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Wenn zu einem Speeddating ebenso viele Journalisten wie Singles anrücken, ist irgendetwas faul an der Sache. Bei mir – in Liebepur.

Zitat aus einem Forum:

„Die Franzosen haben extra den Camembert erfunden, damit die Frauen den Oralsex nicht so abscheulich finden und der Samen den gleichen Geschmack hat, wie der Camembert riecht“.

Da ich ein Liebhaber vorzüglichen Camemberts bin kann ich nur raten. Trinken Sie ein Glas exzellenten Champagner dazu – das mundet ganz ausgezeichnet. Ein wirklich guter, abgerundeter Spätburgunder macht sich auch ganz hervorragend - und wenn es wirklich sinnlich sein soll - ein Schluck Gewürztraminer.

Nun bin ich schon so alt geworden und muss immer noch aufgeklärt werden. Diesmal wusste ich nicht, was ein Sex-Grüsel ist. Aber es gibt ja ein Bernerdeutsch-Wörterbuch.

Grüsel, Grüsu = garstiger, schmutziger Mensch.

Die Schweizer Presse bezeichnet auch gerne in der Öffentlichkeit onanierende Männer als „Sex-Grüsel“. Aber den Begriff „Sex-Grüsel Dompteurin“ für eine Hure habe ich dann doch noch nie gehört. Gelesen habe ich die Sache bei einem 41-jährigen Züricher, der sich im Internet als „Freier“ outet.

Wie ich gerade gelesen habe, hat diese Tila Tequila (Tila Nguyen, wie sie wirklich heißt) 16 Heteromänner und 16 lesbische Frauen bei einem Massendating im Fernsehen getroffen – das wäre natürlich etwas für meine Dating-Seite.

Sehen Sie, da ist sie wieder, die geteilte Moral: Die fernsehgeilen Böcke da draußen gucken sich offenbar ein Programm an, bei dem eine angeblich bisexuelle vollbusige Frau mit 16 angeblich lesbischen Frauen herummacht. Würden sich die Leute auch eine Sendung angucken, in der 16 Heterofrauen und 16 schwule Männer sich um einen knackigen Bi-Mann bewerben würden?

Ich habe im Übrigen schon die tollsten Schreibweisen gesehen: Tilla Tequila, Tila Tequilla und natürlich Tina, sowohl mit Tequila wie mit Tequilla. Mit der „schönen Tilla“ hat das Ganze natürlich gar nichts zu tun – die spricht weiterhin zum Schneidermeister: „nein, nicht rot, rot steht mir nicht, bitte Lila“.

Dieser Mann findet sie nicht erotisch. Ist sie auch nicht – aber die Bubis da draußen wissen doch sowieso nicht mehr, was erotisch ist und was plakativ.

Falls Sie sich schon immer mal fragten, was denn die Verwandtschaft von Königinnen und Königen von anderen Menschen unterscheidet, sollten sie daran denken, dass sie alle Menschen sind – da wundert mich dies überhaupt nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob Ihnen dies aufgefallen ist: immer mehr prominente Frauen sagen Journalisten, dass sie ein bisschen Bi sind – oder jedenfalls Sexszenen mit Frauen genossen haben, sich öffentlich als bisexuelle Frauen Partner gesucht zu haben oder eben auch nur lesbische Fans zu haben – ohne eigenes Zutun.

Frauen mögen im Übrigen auch Bisexualität bei Männern – jedenfalls, wenn es nicht die eigenen Freunde sind - und lesbische Filme erfreuen sich großer Beliebtheit.

 

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