Wenn Deutsche als überwiegend leidlich gebildete, aber dennoch dreiste Hohlköpfe gelten, dann ist das Zweite Deutsche Fernsehen ihre Bildungsanstalt. Da verlautet aus dem Sender doch tatsächlich, dass „Martin Luther den Sprung vom sechsten auf den zweiten Platz geschafft“ habe. Wo? Nun, bei den „größten Deutschen“ natürlich“. Was das ist? Eine Unterhaltungschau übelster Machart, bei der als Gipfel der Geschmacklosigkeit demnächst Widerstandskämpfer gegen Komponisten antreten: So will man den größten Deutschen ermitteln.
Und die Anstalt, aus der solcher Unfug verbreitet wird? Die lobsabbert sich von oben bis unten voll, allen voran der Herr Programmdirektor: Der meint, nun könnten wir doch mal wieder sehen, „welche Faszination euch heute noch vom Thema Kultur ausgeht“. Klar, lieber Herr Dr. Bellot, nur dass es eben keine Kultur ist, was das ZDF da verbricht, sondern eine „systematische Spekulation der Fernsehsender auf die Dummheit des Zuschauers“, meine nicht ich – meinte Jens Jessen in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“.
Besser hat es schon ZDF-Kulturchef Hillrichs ausgedrückt: Er nennt die Marmeladenshow, in die alles hinein durfte, was man an Kultur gerochen hat, ein „Gesellschaftsspiel“. Damit zeigt er nachdrücklich, was diese Gesellschaft noch Wert ist: Ein Kindergarten, der Gesellschaft spielt und dabei mit Kulturmarmelade kleckert, so viel, dass die Kleidung verspritzt, und so billig, dass man nicht auf ein Löffelchen achten muss.
Zum Abschluss tritt ein gewisser „Johann Sebastian Bach“ gegen die „Geschwister Scholl“ an. Niemand beim ZDF schämt sich dafür, so etwas zu senden, im Gegenteil. Hoffentlich nehmen wenigstens noch ein paar Leute wahr, dass das Ganze nicht mit Kultur, sondern etwas mit schlechtem Geschmack zu tun hat. Aber vielleicht auch nicht mehr: Wenn 2,6 Millionen Deutsche die Sendung sehen, wie das ZDF behauptet, heißt das, dass 2.600.000 Deutschen die Kultur bereits entglitten ist. Sie sind bereits auf der niedrigsten menschlichen Entwicklungsstufe angekommen: Der des Fernsehkonsumenten.
Und die Anstalt, aus der solcher Unfug verbreitet wird? Die lobsabbert sich von oben bis unten voll, allen voran der Herr Programmdirektor: Der meint, nun könnten wir doch mal wieder sehen, „welche Faszination euch heute noch vom Thema Kultur ausgeht“. Klar, lieber Herr Dr. Bellot, nur dass es eben keine Kultur ist, was das ZDF da verbricht, sondern eine „systematische Spekulation der Fernsehsender auf die Dummheit des Zuschauers“, meine nicht ich – meinte Jens Jessen in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“.
Besser hat es schon ZDF-Kulturchef Hillrichs ausgedrückt: Er nennt die Marmeladenshow, in die alles hinein durfte, was man an Kultur gerochen hat, ein „Gesellschaftsspiel“. Damit zeigt er nachdrücklich, was diese Gesellschaft noch Wert ist: Ein Kindergarten, der Gesellschaft spielt und dabei mit Kulturmarmelade kleckert, so viel, dass die Kleidung verspritzt, und so billig, dass man nicht auf ein Löffelchen achten muss.
Zum Abschluss tritt ein gewisser „Johann Sebastian Bach“ gegen die „Geschwister Scholl“ an. Niemand beim ZDF schämt sich dafür, so etwas zu senden, im Gegenteil. Hoffentlich nehmen wenigstens noch ein paar Leute wahr, dass das Ganze nicht mit Kultur, sondern etwas mit schlechtem Geschmack zu tun hat. Aber vielleicht auch nicht mehr: Wenn 2,6 Millionen Deutsche die Sendung sehen, wie das ZDF behauptet, heißt das, dass 2.600.000 Deutschen die Kultur bereits entglitten ist. Sie sind bereits auf der niedrigsten menschlichen Entwicklungsstufe angekommen: Der des Fernsehkonsumenten.
sehpferd - am Dienstag, 25. November 2003, 12:06 - Rubrik: kult und kultur