anstoss

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Jazzsängerinnen waren einst schwarz, schwermütig und drogenabhängig, und als das so war, sangen sie durchdringend und liebevoll von der Liebe und vom Schmerz, und Mama sagte, man solle das Katzengejaule doch bitte leiser stellen.

Dann kam die Musikindustrie und brauchte Produkte für den neuen Massenmarkt der gehobenen Popmusik, bei der Mama schon mal Tränen in die Augen steigen: Diana Krall, Sängerin, Pianistin und vor allem blond und gut aussehend, ist dabei am besten weggekommen: Sie ist ein Star, und jetzt hat sie eine neue CD: The Girl in the Other Room (erscheint am 27.04.2004).

Wie die israelitische Tageszeitung „Yediot Ahronot“ berichtete, wird dieser Tage in Tel Aviv das erste „sadomasochistische“ Restaurant Israels eröffnet. Wie verlautet, soll die Folter nicht vom Genuss der Speisen ausgehen, sondern soll eine lustvolle Beigabe traditioneller Erziehung zur Disziplin für interessierte Paare sein.

Die Geschäftsführerin soll ein schwarzes PVC-Kleid tragen und Gäste mit einem Peitschenknall begrüßen, und auch das Servierpersonal soll ähnlich gekleidet sein. Man wird abwarten, wie sich PVC-Kleidung bei echtem Servierpersonal bewährt: Sie gilt als sehr schweißtreibend.

Wer in den Genuss der Flagellation oder einer anderen „Restaurantstrafe“ kommen will, muss sich entweder schlecht benehmen oder über das Essen beschweren: Dann kann man sich darauf freuen, auf die Knie zu gehen und Peitschenhiebe zu kassieren – doch sicher ist diese Behandlung nicht: Eventuell muss man auch mit einem Aufenthalt in einem der für renitente Gäste vorgesehenen Käfige rechnen.

Der Erfolg einer Beschwerde, wie sie hilfsweise von einer südafrikanischen Zeitung formuliert wurde, scheint hingegen fragwürdig: „Ach bitte, Mistress, warum taten Sie mir keine Fliege in die Suppe?“

Via Google News (UK), via Doloresse

Ich weiß weder, warum die Dame auf dieser Webseite ein Teufelskostüm trägt, noch, warum sie immer so schräg im Bild steht – aber immerhin waren diese Bilder den Leuten von ticklefight einen Hinweis wert. Derselbe Webseitenbesitzer hat auch noch ein paar Frauen mit allerlei Waffen auf der Webseite – Feuerwaffen selbstverständlich.

Betriebssysteme sind vergänglich, aber Männer bleiben Männer. Jedenfalls scheint es so, als ob Pinguine auf dem Bildschirm nicht so sexy sind wie Pinguine auf nackter Frauenhaut.


Gut, wenn man mal seine Backlinks anguckt: Also, wenn ihr den links nicht öffnen könnt, hier und hier sind die Pinguine ebenfalls auf Frauenhaut zu sehen.

Die Suche nach „der sinnlichste“ bei Google liefert zunächst eine Überraschung. „Meinen Sie der Peinlichste“? Fragt Google zurück. Nein, meine ich nicht, und siehe, ich erfahre, dass „der sinnlichste ein Turm ist, der Mohrenturm, betrieben von der turmdersinne gGmbh Spittlertorgraben 45, 90429 Nürnberg. Es handelt sich (man höre) um ein „interaktives Hands-On-Museum“, und man prahlt mit „innovativen naturwissenschaftlich orientierten Konzept rund um das Thema Wahrnehmung“.

Das zweitsinnlichste ist dann der Tango, den wir hier einmal aus zwei Beiträgen zusammenfassen wollen, speziell natürlich der Tango Argentino, von dem wir dies erfahren: „Ende des letzten Jahrhunderts in den Slums von Buenos Aires entstanden, ist der Tango der sinnlichste und gleichzeitig der melancholischste aller Tänze.“. Nun, auf einer anderen Seite, die den Tango auch als „das Sinnlichste“ erkannt hat, lesen wir: „Der argentinische Tango ist eine Sammlung scheinbarer Widersprüche - etwas, das die Logiker auch "Paradoxien" nennen und für die ein Österreicher ein besonderes Faible hat“ – aha, ein Österreicher also.

Der sinnlichste Kuss ist natürlich eine Sache der Frauenzeitschriften – da können wir in Cosmopolitan nachlesen, und wer den sinnlichsten Kussmund hat, will BILD wissen. Freilich ist auch kaum intelligent, was in Cosmopolitan steht: „Der perfekte Kuss ist der sinnlichste Beweis, dass wir eine begehrenswerte Frau sind und er ist immer genauso leidenschaftlich und zart, wie wir es gerade brauchen“. Aha, „wir“ sind also eine begehrenswerte Frau. Interessante Perspektive.

Wenn man schon beim „Sinnlichsten“ ist, müssen natürlich irgendwann einmal die Sinne kommen Die Firma „Deep Tissue“ hat Dichter, die so etwas erfinden: „Der sinnlichste aller Sinne spielt in unserem täglichen Leben eine größere Rolle, als uns oft bewusst ist“. Klar, solche Sätze schreibe ich auch immer, wenn ich ein gutes Zeilenhonorar erschleichen will, aber der Satz sagt nicht aus, denn für „der sinnlichste aller Sinne“ kann ich auch „Toilettenpapier“ einsetzen. Geht mit dem gleichen Satz. Aus dem Zusammenhang der Webseite ergibt sich dann, dass der sinnlichste aller Sinne dort der Geruchssinn ist: das Thema heißt Aromamassage. Also ist Schnuppern das Viertsinnlichste.

Da aller guten Sinne fünf sind, nun hier also „der Sinnlichste“ zum Letzten: Der fünfte Eintrag steht freilich im Widerspruch zum vierten, denn nun ist der „sinnlichste aller Sinne“ der Tanzsinn, der hier als Bewegungssinn bezeichnet wird und sehen, hören, fühlen, schmecken und riechen vereinen soll. Natürlich weiß ich nicht, wie Ballett schmeckt, und sitze auch nicht so nahe an der Bühne, dass ich weiß, wie es riecht.

Noch schnell ein Blick zu Amazon: da finde ich das Buch „Der sinnliche Draht zur geistigen Welt“ Das Kabel zum übersinnlichen wird von Linda Roethlisberger gelegt und hat einen denkbar schlechten Verkaufsrang.

Nun, ich suche weiter nach dem Sinnlichen, sei es nun, wie hier „der Sinnliche“, oder, wie zuvor geschrieben, „Die Sinnlichste“.

 

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