anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
Geschafft! Eine und eine halbe Stunde Duell zwischen Angela Merkel und Gerhard Schröder durchgestanden und das Fazit gezogen:

1. Es war interessanter als gedacht
2. Frau Merkel war weitaus besser als prognostiziert
3. Herr Schröder zeigte immer wieder Schwächen
4. Die eigene Ehefrau (Schröder) kann durchaus hinderlich sein
5. Journalisten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren

Ob es meine Wahlentscheidung beeinflusst hätte? Ja denken sie etwa, ich wäre schon so verblödet?

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen - fast immer sonntags

Irgendwo im deutschen Bloggerdorf tobt ja immer der Kindergarten – nur ist es zumeist ein Strohfeuer, und die beteiligten Sandkastenspieler ziehen sich nach einiger Zeit schmollend in ihre Ecken zurück. Doch wenn Don Alphonso gegen Statler und Waldorf im Wahlblog die Fetzen fliegen lassen, wobei Don Alphonse klar der Auslöser war, dann ist es an der Zeit zu sagen: Leute, jetzt muss aber mal Schluss sein!

Doch sagen wir es? Don Alphonso scheint die Gerechtigkeit gepachtet zu haben, darf herumrüpeln, wie es ihm gerade Freude bereitet, und die Welt in „linke“ = „gute“ sowie „rechte“ = „schlechte“ Blogger teilen. Dabei wird geholzt und gebolzt, dass man meint, man wäre im falschen Film, jedenfalls nicht mehr in einem seriösen Wahlblog. Zitat: „Ich mache Eure Räume klein. Ich nehme Euch das proamerikanisch, ich nehme Euch die Judenanschleimerei, ich reduziere Euch auf den piefigen Rest“. Was, aber, bitte schön, tun die Blogger dagegen? Sie lassen Don Alphonso hochleben. „Hautse, hautse, immer vor die Schnauze“, scheint inzwischen unter Bloggern eine durchaus akzeptable Verhaltensweise zu sein – wie kann es auch anders sein, wenn schon die angeblichen Vorreiter so handeln. Ich hatte darüber schon in meinem anderen Sehpferd-Blog geschrieben.

Immerhin sehen wenigstens Statler und Waldorf die Sache noch mit Humor und wenn ich genau nachdenke, ist Humor vielleicht die beste Waffe im Kampf gegen die Sandkastenkriege der Blogger, von denen ja die meisten glauben, Eliten zu sein, nur weil sie bloggen – dabei bloggen sie nur.

In diesem Zusammenhang ist im Übrigen auch mein Artikel über „Neo“, „Anti“ und „Pro“ zu sehen – er zeigt, dass man ganz schön dusselig sein kann, auch wenn man einen Universitätsabschluss hat – man muss es nur wollen.

Robert Basic, der angeblich nicht der Kopf des MEX Blogs sein will, sondern dort eben nur schrieb, wie er bemerkte, hat das Blog nun aufgegeben – und gibt damit ein bemerkenswert schlechtes Beispiel. Blogs sind offenbar doch Kindergarten: Trainingsfelder für Leute, die „mal was ausprobieren wollen“. Originalton Robert Basic: „Dazu ist ja übrigens gerade der Juniorenverein da, dass man Dinge ausprobieren, trainieren, kommunizieren und weitergeben kann.“. Blogs sind also Plätze, auf denen Probehandlungen für das richtige Leben stattfinden. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und g-a-n-z l-a-n-g-s-a-m nochmal lesen.

Auf der anderen Seite lese ich erstaunt und mit innerer Begeisterung, dass Jim wieder da ist – in englischer Sprache mit einem neuen Blog „The Egoist“. Als ich noch nicht viel Erfahrung hatte, habe ich nur Jimmiz Journal und den Schockwellenreiter gelesen. Den Schockwellenreiter lese ich jetzt nur noch äußerst selten – mich interessieren dressierte Hunde ebenso wenig wie die lästige Agitation, die er aus der Ultralinkspresse bezieht.

Ich verkneife mir, heute wieder über „Kunde sein“ zu schreiben, aber wer immer mal Ärger mit einer Firma „Magical Works“ hatte, darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen - vorsichtshalber über sehpferd at sehpferd de, da diese Webseite glücklicherweise nicht von Magical Works gehostet wird.

Der Charme des Don Alphonso als Dokument (falls er seinen Kommentar mal löschen sollte):

alphonso

So you work hard for weeks to create a fancy website and think you will gain fame, rewards, traffic and probably money? Good luck.

May I suggest something? Just create a website with one picture every Monday (the pictures can be average, it doesn't really matter). Wait until Jane writes a review, and you will gain traffic.

So why waste money, sweat and tears, when you can offer 52 photos a year with this simple trick?

If there is a Monday girl, there can be a Tuesday girl as well.

The article will be published in "Nachtfalter" as well.

Ein Blogger wies mich darauf hin, dass Sprache Kultur ist. So weit, so gut. Wenn man, wie ich behaupte, Bremer Bürger, Einwohner der Bundesrepublik Deutschland und begeisterter Europäer zu sein – ja, wo bleibt denn dann meine Kultur?

Ich gestehe, anders zu denken wenn ich in England bin oder gar englisch schreibe – gerade gegenwärtig bemerke ich, dass die englische Sprache einen Zwang auf mich ausübt, mich einfacher auszudrücken.

Meine Kultur? Ich hatte eine Kultur, bevor ich lesen und schreiben konnte. Selbst die Sprache Deutsch, in der ich mich heute ausdrücke, ist nicht meine „Muttersprache“ in dem Sinne, dass meine Eltern so sprachen und schrieben, wie ich heute schreibe. Alles, was ich heute in dieser Hinsicht kann, habe ich durch Selbststudium erlernt – im Erwachsenenalter.

Man kann lange und viel darüber diskutieren, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Träger einer Information, also der Sprache, dem Denken und den kulturellen Hintergründen von beidem gibt. Es ist ein wichtiges Thema, aber soweit mir bekannt, wird es im Bildungswesen vernachlässigt.

Die deutsche Sprache? In der Gegend, in der ich in Deutschland wohne, spricht nur eine Minderheit Deutsch. Die Ureinwohner sprechen Alemannisch. Als ich noch im Schwabenland wohnte, war es sehr ähnlich, und in Bayern und vielen anderen Gegenden ist es ebenso. Das offenbart, wie wenig die Hochsprache in der täglichen Realität mit der Kultur übereinstimmt. Auf der anderen Seite sprechen und lesen viele Menschen in anderen Ländern Deutsch: Schweizer und Österreicher, manche Belgier, Holländer und Dänen und sogar einige Franzosen oder Afrikaner.

Sprache als Kultur? Denken sie mal an andere Sprachen. Französisch wird in weiten Teilen Afrikas gesprochen, Spanisch fast in ganz Südamerika, vom Englischen ganz zu schweigen. Denken sie wirklich, diese Länder würden sich alle der gleichen Kultur zugehörig finden, nur, weil sie die gleiche Sprache sprechen? Ich, für meinen Teil, bezweifele es.

 

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