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Man lässt besser die Finger davon, für die eine oder andere Partei des Gastlandes Stellung zu beziehen, aber die Wahl, die heute in Ungarn stattfindet, ist tatsächlich eine Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Konstellationen: Da wären auf der einen Seite die Ex-Kommunisten, die man heute als Sozialdemokraten bezeichnen könnte – und sie treten, was für auswärtige Beobachter höchst merkwürdig ist, für eine liberale Wirtschaftsordnung ein. Auf der anderen Seite die Fidesz, die einstige Bewegung des Volkes für mehr Demokratie, die sich heute als ausgesprochen nationalkonservativ darstellt. Eine paradoxe Welt.

Freilich muss man auch in Ungarn zwischen Wahlkampf und politischer Realität unterscheiden: Die so genannten „großen“ Reformen wurden von beiden Parteien während ihrer Regierungszeit immer wieder verschoben – und ob die nächste Legislaturperiode da wesentliche Änderungen mit sich bringen wird, bleibt zu bezweifeln. Nur eines erscheint sicher: Ungarn nähert sich immer mehr dem Zwei-Parteien-System. Den kleinen Parteien wird nach allgemeiner Auffassung bislang nur eine geringe Chance eingeräumt. Aber vielleicht irren sich ja auch die Beobachter einmal mehr – denn ausgezählt wird immer erst am Ende.

Informationen:

In lifego

Im "Standard"

Im Pester Lloyd über:

Die Nationalkonservative Fidesz

Und hier die sozialdemokratische MSZP
 

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