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Na schön – Chinas Industrie- und Handelskammer verbietet, weibliche Körper als Präsentationsobjekte für Speisen zu nutzen – sehr erotisch ist das Thema eigentlich nicht. Oder doch? Könnte es sein, dass es junge Frauen gibt, die sich nicht sehnlicher wünschen, als dass ihr Liebhaber seine Erdbeeren mit Schlagsahne einmal nicht aus der Iittala-Schüssel isst, sondern von ihrem Bauch? So ganz unmittelbar?

Es ist sinnlicher, unmittelbar zu beschreiben, was sich da abspielt, auf der Haut - sich vorzustellen, wie die Zunge über die kleinen Härchen und Nervenenden gleitet, bald hier eine Erdbeere aufstöbert und bald dort. Die Früchtchen kann man (und auch Frau, versteht sich) äußerst sinnlich im Mund zerdrücken, wobei allein die Vorstellung Gänsehaut zu erzeugen vermag – und dabei ist noch gar nicht die Rede von den letzten Resten der Sahne, deren Spur mit der Zungenspitze verfolgt wird.

Wartet noch, bis die Nächte schwüler werden und die Erdbeeren süß geerntet werden können und vor Saft strotzen, dann, ja dann, ist die Zeit, die Liebe, die Lust und die verführerischte aller Früchte gemeinsam zu genießen. Eine Flasche Champagner dazu macht sich auch nicht schlecht.

Wie aus einem Artikel der „Beijing Shibao“ hervorgehen soll, dürfen in China in Zukunft keine Speisen mehr auf nackten Frauenkörpern serviert werden. Findige Unternehmer hatten dort nämlich Restaurants gegründet, in denen Speisen auf dem nackten Rücken oder den Brüsten von Frauen angerichtet wurden.

Auch Voyeure sollen es schwerer haben in China: In Zukunft, so will es die Obrigkeit, darf in Bars und Restaurants nicht mehr nackt serviert werden.

Nachdem ich die Sache ein paar Minuten ventiliert habe, fiel mir ein, dass in China ja nicht mit Messer und Gabel gegessen wird – Verletzungsgefahr besteht also kaum, doch halte ich für wenig hygienisch, von nackter Frauenhaut zu essen – mindestens in Restaurants. Ach, sie wollen wissen, was ich darüber moralisch denke? Dass Essen ein Genuss ist, den man sich nicht durch solche Nebensächlichkeiten wie nackte Frauenkörper verderben sollte. In manchen Gegenden Deutschlands ist jedenfalls ein gutes Restaurant schwerer zu finden als eine nackte Frauenbrust.

Lassen sie es mich in einem Satz sagen: Deutschlands Blogger haben sich einmal mehr bis auf die Knochen blamiert. Weder vor noch während noch nach der Wahl hat irgendetwas so Interessantes in den deutschen Blogs gestanden, dass sich ein Journalist fand, um es aufzunehmen.

Die Wahl ist vorbei, die Blogger sind entzaubert. Diese Wahl haben vor allem sie verloren.

Die SPD hatte im übrigen ein respektables Blog. Genützt hat es nichts, aber man hat es wenigstens versucht.

Da hilft keine Beschönigung – die freien Demokraten haben mehr als ein Drittel ihrer Wähler in NRW verloren. Vielleicht sollte sich die Parteiführung doch mal überlegen, die Leute an der Spitze auszuwechseln und ein modernes politisches Konzept mit einer glaubwürdigen sozialen Komponente vorzulegen.

Die FDP ist keine Volkspartei: Wer die Packung „Liberal“ wählt, will genau wissen, dass auch Liberal drin ist und keine Wundertüte.

Die Wahl war noch nicht ganz vorbei, da erschienen in den Blogs die ersten Kommentare, und da die meisten Blogger sich als „links“ definieren, waren sie natürlich enttäuscht.

Da schreibt zum Beispiel Herr Kantel, dass „sich die SPD mit ihrer arbeitnehmerfeindlichen und unsozialen Politik diesen Absturz selbst zuzuschreiben hat“.

Nun, die meisten Linksblogger sind ja angeblich gebildete Leute: da hätte ihnen eigentlich auffallen können, dass es auch noch andere Gründe dafür geben könnte, nicht SPD zu wählen: Die Unzuverlässigkeit der sozialdemokratischen Politik, um nur ein Beispiel zu nennen. Im übrigen sind die Arbeiter ja nicht blöd: sie wissen, dass Arbeit immer von Arbeitgebern kommt – und sie trauen der CDU nun mal mehr Kompetenz zu, wenn es um Wirtschaftsfragen geht. Und was bitte, sollen solche Sprüche wie „dass man dann gleich CDU wählt“. Was denn sonst? Die links- und rechtslastigen Splitterparteien?

Allerdings geht es gar nicht um Blogger, sondern um die Demokratie: Wer das Vertrauen des Volkes verliert, wird abgewählt, und die Menschen in Land haben inzwischen die Nase gestrichen voll von einer Politik, die ihnen keine Perspektiven zeigt. Der Souverän, der Wähler also, hat sich dabei als klug erwiesen: Er ließ sich nicht von jenen blenden, die jetzt neue rote Fahnen hochhalten – und von denen, die immer noch braunen Farben tragen, auch nicht.

Was ihnen fehlt, meine Damen und Herren Linksblogger, ist eine Perspektive für die Zukunft unseres Landes. Mit ihrer Schwarzmalerei blockieren sie jede vernünftige Entwicklung des geistigen, emotionalen und wirtschaftlichen Kapitals dieses Landes, das nicht nur in Deutschland dringend zur Blüte gebracht werden muss, sonder das auch für Europa ausgesprochen wichtig ist.

Aber in Europa blockieren sie ja genauso. Vielleicht sollten sie sich wenigstens mittelfristig einmal überlegen, ob sie es nicht einmal mit einem Konzept für die Zukunft versuchen könnten – falls nicht, wäre es sicher oftmals besser, die laufende Schwarzmalerei in den Papierkorb ihres PC wandern zu lassen und sofort zu löschen.

 

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