Blog Virus der Erste
Die Mehrzahl der Blogger ist in permanenter Not: Sie haben wenig zu sagen, aber sie glauben, schreiben zu müssen. Also muss ihnen jemand Hilfsmittel an die Hand geben, damit sie überhaupt eine Aussage am Tag hervorbringen, die über „es ist kalt oder warm“ und „mir ist mies oder gut“ hinausgeht.
Manchmal finden sie ein Zitat in einem Buch: Das bringen sie dann ganz, weil es so schön ist. Wir, die Leser, dürfen uns dann denken, was sie meinen.
Doch es gibt Abhilfe: Von „schreibe, was du heute Morgen zum Frühstück hattest", bis hin zu „Schlage das Buch auf, dass die am nächsten liegt“. Gewitzte Blogger setzen so etwas in die Welt und beobachten dann amüsiert, wie schnell es sich verbreitet. Und in der Tat: wie schön, schon wieder ein Tag gerettet. Es sei denn, auf Seite 23, im fünften Satz, würde gar nichts stehen.
Blog Virus der Zweite
Fast alle Bücher haben eine Seite 23, aber nicht in allen steht dort ein Satz – und schon gar kein Fünfter. Das gilt für alle Bildbände, Telefon- und Adressbücher und die meisten Wörterbücher. Doch auch in traditionellen Büchern könnte auf Seite 23 ein neues Kapitel beginnen. Manche Dichter hatten zudem (und haben sie immer noch) die Neigung, Sätze so zu verschachteln, dass eine Seite für einen Satz gar nicht reicht. Seite 23, Satz fünf? Wohl dem, der immer die passenden Bücher hat – sie müssen sehr einseitig sein, diese Bücher, wobei mir noch dies auffällt – haben einseitige Bücher überhaupt eine Seite 23?
Blog Virus der Dritte
Ach wie schön, wie edel und gut diese unsere Welt ist. Blogger lesen (fast) allesamt entweder Literatur oder Fachbücher oder Gedichte. Edle Menschen, fürwahr.
Kein Lore-Roman, keine Groschenheftchen, keine Pornogazetten. Freilich auch keine Bibel, keine Thora, kein Koran. Was verwundert: nicht eine einzige Bedienungsanleitung zu einem Computerprogramm.
Freilich könnt es ja sein, dass man ein bisschen gemogelt hat. Schnell noch den Porno in die Nachtschrankschublade gelegt, dafür das Edelbuch herausgeholt: Wie finde ich den schönsten, wichtigsten und überzeugendsten fünften Satz auf einer Seite 23?
Blog Virus der Vierte
Wer ein Buch darüber herausbringen kann, was Blogger in einem Jahr zusammengebracht haben, könnte ja auch einmal so etwas tun: Alle fünften Sätze aller namhaften Bücher von Seite 23 zu veröffentlichen. Oder jeder fünfte Satz jedes Chats nach 22:00 Uhr im Zimmer „zu heiß gebadet“. Das bildet ungeheuerlich und ist sicherlich ein Beitrag zur Lebensqualität Anno 2004.
Blog Virus der Fünfte
Ich hätte da einen Vorschlag: Man veröffentliche den auf Seite 23 gefundenen fünften Satz ohne das Geblubber des ersten Autors, sondern so:
„(Satz, ohne Buchtitel)“
Dann schreibe man:
Welch ein erleuchtender, wichtiger Satz kann dies für mein Leben werden, wenn ich ihn nur in all mein Tun und Unterlassen dieses Tages einbinden werde. Ich danke dem Schicksal, dass ich mein Leben heute nach diesem Satz einrichten durfte.
Oh, sich sollte den Satz nachliefern – es ist jeder Satz jedes Buches auf Seite 23, der Fünfte, wie man es gerne hätte. Bei Sacher-Masoch „Venus im Pelz“ lautete er zum Beispiel:
Ich sage also zu mir: „Esel“.
Die Mehrzahl der Blogger ist in permanenter Not: Sie haben wenig zu sagen, aber sie glauben, schreiben zu müssen. Also muss ihnen jemand Hilfsmittel an die Hand geben, damit sie überhaupt eine Aussage am Tag hervorbringen, die über „es ist kalt oder warm“ und „mir ist mies oder gut“ hinausgeht.
Manchmal finden sie ein Zitat in einem Buch: Das bringen sie dann ganz, weil es so schön ist. Wir, die Leser, dürfen uns dann denken, was sie meinen.
Doch es gibt Abhilfe: Von „schreibe, was du heute Morgen zum Frühstück hattest", bis hin zu „Schlage das Buch auf, dass die am nächsten liegt“. Gewitzte Blogger setzen so etwas in die Welt und beobachten dann amüsiert, wie schnell es sich verbreitet. Und in der Tat: wie schön, schon wieder ein Tag gerettet. Es sei denn, auf Seite 23, im fünften Satz, würde gar nichts stehen.
Blog Virus der Zweite
Fast alle Bücher haben eine Seite 23, aber nicht in allen steht dort ein Satz – und schon gar kein Fünfter. Das gilt für alle Bildbände, Telefon- und Adressbücher und die meisten Wörterbücher. Doch auch in traditionellen Büchern könnte auf Seite 23 ein neues Kapitel beginnen. Manche Dichter hatten zudem (und haben sie immer noch) die Neigung, Sätze so zu verschachteln, dass eine Seite für einen Satz gar nicht reicht. Seite 23, Satz fünf? Wohl dem, der immer die passenden Bücher hat – sie müssen sehr einseitig sein, diese Bücher, wobei mir noch dies auffällt – haben einseitige Bücher überhaupt eine Seite 23?
Blog Virus der Dritte
Ach wie schön, wie edel und gut diese unsere Welt ist. Blogger lesen (fast) allesamt entweder Literatur oder Fachbücher oder Gedichte. Edle Menschen, fürwahr.
Kein Lore-Roman, keine Groschenheftchen, keine Pornogazetten. Freilich auch keine Bibel, keine Thora, kein Koran. Was verwundert: nicht eine einzige Bedienungsanleitung zu einem Computerprogramm.
Freilich könnt es ja sein, dass man ein bisschen gemogelt hat. Schnell noch den Porno in die Nachtschrankschublade gelegt, dafür das Edelbuch herausgeholt: Wie finde ich den schönsten, wichtigsten und überzeugendsten fünften Satz auf einer Seite 23?
Blog Virus der Vierte
Wer ein Buch darüber herausbringen kann, was Blogger in einem Jahr zusammengebracht haben, könnte ja auch einmal so etwas tun: Alle fünften Sätze aller namhaften Bücher von Seite 23 zu veröffentlichen. Oder jeder fünfte Satz jedes Chats nach 22:00 Uhr im Zimmer „zu heiß gebadet“. Das bildet ungeheuerlich und ist sicherlich ein Beitrag zur Lebensqualität Anno 2004.
Blog Virus der Fünfte
Ich hätte da einen Vorschlag: Man veröffentliche den auf Seite 23 gefundenen fünften Satz ohne das Geblubber des ersten Autors, sondern so:
„(Satz, ohne Buchtitel)“
Dann schreibe man:
Welch ein erleuchtender, wichtiger Satz kann dies für mein Leben werden, wenn ich ihn nur in all mein Tun und Unterlassen dieses Tages einbinden werde. Ich danke dem Schicksal, dass ich mein Leben heute nach diesem Satz einrichten durfte.
Oh, sich sollte den Satz nachliefern – es ist jeder Satz jedes Buches auf Seite 23, der Fünfte, wie man es gerne hätte. Bei Sacher-Masoch „Venus im Pelz“ lautete er zum Beispiel:
Ich sage also zu mir: „Esel“.
sehpferd - am Sonntag, 18. April 2004, 10:47 - Rubrik: blog nachrichten