anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
Vielleicht sollte ich dergleichen auch mal als Motto annehmen, und nur noch für meine Leserinnen und Leser schreiben – doch wo ist eigentlich meine Konkurrenz? Ich glaube, ich folge viel zu oft den unfrisierten Windungen meines Hirns, als an meine Kunden zu denken – vor allem die Weiblichen. Ich vernachlässige sie sträflich und frage mich ernstlich, wie ich das ändern kann.

Den Spruch hat sich im Übrigen gerade eine Escort-Dame zu Eigen gemacht, als sie über ihre Vermarktungschancen nachdachte.

Nein, ihnen fällt so etwas nicht auf, weil sie ja nur „anständige Sachen“ im Web begucken. Da ich aber meinen Feedreader immer auch ein bisschen auf erotische Unterhaltung stehen habe (unter anderem, um sie zu amüsieren) stutze ich in den letzten Wochen nicht schlecht, dass auf den Nackt- und Softpornofotos russischer Damen neben einer ansehnlichen Wodkaflasche auch immer ein Schälchen mit Früchtchen stand, und wenn man genauer hinsah, auch noch ein Saft: 100% Frucht versteht sich. Der Saft allerdings steht, mit dem Etikett nach vorne, so auffällig dort, dass man den Blick sogar von den Brüsten der Damen wendet und sich die Marke merkt.

Ich kann nicht umhin, Ihnen zu sagen, dass sich die Damen nicht durchgehend so bedeckt halten wie hier. Da andere Fotos des Betreibers möglicherweise gegen deutsche oder österreichische Gesetze verstoßen, kann ich zur Quelle nicht verlinken. Zu einer Beschreibung des Saftes schon eher.

drunkgal

Das © am Bild hat theydrunk.com

„Braucht der Mensch Sex? Über Fortpflanzung, Vergnügen oder Abstinenz“ heißt eine Kategorie des ZEIT-Preisbloggens 2005. Mich hat natürlich wieder niemand informiert, und nominieren muss man sich selbst – sehr praktisch. Jetzt stelle ich mich erst einmal in die Ecke und maule lauthals – das machen die Deutschen doch immer, wenn es ihnen schlecht ergeht.

Wenn ich dann so in der Ecke stehe, fällt mir bestimmt etwas dazu ein, ob der Mensch Sex braucht – oder vielleicht den Rohrstock, auch wenn er denn nicht der Fortpflanzung dient. Dieser Gedanke verbindet sich freilich unweigerlich mit dem anderen Blog-Thema der ZEIT, nämlich, woran die Deutschen morgen glauben werden. Nein, gemeint ist weder die CDU noch Angie, auch nicht die piekfeine Stadtwohnung oder der Daimler vor der Tür, sondern tatsächlich Religion oder Religionsverwandtes.

Ob schöne Brüste auch eine Chance haben? Natürlich. Es gibt doch eine Kategorie „Zum Anbeißen“ – aber das habe ich wohl wieder falsch verstanden.

Freier, die bei Anbahnungsgesprächen mit Huren (oder wen sie dafür hielten) erwischt wurden, müssen in Oakland (USA) damit rechnen, demnächst auch ungepixelt von den Plakatwänden herunterzugrinsen: Die Stadtverwaltung will nach einem Pressebericht bald nicht-anonymisierte Fotos plakatieren.

Wer sich gleich wieder über die Amerikaner aufregen will, sollte mal den Blick nach Schweden wenden: Dort gehen Freier in den Knast – im Wiederholungsfall, und falls man sie wirklich erwischt. Die Huren bleiben ungeschoren – die öffentliche Wohlfahrt des vom Feminismus durchsetzten Landes würde sie freilich gerne umerziehen.

Zitat:

"In unserem Metier herrschen nicht die sonst üblichen Regeln des Arbeitsmarktes.

Damen, die sich berufen oder veranlagt fühlen, in einem Studio zu arbeiten, können sich jederzeit ... vorstellen und tätig werden. Manchmal geht so etwas sehr schnell, und die Damen fangen gleich am nächsten Tag an.

Momentan gibt es eine positive Umbruchsituation, es sind einige aktive und passive Damen zu unserem Team hinzugestoßen ... zudem wird es eine neue Auszubildende in unserer Domina-Akademie geben."


Gefunden auf der Webseite von Avalon, Berlin:

Bis vor kurzem gab es noch relativ wenig Bilder der Miss Universum 2005, doch inzwischen haben Blogger alles durchsucht – und natürlich ganz viel gefunden. Falls sie zu viel erwarten: Die Dame wurde überwiegend in sehr dezenter Kleidung fotografiert.

Persönlich ist Gregor Gysi zu bedauern – so viel Kadavergehorsam als Parteisoldat gegenüber der PDS hätte ich ihm nicht zugetraut. Der PDS allerdings wird es leider nützen – denn nun werden diese Partei nicht nur ein paar eingefleischte Ost-Kommunisten und Ostalgiker wählen, sondern auch ein par Menschen aus der westdeutschen sozialistischen Schickeria, die sich selbst gerne Linksintellektuelle nennen.

Einer dürfte jetzt dumm aus der Wäsche gucken: Für Lafontaine gibt in Wahrheit in Deutschland niemand einen Pfifferling – nicht mal einen roten.

Dass die Rechtschreibreform zum 1. August und damit zum neuen Schuljahr kommen würde, wissen die Lehrer seit langem – doch schon wieder nörgeln sie öffentlich daran herum.

Wir sollten den Damen und Herren Nörglern (nicht alle Lehrerinnen und Lehrer sind von dieser Art) vielleicht mal dies sagen: Als Lehrer erwarten wir von Ihnen, meine Damen und Herren, dass sie Vorbilder in Toleranz, Flexibilität und Kompromissbereitschaft sind. Als ewige Nörglerinnen und Nörgler hingegen geben sie ein schlechtes Vorbild ab.

Schon mal darüber nachgedacht? Wahrscheinlich nicht.

Dieser Beitrag hat denjenigen Wahrheitsgehalt, den satirische Beiträge üblicherweise haben“.

Nein, ich bin heute nicht ich. Ich bin Humpenbacher. Karl Humpenbacher. Vor einigen Monaten habe ich eine Frau gesucht, wissen sie. Bei einer dieser Online-Agenturen, und die hatten auch was für mich: Eine rothaarige drogenabhängige deutsche Sozialarbeiterin, eine arbeitslose Geologin aus einer ehemaligen Sowjetrepublik und eine Chefsekretärin mit halbwegs brauchbarer Vergangenheit und ein bisschen Hoffnung auf Zukunft. Also – ich habe die Chefsekretärin genommen – und sie mich auch. Aber jetzt habe ich einen Fragebogen von der BuZeGeDi bekommen. Ach, die kennen sie nicht? Die Bundeszentrale gegen Diskriminierung. Die gibt es nicht? Sie haben recht – noch nicht.

Doch was, wenn die drogenabhängige deutsche Sozialarbeiterin wegen Diskriminierung klagen würde? Müsste ich dann meine Gründe offenbaren, warum ich sie abgelehnt habe? Nein, werden sie sagen. Natürlich nicht – sie haben doch ein Recht, ihr Leben so zu gestalten, wie sie wünschen.

Wie schön. Derzeit darf ich also auch noch ein italienisches Restaurant gehen, ohne dass mich der türkische Currywurstbudenbesitzer wegen Diskriminierung verklagt. Oder zu meiner schönen türkischen Änderungsschneiderin, ohne dass der örtliche deutsche Schneidermeister mir an den Kragen kann.

Aber, Humpenbacher, das ändert sich doch nicht, wenn das Antidiskriminierungsgesetz kommt.

Nö. Aber jetzt bin ich Carla, die Inhaberin der Agentur, sie erinnern sich? Ich suche eine(n) Programmierer(in). Also da habe ich die Wahl zwischen einem älteren deutschen Alkoholiker, einer arbeitslosen Geologin mit einer IT-Zusatzausbildung und einem jungen, ideenreichen Programmierer. Sehen sie, und bevor ich mich von dem Alkoholiker oder der Geologin verklagen lasse, sie nicht eingestellt zu haben, vergebe ich meine Programmierarbeiten nach Estland. Schade um den jungen Mann, aber der hätte auch drei Mal so viel gekostet.

Sollte ich nun wirklich noch Giovanni werden, der italienische Gaststättenbesitzer, oder Aisha, die türkische Änderungsschneidereibesitzerin? Wen würden sie als Kellner/Kellnerin oder als Änderungsschneider/in einstellen? Jemand, der zu ihrem Haus passt. Jemand, mit der sie das gemeinsame Arbeitsleben so gestalten können, wie sie es wünschen.

Und nun werde ich wieder Sehpferd: Sorgen sie bitte mit allen demokratisch erlaubten Mitteln dafür, dass das Antidiskriminierungsgesetz in der jetzigen Form wieder verschwindet und unterstützen sie auch in ihren Blogs derartigen Blödsinn nicht mehr.

 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma