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Danke, liebe ZEIT, und vor allem Danke, liebe Heike Faller. Von jener wissen wir nämlich, dass Frauen „um die dreißig“ in einem „schwierigen Alter“ sind. Eigentlich nicht neu, könnte die Spötter-Seele sagen, wenn sie ihre chauvinistische Färbung bekommt, schließlich sind Frauen nach Männeransicht immer in einem schwierigen Alter, weil es nicht ums Alter geht, sondern um die Rolle, aus der fast alle Frauen in zwischen gefallen sind, aber nun – bleiben wir doch mal ernsthaft.

Etwas dümmlich bliebt die Frage freilich auch noch, wenn man sie ernst nimmt: Warum „die Sache“ mit der Beziehung ausgerechnet für eine Frau mit 30 „fürs Erste“ erledigt sein soll, kling nicht recht plausibel. Wie denn überhaupt der ganze Artikel der lieben Frau Faller wahrscheinlich nur deswegen unter „LEBEN“ in der Zeit erschienen ist, weil ja etwas über Frauen drinstehen muss. Das, was dann drin steht, liest sich stark vereinfacht so: Verlieben ist irgendwie mit 30 ziemlich schwer, weil keiner zur Haustür reinkommt und sagt „Quark, ich bin ein verzauberter Prinz, küss mich“, und weil andererseits eine so genannte „Vernunftbeziehung“ nicht erstrebenswert ist. Alles, was es zwischen dem großen Knall beim Forschwerfen gegen Wände und der „Vernunftverbindung“ gibt, kommt in dem ZEIT-Artikel gar nicht vor: Eine fantasielose Autorin eben, die das, was sie in der ZEIT schreiben dufte, lieber ihrem Tagebuch anvertraut hätte. Dort gehört diese Art von Lamento, das sich liest wie von einer geschwätzigen Sekretärin geschrieben, nämlich hin.

Was kommt bei Männer an? Nun, vor allem eines nicht: lamentieren. Eine aufmerksame, lebendige und zukunftsträchtige Frau findet in jedem Lebensalter einen passenden Partner, während Frustmiezen besser hinter dem Ofen bleiben, bevor sie in der Männerwelt Unheil anrichten. So bleibt vom ZEIT-Artikel der schale Geschmack zurück, mal wieder eine Deutschstunde bekommen zu haben: „warum soll ich eigentlich etwas unternehmen, alles ist ja doch vergeblich“. Schließlich erfahren wir am Ende dann doch noch etwas, das wir vorher allerdings auch schon wussten: Wenn Körper, Geist und Seele ausdrücken, dass man einen Liebhaber, der es länger als 14 Tage aushält, gleich zum Vater machen will, dann bekommt man natürlich keinen Mann. Und das ist auch gut so.

QUELLE: Die ZEIT, Ausgabe Nr. 48, 20. November 2003
 

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