anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
Neues von Partkontakt:

Bei Georgine-Corinna, genannt Cora, soll ich diesmal anknuspern: sie macht Schicht in der Schokoladenfabrik, beißt nicht und will einen Mann für immer - und auf ihrer Webseite lüpft sie gar ein wenig ihr Röckchen.

Ach, liebe Georgine-Corinna, früher, als ich so zwischen acht und zehn Jahre alt war, da hätte ich so gerne jemanden kennen gelernt, der in einer Schokoladenfabrik arbeitet, aber jetzt? Da sagt mein Arzt schon, dass ich doch bitte nicht mehr so viel Schokolade essen soll, also: Mit uns wird es auch nichts.

Der Teufel verführt, und Eva, von des Teufel Schlangen eingekreist, wird sein Opfer. Doch Adam scheint mit der Entwicklung sehr zufrieden zu sein: Der Biss in den Apfel wird die Menschheitsgeschichte erst anstoßen, und es sieht aus, als er würde er es genießen: Der Wächter vor dem Paradies wäre gar nicht nötig gewesen: Adam wäre ohnehin niemals zurückgegangen.

teufel schlange adam eva apfel

(C) 2001 sehpferd press

„Sie werden nur mit Körnern und Rohkost beliefert und müssen nach Auskunft der Produktionsgesellschaft sogar selber Tiere schlachten, wenn sie Fleisch essen wollen.“ Die Rede ist von Fernsehen, Big Brother Fünf. Ob es gesendet wird? Da bin ich fast sicher. Proteste? Darüber witzelt man in der Branche schon: Dann hätten die Stammtische doch endlich wieder ein Thema.

Merkwürdig, dass die Gutmenschen und der Jugendschutz immer nur über kopulierende Paare stolpern - oder sollte es vielleicht Absicht sein, um davon abzulenken, wer die Moral mit Füßen tritt?

Zitat aus der Webseite von T-Online

Das (verspätete) wöchentliche Geblubber aus den Algen.

Einen Nachruf schreiben, über den als "Nacktfotografen" bezeichneten Helmut Newton? Ja, ja, das habe ich schon getan. Er gehörte allerdings zu den am meisten überschätzten Künstlern der Welt - wenn man ihn denn überhaupt zu den Künstlern rechnen durfte, denn eigentlich war ein Handwerker mit Ambitionen. Immerhin hat er die Frauen geliebt: Das kann man von vielen so genannten „Web-Fotografen" nicht sagen, die mit jedem lächerlichen „künstlerischen" Aktfoto zeigen, dass sie Frauen eben nicht lieben: Nahezu jedes Mal, wenn ich auf einer dieser Seiten verschlagen werde, sträuben sich bei mir die kleinen Nackenhaare.

Interessant finde ich, in welche Schublade ich hier ständig gepackt werde: Wer über Erotik schreibt, ist entweder pervers oder bescheuert: vermutliche beides. Sollen die Menschen, die nicht anders können, als so zu denken, bei ihrer Meinung bleiben.

Was sonst noch dieser Tage geschah? In Wahrheit nicht viel. Polittheater Berlin: Steuerdiskussionen mit den nämlichen Kaspern und einer Gretel. Fehlen nur noch eine Großmutter und ein Krokodil.

Auf meinen sinnlichen Seiten ziehen statistisch gerade die Schweizer Jungbäuerinnen steil nach oben: Denn diplomierte Landwirtin, Bäurin, Landwirtstöchterchen, Winzerin und Viehhändlersfrau haben in großer Zahl das Bestreben, einmal die Hüllen für die Schweizer Agrarwirtschaft fallen zu lassen: Da sage man noch, das Landleben sei Prüde.

Diese Woche wird wieder einmal der „neuen Moral" und ihren Vertreterinnen und Vertretern gehören. Eine von ihnen hatte kein gutes Verhältnis zu Helmut Newton: das „Fräulein Schwarzer", wie er die Emma-Herausgeberin zu Lebenszeiten nannte. Auf den Nachruf von Frau Schwarzer sind wir deswegen besonders gespannt. Mal sehen, ob sie ihre Fehler einsehen kann.

Das Monatsmagazin DER SPIEGEL macht sich in seiner Online-Ausgabe über Meinungsforscher lustig: Diese untersuchten jüngst im Auftrag eines Herrenmagazins, womit Frauen den Hormonspiegel von Männern nach oben schießen lassen können.

Wundersamerweise stellten die Meinungsforscher dabei fest, dass Bremer (stabile SPD-CDU-Koalition) auf wohlverpackte Brüste setzen, während Hamburger (CDU-Schill-Koalition in Auflösung) sich mehr für Strapse interessieren.Ulkt der SPIEGEL: „Ob es allerdings eine Korrelation zwischen Wahlverhalten ... und der Bewertung von Kleidungsstücken gibt, diese Antwort bleiben uns die Meinungsforscher schuldig - noch jedenfalls". Nun, da könnte man orakeln: Brüste kann man nämlich, zumindest teilweise, in der Öffentlichkeit durchaus zeigen - bestrapste Oberschenkel sind hingegen nicht gesellschaftsfähig.

Das klingt doch wie Musik in den Ohren, Schauspielerin und Autorin zu sein, nicht wahr? Jedenfalls hat der Kölner „Express" dies gerade von einer Frau behauptet, die alles andere als eine Autorin ist. Doch was soll es: Schließlich kann in diesem Land jeder werden, was er will: Michaela Schaffrath Autorin und Guido Westerwelle Politiker. Fragt sich nur: Wem habe ich jetzt Unrecht getan?

27 Stunden dauert das Theaterstück „Sexo" von Juan Carlos Montagna - und im Moment wird es gerade in Chile aufgeführt. Sein Inhalt: simulierter Sex. Dies berichtete Ananova unter Bezug auf die Tageszeitung Las Ultimas Noticias. Die Zuschauer, deren Reaktionen wie immer gemischt waren, können das Theater während der Vorstellung jederzeit verlassen und erneut betreten.

Autor Montagna hofft jedenfalls, dass man aus seinem Stück einige ernstliche Fragestellungen zur Sexualität, zur Freiheit und zu Vorurteilen mitnehmen könne.

Nora Leuenberger aus Aesch will es wissen: ihre Bewerbung für den Schweizer Jungbauernkalender soll der Welt beweisen, dass junge Frauen vom Bauernhof alles andere als „fette Landeier“ sind.

Wie sie, so wollen auch noch viele andere Schweizerinnen zeigen, dass in der Landwirtschaft zahllose Naturschönheiten arbeiten: In einem Kalender natürlich, für den sie leicht bekleidet posieren wollen: Dem Schweizer Jungbauernkalender 2005, und die Präsidentin ihres Verbandes ergänzt: „wir sind stark und sexy“. Wie stark und sexy die Jungbäurinnen sind, zeigen sie schon mal mehr, mal weniger vorteilhaft auf der Seite der Kalendermacher: Dort zeigen sie sich in kräftiger Baumwolle und zarten Dessous – und immer in der Hoffnung, Kalendergirl 2005 zu werden.

Und ob Bäuerin, Bauerntochter, Viehwirtin oder Winzerin: Hauptsache eine Schweizerin mit Bezug zur Landwirtschaft muss man sein. Dann kann man sich auch jetzt noch bewerben.

schweizer jungbauernkalender kalendergirl bewerberin

Bewerberin Rahel
(c) by "Rahel" 2004

Jetzt, nach seinem Tode, wird sich die öffentliche Darstellung seines Lebens wohl noch mehr verklären, als dies ohnehin schon der Fall war: Der Fotograf Helmut Newton, der „Gigant“, wie ihn Hugh Hefner nannte, ist tot.

Er steht für ein Zeitalter, in dem sich Fotografie selbstständig machte, und er wurde dessen Leitfigur: Fotografen inszenieren sich als Teil des kulturellen Showgeschäfts, werden deren Bestandteile. Sie sind Zeitzeugen und Zeitgenossen, Markenzeichen und Marktteilnehmer, Kunstmacher und Kitschfabrikanten. Sie produzieren Inszenierungen: die von Produkten, die von Menschen, vor allem die von sich selbst. Künstler sind sie auch. Ein bisschen. Manchmal.

Newton und Deutschland? Eine besondere Beziehung. Hier wurde er geboren, hierher hat er zu Lebzeiten sein Erbe hingeschafft. Zwei Mal wurde er verfolgt: Einmal als Jude von den Faschisten, einmal als Fotograf wegen seiner angeblich „faschistoiden“ Bilder – von einem „Fräulein Schwarzer“. Ein Medienrummel, weiter nichts, doch noch stoßen Kritiker in die gleiche Kerbe: „Was zählt, ist das Fleisch“, betitelte die „Badische Zeitung“ heute seinen Nachruf: Ein widerwärtiger Schnitzer, der freilich ohne die Vorarbeit von Alice Schwarzer nicht salonfähig gewesen wäre.

Newton war ein besessener Fotograf, und er war es ganz und gar. Seine Liebe zur Fotografie paarte sich mit der Liebe zu Frauen, deren Sinnlichkeit er über seine Kamera einfangen konnte, ein wahrhaftig genialer Handwerker der erotischen Fotografie. Aber ein Künstler? Ein bisschen. Manchmal.

 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma