In weiß nicht, ob Ihnen dies jemals aufgefallen ist. Zeitzeugen werden, jedenfalls in Deutschland, immer bemäkelt.
Zuerst sind sie viel zu jung, um Zeitzeuge zu sein. Dann waren sie gerade in der Pubertät – da hatten sie natürlich etwas anderes im Kopf als Zeitzeugnisse abzugeben, und überhaupt sehen Jugendliche die Welt mit ganz anderen Augen, man sollte doch mindestens dreißig Jahre sein, um eine Beurteilung des Zeitgeschehens abgeben zu können. Sind sie dann dreißig, sind sie entweder immer noch zu jung, weil ihnen der Erfahrungsschatz weiterhin fehlt, um etwas beurteilen zu können, oder sie sind gerade mir Ehe und Familie beschäftigt und haben deshalb den Zeitbezug verloren. Mit 40 ergäbe sich vielleicht gerade einmal eine Lücke, in der ihnen die Gesellschaft zutrauen würde, Zeitzeuge zu sein, doch da waren sie ja in Karriere, Scheidung oder beides engagiert, sodass ihnen wieder der Blick verstellt war, Zeitzeuge zu sein, und das geht mindestens bis 50, wenn sie da nicht gerade nach persönlicher Neuorientierung streben, und ab 60? Ach, da können sie doch gar nicht mehr beurteilen, was die Jugend und die Mittelgeneration überhaupt denkt – sie sind als Zeitzeuge schon viel zu alt.
Überhaupt: Sagen sie mal, welchen Zugang haben sie denn überhaupt dazu? Ach, sie haben nichts studiert, was sie dazu qualifizieren würde, Zeitzeuge zu sein? Ja sagen Sie einmal, wie kommen Sie dann überhaupt dazu, die Entwicklung der Gesellschaft zu beschreiben? Das bitte, lassen sie blutiger Amateur besser bleiben. Und überhaupt – pah! Zeitzeugen! Haben wir nicht gelernt, dass erst die Geschichte Antworten geben wird? Das hatte doch der hagere, mit Mühe entnazifizierte alte Geschichtslehrer gesagt, nicht wahr? Und dann wollen Sie die Antworten schon jetzt haben? Da können wir nur den Kopf schütteln.
Sehen Sie – das alles habe ich gehört. Warum nur haben die Menschen ausgerechnet vor Zeitzeugen so viel Angst, das sie sich Scheinargumente einfallen lassen, um sie zu diffamieren?
Zuerst sind sie viel zu jung, um Zeitzeuge zu sein. Dann waren sie gerade in der Pubertät – da hatten sie natürlich etwas anderes im Kopf als Zeitzeugnisse abzugeben, und überhaupt sehen Jugendliche die Welt mit ganz anderen Augen, man sollte doch mindestens dreißig Jahre sein, um eine Beurteilung des Zeitgeschehens abgeben zu können. Sind sie dann dreißig, sind sie entweder immer noch zu jung, weil ihnen der Erfahrungsschatz weiterhin fehlt, um etwas beurteilen zu können, oder sie sind gerade mir Ehe und Familie beschäftigt und haben deshalb den Zeitbezug verloren. Mit 40 ergäbe sich vielleicht gerade einmal eine Lücke, in der ihnen die Gesellschaft zutrauen würde, Zeitzeuge zu sein, doch da waren sie ja in Karriere, Scheidung oder beides engagiert, sodass ihnen wieder der Blick verstellt war, Zeitzeuge zu sein, und das geht mindestens bis 50, wenn sie da nicht gerade nach persönlicher Neuorientierung streben, und ab 60? Ach, da können sie doch gar nicht mehr beurteilen, was die Jugend und die Mittelgeneration überhaupt denkt – sie sind als Zeitzeuge schon viel zu alt.
Überhaupt: Sagen sie mal, welchen Zugang haben sie denn überhaupt dazu? Ach, sie haben nichts studiert, was sie dazu qualifizieren würde, Zeitzeuge zu sein? Ja sagen Sie einmal, wie kommen Sie dann überhaupt dazu, die Entwicklung der Gesellschaft zu beschreiben? Das bitte, lassen sie blutiger Amateur besser bleiben. Und überhaupt – pah! Zeitzeugen! Haben wir nicht gelernt, dass erst die Geschichte Antworten geben wird? Das hatte doch der hagere, mit Mühe entnazifizierte alte Geschichtslehrer gesagt, nicht wahr? Und dann wollen Sie die Antworten schon jetzt haben? Da können wir nur den Kopf schütteln.
Sehen Sie – das alles habe ich gehört. Warum nur haben die Menschen ausgerechnet vor Zeitzeugen so viel Angst, das sie sich Scheinargumente einfallen lassen, um sie zu diffamieren?
sehpferd - am Samstag, 3. Dezember 2005, 08:57 - Rubrik: zeit geschehen