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Wenn man einmal fast gar nichts in sein kleines Journal schreiben kann, weil der Provider offenbar Probleme mit der Datenbank hat, dann fragt man sich unwillkürlich auch, ob sich das Ganze überhaupt lohnt. Sehen sie, es ist so: Ich bin jetzt über 900 Tage mit diesem Journal online – hätte ich auch nur jeden Tag einen Euro damit verdient, wären es jetzt immerhin 900 Euro – natürlich viel zu wenig, denn Sie können sich vielleicht vorstellen, dass meine Stundensätze nicht bei 50 Eurocent liegen.

Nun werden Sie sagen: „Ja, aber der ideelle Gewinn?“ - Auch da muss ich Sie enttäuschen: Nach und nach wird beim Schreiben für mein Journal eher ein ideeller Verlust deutlich, der nur durch emotionale Gewinne anderwärts kompensiert werden kann. Bleibt schließlich der Ruhm – na schön, die Bilanz ist positiv. Aber für den Saldo an Ruhm kann ich mir wieder nur etwas kaufen, wenn er sich ummünzen lässt. Wobei wir wieder am Anfang wären.
dus meinte am 12. Apr, 12:07:
-
und wo ist das problem nun? 
sehpferd antwortete am 12. Apr, 12:37:
Es ist ...
die verlorene Hoffnung, dass Blogs einmal wirklich wichtig werden könnten - und dass man dann zu lange noch am Medium klebt, obwohl der Zug längst raus ist. 
dus antwortete am 12. Apr, 12:47:
achso
sie hält nurmehr die sucht?
:-)

hee, vielleicht haben sie nur eine krise.
hm 
Gregor Keuschnig antwortete am 13. Apr, 13:29:
"Wirklich wichtig"...
...in welchem Zusammenhang? 
sehpferd antwortete am 13. Apr, 17:53:
Im Sinne von ...
"wirkliche Bedeutung bekommen". Aber, wie bereits geschrieben - der Zug ist längst raus. 
Gregor Keuschnig meinte am 12. Apr, 12:09:
Wenn jemand...
nach einer solch kurzen zugegebenermassen aufgezwungenen Absenz derartig reagiert, dann kann man gemeinhein von einem Suchtverhalten sprechen.

Ernsthaft: Ihre in den letzten Tagen vorgebrachte "Kritik" an journalistisch agierenden Blogs passt nicht in dieses Lamento, bloss weil man mal einen Tag nicht "bloggen" konnte. Doppelt ernsthaft: Wer hat's vermisst? 
sehpferd antwortete am 12. Apr, 12:30:
Natürlich ...
... ist der Gedanke nicht gestern entstanden. Aber es wird wohl so sein, dass ich dieses kleine Journal nach Ablauf des zweiten Quartals 2006 aufgeben werde. 
dus antwortete am 12. Apr, 12:48:
uuhhh
ja meine diagnose lautet:
blogkrise!

machen sie doch ein paar tage dicht
sie sind ihr cheffe. 
Gregor Keuschnig antwortete am 12. Apr, 13:16:
Die Gründe...
würden mich interessieren; ich denke da ständig dran, nachdem Bloggen kaum eine Alternative zu einem (früher einmal sehr interessanten) Internet-Forum betrachtet werden kann.

Die Software ist meiner unmassgeblichen Meinung nach sehr gut; es wird ständig optimiert. Wenn es ein paar Stunden mal nicht läuft macht es nichts aus.

Ich glaube, dass solche "Blogkrisen" andere Ursachen haben... 
sehpferd antwortete am 13. Apr, 12:33:
Es ist eine generelle Überlegung:
Welche Kernkompetenzen will ich im Web vermitteln?
Was sind meine Alleinstellungsmerkmale und wie trage ich sie ins Netz?
Wem diene ich mit solchen Fähigkeiten und Merkmalen?
Können die vorhandenen Kompetenzen in Aufgaben verwandelt werden?

Es geht also nicht um Blogs, Bloggen und dergleichen. Es geht um Wertschöpfung. 
Anitali antwortete am 13. Apr, 18:16:
Wertschöpfung?
Klingt aber ein bisschen wie "des Kaisers neue Kleider"... 
sehpferd antwortete am 14. Apr, 12:11:
Wie sagte man?
"Umgekehrt wird ein Schuh draus". Der Kaiser im Märchen hatte ja keine Kleider, so wenig, wie die meisten Blogs wirtschaftliches und meinungsbildendes Gewicht haben (alles andere lasse ich mal weg). Nun ist doch die Frage, warum all diese Potenziale an irgend eine anonyme Leserschaft vergeudet werden sollen, die nicht einmal dafür bezahlt. 
Anitali antwortete am 14. Apr, 14:22:
stimmt!
Gregor Keuschnig antwortete am 14. Apr, 15:40:
Wenn man...
es ohnehin schreiben würde, kann man es auch im Blog schreiben. Wenn man es nur für den Blog schreibt, haben sie recht. 
emotion mit schmerz und ohne antwortete am 19. Apr, 00:51:
rotten
als ist nur geschriebenes wertvoll das bezahlt wird? und die eigene Meinung, wenn auch schournalistisch gesehn Artikel, muss immer Meinungsbildend sein? Und ist nicht Teil, vbielleicht sogar basis des internetz das Informationen/Meinungen/Gedanken publik gemacht werden weil jemand das Beduerfnis hat sich mitzuteilen oder/und feedback will. Oder vielleicht bewege ich mich nicht auf Meinungsbildendem Niveau bzw schreib etwas fuer das jemand zahlen wuerde und bin deshalb zu dumm um zu verstehen wo der Konflikt entsteht? 
sehpferd antwortete am 19. Apr, 08:34:
Meinung gelesen
... aber ich bin wahrhaftig nicht der Meinung, dass jeder Gedanke wert ist, veröffentlicht zu werden - egal, ob die Meute nun bellt oder nicht. Ich halte vielmehr die große Menge der veröffentlichten Gedanken, die nichts aussagen, für eine Vermüllung der geistigen Welt.

* Sorry, im Original war eine doppelte Verneinung, die dort nicht hingehörte 
emotion mit schmerz und ohne antwortete am 20. Apr, 03:21:
rotten
also bist Du jetzt der Meinung das jeder Gedanke es wert ist veroeffentlicht zu werden oder nicht? (doppelte verneinung ist schwer zu deuten) 
sehpferd antwortete am 20. Apr, 11:07:
Sorry
... korrigiert. natürlich ist es für mich so:

Nein, nicht jede Meinung ist wert, veröffentlicht zu werden, weil Meinungen eben nur Meinungen sind. Sie bedeuten oft nicht viel. 
emotion mit schmerz und ohne antwortete am 21. Apr, 03:46:
rotten
ich zitier jetzt mal Eastwood, Clint in Dirty Harry

Meinungen sind wie Arschloecher: jeder hat eins

(verzeiht bitte das "arschloch") 
sehpferd antwortete am 21. Apr, 08:38:
Was bitte ...
... hat denn dieser Eastwood der Welt zu sagen? ist er ihr Vorbild? Dann verstehe ich Sie natürlich gut. 
emotion mit schmerz und ohne antwortete am 21. Apr, 14:07:
nicht mein Vorbild ...
aber er bestaetigt ja ihr Theorie: naemlich das die grosse vielzahl an Meinungen zu einer gewissen Inflation ihres Wertes fuehr. Nur wer kann bzw hat das recht manche als wertloser einzustufen? Und ist eine besonders reflektierte Meinung richtiger? 
sehpferd antwortete am 22. Apr, 09:44:
Katzenschwanzbeißerische
Katzenschanzbeißerische Diskussion: Wert hat eine Sache immer nur für den, der ihr Wert beimisst. Den Rest müssen sie schon mit sich selbst ausmachen. 
 

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