Glaubt man der Emma-Verlegerin Alice Schwarzer, so ist sie für „viele Frauen und Mädchen" ein Vorbild. Nun, an Minderwertigkeitskomplexen hat sie noch nie gelitten, doch was ist mit dem Wahrheitsgehalt? Erstaunlicherweise haben sich die „vielen" Frauen und Mädchen ja nicht mit Emma, sonder trotz Emma emanzipiert - denn erfolgreiche Frauen lesen heute nicht die relativ langweilig gewordene Emanzenpresse, sondern „Cosmoplitan" oder „Vogue".
Die Schattenseiten der Emanzipation? Da gibt es natürlich kaum welche, will man der Berufsemanze glauben. Freilich verkennt sie dabei, wie viele Beziehungen sinnlos auseinander geredet wurden, wie viele „Selbstfindungsprozesse“ kläglich gescheitert sind und wie viel anderes Elend die „Emanzipationswelle“ (nicht die Emanzipation selbst) hinterlassen hat.
Doch Frau Schwarzer hat schon wieder ein neues Feindbild: den Schönheitswahn. Dafür hat sie denn auch schon wieder ein paar der üblichen flott flapsigen Sprüche drauf: „Sie sollen sich dünne machen - statt endlich Raum einzunehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Art von Problemen mit solcher Wucht wieder aufflammt. Aber das Problem fällt nicht vom Himmel, das ist eine Reaktion auf die Emanzipation"." Möglich. Aber eine andere Reaktion auf die Emanzipation ist auch, dass junge Mädchen ihre Rolle heute nicht mehr vorgefertigt vorfinden, sondern selbst suchen müssen – und das überfordert viele ganz offensichtlich – und dies, eben dies, ist auch eine Folge der Emanzipation.
Nun, inzwischen steht Alice Schwarzer auf Platz 23. der Liste der „großen Deutschen“, hinter Sophie Scholl aber noch vor Steffi Graf. Armes Deutschland, das Selbstdarstellerinnen wie Frau Schwarzer einen so hohen Rang einräumt, während wirklich wichtige Frauen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur irgendwo unter „ferner liefen“ landen. Die meisten allerdings schafften den Weg in die ersten 100 erst gar nicht.
Zum nachlesen: Schwarzer-Interview, angeblich "große" Deutsche.
Die Schattenseiten der Emanzipation? Da gibt es natürlich kaum welche, will man der Berufsemanze glauben. Freilich verkennt sie dabei, wie viele Beziehungen sinnlos auseinander geredet wurden, wie viele „Selbstfindungsprozesse“ kläglich gescheitert sind und wie viel anderes Elend die „Emanzipationswelle“ (nicht die Emanzipation selbst) hinterlassen hat.
Doch Frau Schwarzer hat schon wieder ein neues Feindbild: den Schönheitswahn. Dafür hat sie denn auch schon wieder ein paar der üblichen flott flapsigen Sprüche drauf: „Sie sollen sich dünne machen - statt endlich Raum einzunehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Art von Problemen mit solcher Wucht wieder aufflammt. Aber das Problem fällt nicht vom Himmel, das ist eine Reaktion auf die Emanzipation"." Möglich. Aber eine andere Reaktion auf die Emanzipation ist auch, dass junge Mädchen ihre Rolle heute nicht mehr vorgefertigt vorfinden, sondern selbst suchen müssen – und das überfordert viele ganz offensichtlich – und dies, eben dies, ist auch eine Folge der Emanzipation.
Nun, inzwischen steht Alice Schwarzer auf Platz 23. der Liste der „großen Deutschen“, hinter Sophie Scholl aber noch vor Steffi Graf. Armes Deutschland, das Selbstdarstellerinnen wie Frau Schwarzer einen so hohen Rang einräumt, während wirklich wichtige Frauen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur irgendwo unter „ferner liefen“ landen. Die meisten allerdings schafften den Weg in die ersten 100 erst gar nicht.
Zum nachlesen: Schwarzer-Interview, angeblich "große" Deutsche.
sehpferd - am Sonntag, 9. November 2003, 15:07 - Rubrik: damen - ladies
Lyssa meinte am 11. Nov, 22:49:
Wenn die Cosmo-Lektüre
nicht mal wieder nur ein großes Klischee ist. Ich kenne zumindest kaum eine erfolgreiche Frau, die für derartig überflüssige Blättchen noch Zeit hat. Überforderung ging leider schon immer mit dem Erwerb neuer Freiheiten einher. Das war zu Zeiten der Aufklärung nicht anders.
Und so selten ich Alice Schwarzer inhaltlich auch zustimmen mag, eine große Deutsche ist sie auf jeden Fall.