gibt, vor allem aber wurde ich über diese wichtige Tatsache aufgeklärt: Für den Feuilletonisten ist „Berlin ohne die Berlinerin jedenfalls nicht mehr denkbar“.

Oh, Urs Theckel. Musste das sein?

Dachte ich es mir doch: Nachdem bei Twoday nun in kurzer Zeit zwei neue Sexblogs entstanden sind, wird heftigst darüber diskutiert, ob sie denn nun wirklich nötig seien. Ich, für meinen Teil, warte erst mal ab, was daraus wird, denn ich habe schon zu viele sehr kurzlebige Sexblogs auf Twoday und anderwärts gesehen.

Merkwürdig, dass niemand darüber diskutiert, ob die Blogs der ICH-AGs nötig sind. Aber darauf komme ich sicher noch mal zu sprechen.

Die "Neuen": swingand ... und dolcevita.

Nehmen wir an sie hießen "Latte" und machten eine Sendung für junge Menschen am Morgen – dann sollten sie nach Möglichkeit kein T-Shirt tragen, auf dem „Morgen Latte“ steht.

Dominic Wood, der englische Fernseh-Entertainer, hatte es getan: Er trug ein T-Shirt mit dem Namen „Morning Wood“. Doch die britische Aufsichtsbehörde reagierte verschnupft: Nun muss die BBC besser aufpassen, was ihr Moderator am Morgen am Leib trägt, denn Morgenlatten seien nun mal nicht für 12-jährige.

Weniger als 20 Prozent der holländischen Singles sollen mit ihrem Sexualleben zufrieden sein – und sie schielen neidvoll zu den Verheirateten, denen sie offenbar ein zufriedeneres Sexleben zutrauen.

Überraschend war, dass etwa die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer behaupteten, überhaupt keinen Sex zu haben. Dabei sollen nur ungefähr fünf Prozent der ledigen Damen und Herren in festen Händen sein, während jeder zweite Mann und jede dritte Frau angab, sich regelmäßig Sexerlebnisse für eine Nacht zu suchen - so berichtete jedenfalls Reuters unter Berufung auf eine Quelle im World Wide Web.

Wer es glaubt, wird selig, wer nicht, kommt sicher auch in den Himmel: Die Umfrageergebnisse kamen mal wieder von einer wichtigtuerischen Webseite.

Wer in der Presse nach Nachrichten über Sex sucht, kommt an der "Brigitte" kaum noch vorbei. Grund ist das von geschwätzigen Damen reichlich bevölkerte Forum der Frauenzeitschrift. Zitat: „Ich nahm also den bh, der wenigstens sauber und nicht ausgeleiert war - und an den rest habe ich Ihn nicht rangelassen“.

Muss man einfach mal bildlich auf sich wirken lassen.

In Zeiten dürftiger Quellen muss ich manchmal mit den dürren Gräsern vorlieb nehmen, die auf meinen Weiden wachsen – so wie diesem Link. Er entspricht nicht ganz dem Stil, den ich in meinem Blog einzuhalten versuche, aber männliche Freunde saftiger Wiesen kommen bei der Betrachtung dieser Bilder möglicherweise auf ihre Kosten: Magermilchfreunden kann die Betrachtung nicht empfohlen werden.

Hatten Sie Bertram gemeint? Fragt Google und die Ticklefight-Redaktion ist sich ganz sicher: Nein, sie hatte nicht „Bertram“ im Auge sondern BertPam. Mehr zum Amüsieren und Begucken, wie immer, bei Ticklefight, die aus der Sommerpause wieder erwacht sind.

Was passiert, wenn ein Buch wie das Twoday-Buch „Readme.txt“ einem professionellen Kritiker unter die Augen kommt? Richtig, er behandelt es wie Literatur. Dass es diesem Anspruch nicht gerecht wird, ist nicht schwer zu erraten, und so konnte dann wohl nur eines herauskommen: ein kräftiger Verriss. Martin Falbe hat ihn für die „Berliner Literaturkritik“ geschrieben,. Das Fazit seiner Betrachtungen: Es wird nicht klar, wofür das Buch eigentlich gedacht ist.

Auch die Inhalte von Twoday kommen in der Kritik nicht gut weg: Sie seien „BBaB“, meint der Kritiker: „Beziehungskisten, Bürostress und andere Banalitäten“.

Inzwischen, so könnte man dem Kritiker entgegenhalten, hat Twoday freilich durch neue Autoren (und ich meine damit nicht mich) an Profil gewonnen. Das allerdings nützt dem Buch nun auch nichts mehr.

Wer dieser Tage die Gesichter der Prominenz der Politik im Fernsehen gesehen hat, der hat einen Teil von Deutschland Problem auch ohne Ton begriffen: Griesgrame saßen da, Frauen wie Männer, denen kein Mensch zutraut, die verängstigten Mäuserinnen und Mäuseriche in Deutschland wieder zu fröhlichen, zukunftsorientierten Bürgerinnen und Bürgern zu machen.

Wer meiner Leser hat in den letzten Monaten eine fröhliche, zuversichtliche, in die Zukunft weisende Rede eines deutschen Politikers gehört, die Menschen wirklich motivieren könnte? Niemand - es gab sie einfach nicht. Dabei ist Deutschland nach wie vor ein Paradies mit großen Möglichkeiten für nahezu alle Menschen – und wem es wirklich zu eng wird, dem steht den Deutschen noch der Rest von Europa offen.

Mit Missmut und Miesreden kann man freilich alles kaputtmachen – auch Paradiese. Sollte man an dieser Stelle einmal Kennedy zitieren? „Frage nicht, was der Staat für Dich tut, sondern frage, was Du für den Staat tun kannst“.

Was man für den Staat tun kann? In erster Linie – an der eigenen Zukunft arbeiten. Dann arbeitet man auch an der Zukunft des Staates. Des Staates? Vielleicht sollten wir besser gleich sagen: Europas.

 

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