anstoss

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Doloresse juckte es in den Fingern, mal über eine Bloggerin herzuziehen: Da glaubt doch tatsächlich irgendein überkandidelter Alt-Teenager, sich als „Lady Dark Secret“ im Web präsentieren zu müssen. Neben dem „Bettelblog“ betreibt die Damen auch noch eine Webseite, bei der Einfallslosigkeit der Vater und Dreistigkeit die Mutter war: Greedydomme. Der fetteste Link führt zu einer Versammlung ähnlicher „Damen“, die allesamt „Geldsklaven“ suchen („werde meine Geldsau“). Ob es gut läuft? Zwar werden die Dummen nicht alle, aber was es bei den Taschengeldladies gegen Euro gibt, gibt es anderwärts gratis: heiße Luft.

Lili Tapí will diese Woche eigentlich auswandern, doch sie stellt fest, dass andere dabei nicht sehr viel Erfolg hatten: Seufzend malt sie dieses Bild: „(Stell dir vor), du kommst mich in Italien besuchen und ich bediene dich im Dirndl mit zwei Mass in jeder Hand.“

Da muss man sich eigentlich nur nach vorstellen, wie das Mieder quillt. Doch das bekamen wir im ZEIT-Blog noch nicht zu sehen. Wie wäre es also demnächst mit „Catastrophe Chocolat (oder eben Lili Tapí) will eigentlich nur, dass ihr Mieder quillt? Wahrscheinlich nicht ZEIT-like.

Warum ich das schreibe? Weil ich euch auf das Blog von Lilí und Catastrophe locken will.

Außerdem werde ich dann die Geschichte los, das mich in einem indischen Restaurant Mr. Singh in Glasgow einst ein Türke im Schottenröckchen bedient hat. Ich bin dann lieber zu „Mother India“ gegangen. Da hat der Chef serviert und ab und an kam eine schwarzhäutige Schönheit aus dem ersten Stock herunter und lächelte die Gäste an. Bevor ich es vergesse: Das Essen dort war vorzüglich.

PS: Wegen der „Zwei Mass“ habe ich noch mal im Wahrig nachgesehen. Der meint eigentlich: Zwei Maß.

Eines rate ich Ihnen, falls sie mal Sängerin, Schauspielerin oder auch nur Fernsehmoderatorin werden wollen: Drehen sie einen Sexfilm. Wenn dann gerade mal gar niemand mehr von ihnen spricht, vertrauen sie es einem Redakteur einer Boulevard-Zeitung an: Dann sind sie wieder in der Presse. Sie müssen nur zwei Sätze beherrschen:

Erstens: Ja, ich habe einen Erotikfilm gedreht, aber ich habe immer das Höschen anbehalten.

Zweitens: Es war eine Jugendsünde – heute würde ich es nicht wieder tun.

Das geht natürlich nur einmal, und auch nur dann, wenn keines Sau den Streifen gekauft hat. Beim zweiten Mal wäre es schon gut, noch einen Stapel hoch erotischer Fotos zu verstecken, und beim dritten Mal müssen sie sich schon ein „zufällig“ entstandenes Erotik-Video stehlen lassen.

Wie berichtet, schaffen es die Deutschen derzeit nicht einmal, ihre Sparschweine Bundesbankgerecht fürs Vaterland zu leeren – und ihre Hoden auch nicht.

Darauf wies jetzt der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer hin, der die Problematik offenbar bei internationalen Kontakten bemerkt: Er wusste, dass „deutsche Männer im Ausland als Schlappschwänze verspottet“ würden.

Spaß allein darf es freilich nicht machen. Denn etwas zeitgleich trat auch CDU-Kollege Armin Klein vor die Presse. Der forderte ebenfalls zu sehr mehr Sex auf – freilich nicht wegen des Verlusts internationaler Potenzreferenzen, sondern weil es der Rentenversicherung gut täte.

Die „Tagesschau“ orakelte bereits, dass die deutschen Frauen nun wohl auf die Bäume flüchten müssten. Doch vom Entwurf eines Bundesbegattungsgesetzes wusste dieser Tage in Berlin niemand etwas.

Nun haben wir es schriftlich, von einem Bundesgericht: Die Bevorzugung der christlichen Kulturwerte in Baden-Württembergs Schulen bedeutet nicht, dass die christliche Religion bevorzugt wird, sonder das Gesetz betreffe „alle Religionen und Weltanschauungen“.

Wenn es denn alle Religionen und Weltanschauungen beträfe, dann müssten Nonnen wohl demnächst in ordentlicher Schulkleidung zum Unterricht erscheinen, und sämtliche Fische und Christenkreuze wären vor der Tür des Klassenraums abzulegen.

Freilich ist daran überhaupt nicht gedacht: Mit dem Schwabenstreich, die christlich-abendländischen Kulturwerte in das "Kopftuchgesetz" hineinzuschreiben, wird letztendlich das gesamte Gesetz zu einer Farce: Es gibt keine verbindlichen abendländisch-christlichen Kulturwerte. Sie sind eine Erfindung der bundesdeutschen CDU-CSU und gehören damit in den Bereich der Ideologie, und damit der Beliebigkeit.

 

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