Einer schreibt’s vom anderen ab: Social Software. Es macht sich besonders gut, wenn man Fremdwort an Fremdwort reiht und Behauptung an Behauptung.
„Es handelt sich bei ihnen also um „social software“ par excellence, die auf ganz eigene Weise öffentliche (weil potenziell netzweit verfügbare) und interpersonale Kommunikation in sozialen Netzwerken unterschiedlicher Reichweite miteinander verbindet“.
Bei anderen Religionsgemeinschaften als dem Bloggertum würde man am Schluss solcher Sätze „Amen“ sagen
„Es handelt sich bei ihnen also um „social software“ par excellence, die auf ganz eigene Weise öffentliche (weil potenziell netzweit verfügbare) und interpersonale Kommunikation in sozialen Netzwerken unterschiedlicher Reichweite miteinander verbindet“.
Bei anderen Religionsgemeinschaften als dem Bloggertum würde man am Schluss solcher Sätze „Amen“ sagen
sehpferd - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 19:13 - Rubrik: blog nachrichten
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Die Stänkerer wissen natürlich genau, was sie wollen: Keine Studiengebühren – ja, da nehmen sie die Mäuler voll und reden von Bildungs- und Menschenrechten. Können sie ja – sie sind ja durchgekommen durch die Maschen.
Muss uns wirklich erst die Uno sagen, dass unser Schulsystem auf den Müll der Geschichte gehört? Dreigliedriges Schulsystem mit einer Elite an der Spitze, die in Wahrheit gar keine ist? Bildungshoheit der Bundesländer? Beamte in den Schulklassen? Kindergärten als Eiapopeia-Schulen?
Es wäre wirklich an der Zeit, sich von den totgebrabbelten Theorien zu trennen und endlich wahrzunehmen, dass wir für die Zukunft bessere ausbilden müssen, und dass wir damit schon ein bisschen spät dran sind. Ohne dreigliederiges Schulsystem, aber mit echten Eliten. Ohne Bildungshoheit der Länder – aber mit Integration und Förderung - und vor allem auch: Ohne das Beamtenlehrertum.
Die Menschenrechte? Ach, wenn sie Ihnen denn am Herzen liegen: fangen sie doch bitte bei der Schule an.
Muss uns wirklich erst die Uno sagen, dass unser Schulsystem auf den Müll der Geschichte gehört? Dreigliedriges Schulsystem mit einer Elite an der Spitze, die in Wahrheit gar keine ist? Bildungshoheit der Bundesländer? Beamte in den Schulklassen? Kindergärten als Eiapopeia-Schulen?
Es wäre wirklich an der Zeit, sich von den totgebrabbelten Theorien zu trennen und endlich wahrzunehmen, dass wir für die Zukunft bessere ausbilden müssen, und dass wir damit schon ein bisschen spät dran sind. Ohne dreigliederiges Schulsystem, aber mit echten Eliten. Ohne Bildungshoheit der Länder – aber mit Integration und Förderung - und vor allem auch: Ohne das Beamtenlehrertum.
Die Menschenrechte? Ach, wenn sie Ihnen denn am Herzen liegen: fangen sie doch bitte bei der Schule an.
sehpferd - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 18:54 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Da wurde der Graben also aufgerissen: Angeblich geht es den einen um die Kunstfreiheit, den anderen um die Pressefreiheit – und in Wahrheit geht es einmal mehr darum, dass wir den Glorienschleier von zwei Institutionen nehmen müssen: Dem Kunstbetrieb einerseits und dem Feuilleton andererseits.
Künstler machen etwas, weil sie es machen müssen. Kritiker reagieren darauf, weil sie glauben, von der Sache etwas zu verstehen. Nun sagen sie bitte nicht, ein gelernter Journalist, der zudem Germanist ist, wie dieser Herr Gerhard Stadelmaier müsste ja nun wohl ausreichend kompetent sein. Man wird in der Kunst nie kompetent. Das Beste, was einem dort passieren kann, ist neugierig zu bleiben.
Was ist das Feuilleton wert? Es versucht, uns eine sehr enge, in sich ziemlich abgeschlossene Welt zu interpretieren, an der manche Zeitungsleser tatsächlich interessiert sind: Überwiegend Bildungsbürger. Der Liebhaber der Kunst fragt gar nicht danach – er sieht oder hört und genießt oder stutzt – und dann geht er entweder wieder zu „seinem“ Künstler oder er bleibt weg.
Das Feuilleton ist der Ort für kunstvolles Geschreibsel, ein Platz, an dem man sich einmal formulierend austoben darf - lass sie es doch tun, die Kritiker. Wir lesen gerne, was sie schreiben. Wir empören uns, wenn sie über etwas Gutes etwas Schlechtes schreiben, und amüsieren uns, wenn sie dem Schlechten zu viel Gutes abgewinnen. Nur manchmal, wenn sie die Kulturgötzen von ihren Sockeln reißen, dann feixen wir ins Fäustchen: „Aber ich weiß sehr gut, was Kritik ist – je schlechter sie ist, um so mehr freuen sich die Leut’“, dichtete und sang einst Herr Kreisler über den Musikkritiker. Na sehen Sie mal – und populär werden die Kritisierten ohnehin – völlig gleichgültig, ob die Kritik nun gut oder schlecht war.
Ach, die andere Seite? Ich sagte schon, Künstler machen etwas, weil sie müssen. Theaterleute sind eine Besonderheit – sie nehmen sich unglaublich wichtig, denn das ist ihr Beruf. Schließlich müssen sie jeden Tag von irgendwelchen Podesten fremde Sprüche glaubwürdig an ein Publikum vermitteln, von dem sie nicht so genau wissen, warum es seine Zeit eigentlich ausgerechnet dort absitzt.
Herr Stadelmaier hat gerade kundgetan, dass ihm, dem Herrn Stadelmaier, das Frankfurter Theater überhaupt gar nicht mehr schmeckt und macht für den größten Teil der Misere, oder besser seiner Misere, die Intendantin verantwortlich. Fragt sich: Warum kündigt der Mann nicht einfach? Warum geht er nicht Fischen, statt über das Theater zu schreiben? Oder wäre in der Sportredaktion nicht noch ein Platz für ihn? Ich meine: Wer sich schon so wichtig tun muss, um ausgerechnet über das Theater zu schreiben, der darf auch als Kritiker abtreten, wenn ihm das Theater nun so gar nicht mehr gefällt.
Künstler machen etwas, weil sie es machen müssen. Kritiker reagieren darauf, weil sie glauben, von der Sache etwas zu verstehen. Nun sagen sie bitte nicht, ein gelernter Journalist, der zudem Germanist ist, wie dieser Herr Gerhard Stadelmaier müsste ja nun wohl ausreichend kompetent sein. Man wird in der Kunst nie kompetent. Das Beste, was einem dort passieren kann, ist neugierig zu bleiben.
Was ist das Feuilleton wert? Es versucht, uns eine sehr enge, in sich ziemlich abgeschlossene Welt zu interpretieren, an der manche Zeitungsleser tatsächlich interessiert sind: Überwiegend Bildungsbürger. Der Liebhaber der Kunst fragt gar nicht danach – er sieht oder hört und genießt oder stutzt – und dann geht er entweder wieder zu „seinem“ Künstler oder er bleibt weg.
Das Feuilleton ist der Ort für kunstvolles Geschreibsel, ein Platz, an dem man sich einmal formulierend austoben darf - lass sie es doch tun, die Kritiker. Wir lesen gerne, was sie schreiben. Wir empören uns, wenn sie über etwas Gutes etwas Schlechtes schreiben, und amüsieren uns, wenn sie dem Schlechten zu viel Gutes abgewinnen. Nur manchmal, wenn sie die Kulturgötzen von ihren Sockeln reißen, dann feixen wir ins Fäustchen: „Aber ich weiß sehr gut, was Kritik ist – je schlechter sie ist, um so mehr freuen sich die Leut’“, dichtete und sang einst Herr Kreisler über den Musikkritiker. Na sehen Sie mal – und populär werden die Kritisierten ohnehin – völlig gleichgültig, ob die Kritik nun gut oder schlecht war.
Ach, die andere Seite? Ich sagte schon, Künstler machen etwas, weil sie müssen. Theaterleute sind eine Besonderheit – sie nehmen sich unglaublich wichtig, denn das ist ihr Beruf. Schließlich müssen sie jeden Tag von irgendwelchen Podesten fremde Sprüche glaubwürdig an ein Publikum vermitteln, von dem sie nicht so genau wissen, warum es seine Zeit eigentlich ausgerechnet dort absitzt.
Herr Stadelmaier hat gerade kundgetan, dass ihm, dem Herrn Stadelmaier, das Frankfurter Theater überhaupt gar nicht mehr schmeckt und macht für den größten Teil der Misere, oder besser seiner Misere, die Intendantin verantwortlich. Fragt sich: Warum kündigt der Mann nicht einfach? Warum geht er nicht Fischen, statt über das Theater zu schreiben? Oder wäre in der Sportredaktion nicht noch ein Platz für ihn? Ich meine: Wer sich schon so wichtig tun muss, um ausgerechnet über das Theater zu schreiben, der darf auch als Kritiker abtreten, wenn ihm das Theater nun so gar nicht mehr gefällt.
sehpferd - am Mittwoch, 22. Februar 2006, 18:33 - Rubrik: zeit geschehen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen