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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen:

Warum lesen Menschen eigentlich das, was ein Blogger schreibt? Mir scheint, je trivialer ein Beitrag, um so größer ist die Fangemeinde - jedenfalls unter den Co-Bloggern. Bei mir die Ausnahme: Mein Essay „Also bin ich ein Subjekt" - eine Kritik an der Sprache der Wissenschaft vom Menschen, die genau genommen menschenverachtend ist. Nicht die Wissenschaft selbst, sondern ihre Sprache. Nur: So etwas kann man einem deutschsprachigen Wissenschaftler eben nicht erklären. Vor allem einem Soziologen nicht.

Was die Menschen sonst wissen wollten? Nun, merkwürdigerweise wollten immerhin 125 Surfer wissen, wer „Miss Afghanistan“ ist, 173 interessierten sich für mein Essay über Prostitution, und merkwürdigerweise riefen 190 einen Artikel über Baumwoll-Büstenhalter auf. Spitzenreiter der Liste sind immer noch die hüllenlosen holländischen Sportlerinnen, von denen etwa 2500 Surfer mehr wissen wollten.

Was mich wirklich bewegt? Keinesfalls die Sprache der Wissenschaftler, sondern ein paar unsägliche Reden: die eines deutschen Bischofs in Budapest und die eines hessischen CDU-Abgeordneten. Wobei mir dies auffällt: Reden im Original liest kaum noch jemand. Alle, mit denen ich über die Rede des CDU-Rechtsauslegers Martin Hohmann diskutierte, kannten die Rede nicht im Original - sie wussten daher nicht, worüber sie sprachen.

Dass Hohmann nun aus der CDU/CSU-Fraktion ausgeschlossen wurde, könnte einem ja Mut machen, wenn da nicht das Wort des CDU-Generalsekretärs Meyer wäre, der Herrn Hohmann noch kurz zuvor verteidigt hatte, und ihn, vermutlich auch in Unkenntnis des gesamten Redetextes, als einen "Fundamentalisten in seiner kirchlichen Einstellung" bezeichnet hatte - was sich wie ein Persilschein anhörte: Exakt so war es vermutlich auch gemeint.

Noch ein persönliches Wort: Ich bin gegenwärtig anderweitig sehr engagiert. Deshalb wird es auch in den nächsten Wochen eher wenig Nachrichten geben – und Diskussionen nur dort, wo ich eine Bereicherung für mich erwarte.

Sagt zum Wochenende

Sehpferd
zeitgenossen meinte am 15. Nov, 19:31:
Schade:
Noch ein persönliches Wort: Ich bin gegenwärtig anderweitig sehr engagiert. Deshalb wird es auch in den nächsten Wochen eher wenig Nachrichten geben

Das hält niemand durch:

und Diskussionen nur dort, wo ich eine Bereicherung für mich erwarte. 
 

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