anstoss

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Auf der nach Eigenangaben größter Erotikmesse der Welt, der EROTICA, die alljährlich im Londoner Stadtteil Kensington stattfindet, soll der Weltrekord im Massenküssen gebrochen worden sein. Mit 2000 küssenden Paaren, also 4000 Personen habe man den in den USA aufgestellten Rekord um 800 Küsserinnen und Küsser übertroffen. Insgesamt hatte man an drei Messetagen mehr als 70.000 Besucherinnen und Besucher erwartet, die an etwas über 200 Ständen ihren Bedarf an erotischen Materialen aller Art decken konnten. Traditionell sehr auf Fetisch-Kleidung aller Art ausgerichtet, waren dieses Mal nach Presseberichten mehr Möbelhersteller zu sehen, die dem mono- wie auch dem polygam genutzten Lotterbett noch einige fesselnde Elemente hinzufügt.

gelesen bei Ananova

Der Mensch ist bekanntlich der sinnlichen Welt besonders zugewandt, und dazu gehören natürlich auch Töne. Kinder und jugendliche sollen davon eine Menge hören: Zwischen 20 und 20.000 Hertz, wobei die 20.000 meist als 20 Kilohertz geschrieben werden. Freilich gibt es Menschen, die das Gras wachsen hören, namentlich Käufer von HiFi-Anlagen über 50.000 Euro. Die behaupten nämlich, man könne zwar nur 20 Kilohertz hören, aber bis zum doppelten fühlen. Natürlich wissen wir nicht, womit sie dies „wahrnehmen“, aber das ist egal. Mit einem HiFi-Heiligen kann man über Frequenzen zu wenig diskutieren wie mit einem katholischen Priester über die Sakramente.

Doch die Meldung, mit der Annanova jüngst daher kam, mutet doch merkwürdig an: In der ersten Meldung vom 13. November hieß es nämlich noch, das weibliche Orgasmen von einer Musik mit einer Frequenz von 33 Megahertz beflügelt würden.

Irgendwie müssen die Redakteure gemerkt haben, dass sie die Frequenz ihres Computers wohl mit der Frequenz der Orgasmen verwechselt hatten und korrigierten: Nun waren es plötzlich 33 Hertz. (Für Akustik-Laien: 33 Schwingungen pro Sekunde). Ob der Orgasmus nur durch direkten Kontakt mit der Membran des Basslautsprechers, im Medium Luft oder durch Übertragung von Körperschall erreicht werden konnte, entzieht sich allerdings nach wie vor unserer Kenntnis.

erster Artikel
zweiter Artikel

Wie merkwürdig Journalisten mit dem Thema „Prostitution“ umgehen, beweist ein jetzt erschienener Artikel in „YAHOO“, der in seinen Grundzügen von AP stammen dürfte: Zunächst wird mit Recht darauf hingewiesen, dass es einen verbrecherischen „Frauenimport“ aus den ehemaligen Ostblockländern gibt, dann werden Zahlen aus Polizeiquellen genannt, was richtig ist: dies ist ein Verbrechen. Schließlich wird darauf hingewiesen, dass die Dunkelziffer viel höher sei.

So weit, so schlecht, doch da man ja gerade mal am zitieren von Polizeiberichten ist, werden dann „BKA-Angaben“ verwendet, nach denen Frauen „legal mit einem Drei-Monats-Visum“ nach Deutschland einreisen würden. Und nun kommt es: „während das Visum gilt, verstoßen sie bereits gegen ausländerrechtliche Bestimmungen“ – klar ist das so, aber was bitte ist ein „Verstoß gegen ausländerrechtliche Bestimmungen“ gegen den organisierten und menschenverachtenden Frauenhandel?

Es scheint so, als ob die Journalistenfreunde bei YAHOO oder eben bei AP alle Maßstäbe abhanden gekommen sind: Da werden Frauen genannt, die keinerlei Ahnung hatten, welche Tätigkeit sie in der Bundesrepublik ausüben würden, und die als Sexsklaven gegen ihren Willen handeln müssen, und sie werden den Frauen gleichgestellt, die wussten, dass sie als Prostituierte arbeiten würden, und last not least werden diese wieder mit Frauen verglichen, die aus freier Entscheidung und auf eigene Faust mit einem gültigen Visum einreisen, um in Deutschland als Prostituierte zu arbeiten: Ein relativ geringfügiges Vergehen gegen das Ausländergesetz.

Auf diese Weise wird der Frauenhandel, der im Titel als „Sklavenhandel“ bewertet wird, auf eine Stufe mit einem simpeln Vergehen gestellt – und der ganze Artikel, der ansonsten in seiner Ernsthaftigkeit nicht zu bezweifeln ist, wird abgewertet.

© 2003 by sehpferd press

Die Salzburger Nachrichten haben darauf hingewiesen, dass Politiker ihre Wahlen möglicherweise mit billiger Volksempörung über so genannte „Frauenimporte“ gewinnen wollen. Freilich war der Gegenstand der Berichterstattung über alles empörend, doch schreibt die Zeitung, dass sich mit dem Slogan „Huren – Nein Danke“ eben auch positive Stimmung machen lässt.

Doch was macht das offizielle Wien abends, wenn Entspannung angesagt ist? In den 22 Bordellen der Stadt arbeiteten 265 offizielle Huren, so weiß die Zeitung, und sie sagt, dass diese ja wohl irgendwo her die Freier beziehen müssen, und schlussfolgert: Tagsüber Empörung – Abends Puff. Und einige der bei Tag empörten „Herren“ hat, wie es scheint, nicht gestört, dass die „Dame“, die sie besuchten, erst 15 Jahre alt war.

Dabei rechnen selbst die Salzburger Nachrichten nicht diejenigen Damen mit, die sich verwehren würden, „Huren“ genannt zu werden: wer einem beiläufigen „Freund“ nicht Stunden- sondern Nächteweise zur Verfügung steht, gehört in eine andere Kategorie – denn es ist nicht verboten, in Österreich mit Fremden auszugehen

 

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