anstoss

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Die unschuldige Braut in den Händen des bösen Gorillas war immer schon ein beliebtes Thema der amerikanischen B-Filme. Und wenn sich die Affenkostüme auch alle sehr ähnlich sahen: Die unschuldigen Bräute konnten mal so richtig in Panik gezeigt werden – und manchmal sogar nackt.

Wie erklärt eine Mutter ihren Kindern, im Erotik-Geschäft zu sein? Nun, sie erklärt es vor allem so, dass andere Eltern auch nicht so genau erklären können, was sie machen: Der Vater des Jungen dort drüben zum Beispiel arbeitet für eine Fabrikation von Atomwaffen. Kann er erklären, was er macht? Vermutlich nicht.

Und so sagt die Mutter, was sie ist: vor allem ein Musterbeispiel eines Elternteils. Ziemlich gutes Einkommen ohne Studium. Karriere vom Partygirl zum eigenen Geschäft. Das Kind könnte schlechtere Eltern haben, meint eine Mutter.

Das erste Mal dachte ich ja noch, es sei witzig. Das zweite Mal fand ich es etwas lächerlich, das dritte Mal aber fand ich nur noch eines: ziemlich typisch für Blogger:

1. Grab the nearest book.
2. Open the book to page 23.
3. Find the fifth sentence.
4. Post the text of the sentence in your journal along with these instructions.

Nein, danke. Ich mache mir nicht die Mühe, das meinem Schreibtisch naheste Buch zu öffnen, sondern frage mich, warum diese an sich profane Idee bei Bloggern so gut ankommt. Wahrscheinlich, weil es sie ihrer größten Sorge enthebt: Was schreibe ich eigentlich heute? Alternative: Bibelstechen? Na klar, das geht auch mit anderen Büchern.

Wie wäre es, liebe Bloggerinnen und Blogger, mit einem Telefonbuch? Ich habe es, im Übrigen, etwas später auch mit der dreiundzwanzigsten Seite eines Buches versucht. Dort war allerdings kein fünfter Satz zu lesen. Welch Pech für die Bloggerwelt: Ein Satz Schwachsinn weniger.

Ist wieder da. Diesmal freilich als Kaninchen. Nicht erotisch, aber witzig, und dazu in 30 Sekunden. Via Lycos.

Das passiert nicht jeder Werbung: Eine Million Zugriffe in den ersten 24 Stunden – und dies auf einer Seite, die weder Pornografie noch Berühmtheiten zeigt: Es ist nichts als eine Henne, und sie wird ohne Zweifel Werbegeschichte schreiben. (Sehpferd berichtete als einer der ersten Blogger darüber).

Die Henne ist Teil einer Anzeigenkampagne von Crispin Porter & Bogusky für Burger King. Das Besondere an dem strapsbesetzten hässlichen Vogel ist freilich nicht, dass er nur herumhüpft wie es Hennen eben tun, sondern dass man ihm Befehle geben kann – wie einem dieser Mädchen, die auf Bezahlseiten die Hüllen fallen lassen. Doch die Henne ist eher scheu – sie würde sich verhalten wie eine „junge Hure, die nicht alles treibt“, schreibt „Wired“ – zum Beispiel zieht sie sich niemals ganz aus.

Inzwischen weiß man, was sie tut und was nicht: Es gibt bereits lange Listen erfolgreicher und erfolgloser Befehle. Ob sie zuverlässig sind? „Wired“ glaubt, dass jemand die Henne ständig umprogrammiert. Ursprünglich soll sie noch viel wilder gewesen sein, doch vielleicht lässt auch hier Nipplegate grüßen.

 

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