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Nun ja – dass Speditionsunternehmen ein gar eigenwillig Völkchen sind, das von „Kunden“ und Service“ noch nie etwas gehört hat, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Man mag über Pakettransportunternehmen denken, was man will – dort funktioniert wenigstens der Service. Bei manchen traditionellen deutschen Spediteuren hingegen funktioniert offenbar gar nichts für den mit den Usancen nicht vertrauten Kunden – und das hat durchaus Methode: Ach, sie haben ein Gut zu transportieren? Dann lernen sie erstmal, wie man so etwas macht – und im Übrigen brauchen wir ausgerechnet SIE keinesfalls als Kunden – nur damit das Mal klar ist – verstanden, SIE Kundenidiot?

Nun, also meine für Freitag Nachmittag, spätestens Montag angekündigte Abholung von Gütern funktionierte schon gar nicht (siehe mein Bericht zuvor) und die Arroganzler aus den Kontoren des nämlichen Speditionsunternehmens machten sich nicht einmal die Mühe, mich anzurufen. (Zwei Telefonnummern hinterlegt, stets Bereitschaft, zwei Handys in der Tasche, besondere Formen der Heimarbeit vereinbart, vom Stress einmal ganz abgesehen).

Sicher, sicher, ich weiß, es gibt keine Kunden, nur Abholadressen und Zustelladressen. Der Fahrer ist nicht zuständig, der Disponent ist nicht zuständig, niemand ist zuständig. Nur – sagen sie später einmal nicht, meine Damen und Herren Speditionsunternehmer, insbesondere aber die Arroganzler unter den Angestellten dort, dass Ausländer ihre Existenz vernichtet hätten – ihre Existenzen, die vernichten sie gerade selbst, und sollte es nicht dieses Jahr sein, so trifft es sie vielleicht im nächsten Jahr.

No comment.

No comment.

No comment.

Oder ist es schon passiert? Ja, es ist vieles passiert. Vieles gelesen, vieles aufgelesen, viele Briefe bekommen (und offenbar auch gelesen) ... und aus dem Vielen will er nun Vieles machen, der Bettflüsterer.

Frisch auf, Bettflüsterer, nutze den Wind, den sanften Transport aus dem Süden*, der dich beflügelt und zum Götterhimmel der Autoren bringt, sitzend zur Rechten von Anaïs Nin, um mit ihr dies zu beschwören: „Man schreibt weder für sich selbst noch für andere. Man schreibt aus einer tiefen inneren Notwendigkeit“.

Ja, es ist viel passiert. Wissen Sie, was ich denke, wenn ich so etwas lese? Ich denke an Ringelnatz. Bei dem passierte nämlich auch etwas – bei seiner Tante im Strumpfenband und irgendwo daneben. Daneben?

Eben – daneben.

* Nach Peter Rühmkorf - Anti-Ikarus

„Der amerikanische Politologe Daniel W. Drezner geht davon aus, dass Journalisten sich mehr und mehr an Elite-Bloggern orientieren. Sie beeinflussen damit die Meinungsbildung in den Medien, sagte er der Netzzeitung“.

Es sollte natürlich heißen „ ... dass amerikanische Journalisten sich mehr und mehr an US-Elite-Bloggern orientieren – aber es ist ja so schön, mal wieder eine Behauptung, die ohnehin auf schwachen Füßen steht, auch noch zu globalisieren.

„Mach einen schönen tiefen Diener“, sagte man zu den Jungs, und den Mädchen wurde geraten, einen schönen Knicks zu lernen, wenn sie sich einmal wirklich intensiv bedanken wollten. Haben sie jüngst einmal ein Mädchen einen Knicks mache sehen? Einen richtig artigen Knicks?

Wahrscheinlich nicht. Selbst die Unterwürfigen üben keine Knickse mehr ein, weil dies die Herrinnen und Herren langweilen würde – sie gehen gleich auf die Knie. Die Stinknormalen aber werden wahrscheinlich nach einem Arzt rufen, wenn eine junge Verkäuferin einen braven Knicks macht und fragt: „Was darf ich den Herrschaften zeigen“?

Was mache ich jetzt daraus? Einen Artikel? Oder nehme ich es als Grundlage für eine Geschäftsidee? Sie dürfen mir raten, denn all dies unter Rubrik „Kladde“ schreibe ich ja nur – in Kladde.

Früher musste man immer „nett“ sein – weniger zu den Eltern, die den Herrn Sohn und seine Allüren ja kannten als vielmehr zu angemeldeten wie auch zufälligen Besuchern und natürlich vor allem zu Tanten, Onkeln und Großeltern. Vor allem aber musste man zu seiner „lieben Cousine“ nett sein, die, soweit ich mich zurückerinnere, als Mädchen wie auch als Frau absolut belanglos war.

Interessiert Sie das Thema? Dann schreiben Sie jetzt an meine Email-Adresse oder hinterlassen sie hier einen Kommentar. Ich werde den Artikel dann innerhalb eines Monats zu Ende schreiben.

 

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