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Sie erinnern sich? Seien sie nicht der Dreizehnte bei einer Dame, und wenn, dann verwenden Sie bitte beim Blind Date in jedem Fall ein Kondom – falls sie mir die Anmerkung gestatten: Das gehört eigentlich bei jedem Blind Date ins Handtäschchen, falls es in der Hosentasche einmal fehlen sollte. Doch das Thema „wie viele hattest du denn schon vor mir?“ wird, wie es scheint, beim Blind Date durchaus gelegentlich variiert: „Wie viele aus dem Internet hast du denn schon getroffen?“

Nun, ich bin zwar keine Briefkastentante, aber soviel kann ich Ihnen verraten:

Grundsätzlich: Bestenfalls bis zu drei Personen verteilt über eine längere Zeit. Sie machen das sowieso alles nur, weil es an Ihrem Arbeitsplatz keine geeigneten Personen gibt, weil ihre Stadt kaum Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme bietet, weil sie in einem Alter sind, in dem es nicht mehr sehr viele Kandidatinnen/Kandidaten gibt – nötig haben sie es nicht. Aber es ist doch eine sehr nette Art, miteinander Kontakt aufzunehmen, nicht wahr?

Die Personen, die sie trafen, waren alle sehr interessante und aufgeschlossene Menschen, nur leider nicht die richtigen Partner – deswegen ist auch nicht mehr daraus geworden. Es gab keine Enttäuschungen, keine Abweisungen, keine Tränen. Sie sind sehr glücklich, dass sie diese Menschen getroffen haben.

Ach Sie glauben, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht? Dann unterstellen sie, dass die Wahrheit in diesem Fall von Bedeutung ist. Ist sie es? Ich meine, nur die Person am Tisch sei von Bedeutung. Sehen Sie, und nun frage ich mich, ob man mit jemandem, der fragt „ wie viele aus dem Internet hast du denn schon getroffen?“ nicht ohnehin nach Gutsherrenart umgehen sollte, denn, wer so fragt, beweist damit ja nur, dass er keine gute Kinderstube hat. Eine Dame ist immer zuerst Dame und widmet sich ausschließlich dem Herrn, dem sie gerade begegnet – und ein Herr? Der kennt während des Dates nur die Dame, mit der er gerade anbandeln will – und niemanden sonst. Geben Sie ihr das Gefühl, das sie unglaublich wichtig ist – und wenn sie nicht zur Dame Ihres Herzens wird, dann schenken sie ihr wenigstens einen schönen Abend – und das gilt umgekehrt genau so.

Angeregt durch: Geroldswelt
 

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