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Nun haben wir den Salat: Dank der Volksverdummung, die das ZDF „Kultur“ nennt, ist einer der Männer zum „größten Deutschen“ geworden, die es am wenigsten verdient haben: Konrad Adenauer.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Kein Politiker hätte es verdient: auch Willy Brandt, Helmut Kohl oder Helmut Schmidt nicht: Sie sind, im Angesicht der deutschen Kultur, wahrhaftig belanglose Gestalten.

Doch Adenauer war niemals ein „Deutscher“. Er war ein rheinischer Katholik. Ein Deutscher muss das ganze Land repräsentieren, die Landessprache fehlerfrei sprechen und den geistigen Strömungen aller Landesteile gegenüber offen sein. Das alles konnte Adenauer nicht: Die deutsche Sprache beherrschte er überhaupt nur mit Mühe und seine Kulturschranken begangen schon kurz hinter seiner Haustür.

Dankbar können ihm vor allem die Kirchen sein: Er hat sie in den Sattel gehoben, und seither bestimmen sie heimlich überall mit: So wurde der liberale Staat ein für alle Mal ausgehebelt - noch heute werden zu allen Fragen von Ehe und Familie in aller erster Linie die Kirchen gehört: eigentlich eine Unerträglichkeit in einem demokratischen Staat.

Dass die alten Nazis bei Adenauer wieder Morgenluft schnupperten, steht inzwischen sogar im Geschichtsbuch, doch dass der „alte Häuptling der Indianer“ vor allem die Jugend und deshalb so gut wie jede Erneuerung hasste, ist weniger bekannt.

In einem Deutschland, wie es sich Adenneuer vorstellte, würde heute kein Mensch mehr leben wollen: Ein miefiger, altbackener Staat, deren Bürger von mürrische Verwaltern an allem gehindert wurden, was Freude macht, mit unterdrückten, dahinvegetierenden Hausfrauen und einer freudlosen jungen Generation.

Adenauer ein großer Deutscher? Höchstens für alle, die schnell vergessen.
 

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