Die meisten Blogger schreiben über Umstände, die sie bewegen. Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, was mich bewegt? Es ist Europa. Meine (und auch ihre, liebe Leserin, lieber Leser) europäische Kultur, meine europäische Identität, meine europäische Heimat.
Ja, ich lebe auch hier, in einem vergessenen Zipfel Deutschlands, der nicht meine Heimat ist, sondern mein Aufenthaltsort. Aber wenn ich denke, denke ich nicht mehr Deutsch, oder besser, nur soviel davon, dass es meinem europäischen Denken nicht schadet.
Wir alle sind Europa. Wie wir dieses Europa mit zehn neuen Beitrittsländern gestalten, liegt ganz wesentlich an jedem von uns – und ich würde mir wünschen, dass jeder von uns schon einen Plan dafür hat. Doch das ist nicht der Fall. Nehmt eure Bloggs (meinen dürft ihr getrost mit einbeziehen). Wie oft haben wir in den letzten Tage von europäischer Politik, europäischer Kultur und europäischem Geist gesprochen? Was haben wir über die neuen Mitgliedländer in Erfahrung gebracht? Was werden wir ab dem ersten Mai persönlich für deren Integration tun?
Wahrscheinlich wenig. Ich hörte heute ein Gespräch im Schweizer Rundfunk, in dem ein Schriftsteller dazu aufrief, dass Europa in uns allen sein möge, und dann sagte er sinngemäß dies: „Wenn wir alle nur an unsere Ich-AGs denken, dann kann kein soziales Zusammenwirken entstehen“.
Wer bitte, meine Lieben, hat in den letzten Tagen an unser Europa gedacht? Ich tat es, weil ich gar nicht anders konnte. Europa ist ein Teil meines Lebens, meiner Arbeit und seit einiger Zeit auch meines Glücks.
Ja, ich lebe auch hier, in einem vergessenen Zipfel Deutschlands, der nicht meine Heimat ist, sondern mein Aufenthaltsort. Aber wenn ich denke, denke ich nicht mehr Deutsch, oder besser, nur soviel davon, dass es meinem europäischen Denken nicht schadet.
Wir alle sind Europa. Wie wir dieses Europa mit zehn neuen Beitrittsländern gestalten, liegt ganz wesentlich an jedem von uns – und ich würde mir wünschen, dass jeder von uns schon einen Plan dafür hat. Doch das ist nicht der Fall. Nehmt eure Bloggs (meinen dürft ihr getrost mit einbeziehen). Wie oft haben wir in den letzten Tage von europäischer Politik, europäischer Kultur und europäischem Geist gesprochen? Was haben wir über die neuen Mitgliedländer in Erfahrung gebracht? Was werden wir ab dem ersten Mai persönlich für deren Integration tun?
Wahrscheinlich wenig. Ich hörte heute ein Gespräch im Schweizer Rundfunk, in dem ein Schriftsteller dazu aufrief, dass Europa in uns allen sein möge, und dann sagte er sinngemäß dies: „Wenn wir alle nur an unsere Ich-AGs denken, dann kann kein soziales Zusammenwirken entstehen“.
Wer bitte, meine Lieben, hat in den letzten Tagen an unser Europa gedacht? Ich tat es, weil ich gar nicht anders konnte. Europa ist ein Teil meines Lebens, meiner Arbeit und seit einiger Zeit auch meines Glücks.
sehpferd - am Sonntag, 18. April 2004, 11:19 - Rubrik: mein europa
eria meinte am 18. Apr, 11:23:
na dann ist es ja gut. wenigstens einer der an europa denkt, wenn schon wieder die bösen blogger es nicht tun.
kdany antwortete am 18. Apr, 11:45:
jenau so isses, eria!
und übrigens: angesichts der 'europäischen politik' der letzten jahre fällt es wohl schwer 'an europa zu denken'. an ein europa, dessen politik über seine menschen 'drüberfährt' (siehe etwa transit, wegekostenrichtliene, arbeitsmarkt etc etc), nur scheiss neo-liberale konzepte hat, geschweige denn entsprechende handlungen (zu einem policy-mix auf geld-, wirtschafts- und sozialpolitischer ebene) setzt. kurz: wenn sich nicht (sehr) bald etwas ändert, wird die erweiterung zum desaster für ganz europa (ähnlich wie der 'aufbau ost' für (west-)deutschland). und all das, wertes sehpferdchen, hat wenig bis gar nichts mit bloggern zu tun.
sehpferd antwortete am 18. Apr, 12:09:
Es wäre freilich schön ...
wenn andere ein bisschen mitdenken würden. Im Übrigen sind Blogger nicht "böse", sondern leider zu oft auf ihre kleine Welt fixiert - oder gleich auf die ganze große.
sehpferd antwortete am 18. Apr, 12:15:
Kdany ...
man wirft mir ja dann und wann vor, zynisch zu sein: Aber dass Europa nichts mit Bloggen zu tun hat, ist ebenso richtig oder falsch wie die Aussage "Bloggen hat nichts mit Leben zu tun". Mein Frage war auch nicht "was ist alles Scheiße in Europa und wer fährt alles drüber", sondern was kann der Herr Kdany tun, um uns ein besseres Europa zu gönnen? Vielleicht sollte die Damen und Herren der ich-AGs sich mal an ihre positiven Pontenziale erinnern - die mag es doch dann und wann geben, oder irre ich mich jetzt?
kdany antwortete am 18. Apr, 17:35:
oh,
der 'herr kdany' macht gerade dbzgl recht viel: abgesehen von beruflichen aktivitäten auch nebenberufliche grenzüberschreitende. nicht zuletzt darum auch diese meinung. und ausserdem: in der ach so kleinen welt spiegelt sich sehr oft die grosse, herr sehpferdchen!!!!!!!!!
sehpferd antwortete am 18. Apr, 18:44:
Tja - und warum
dann erst so negativ? Weil's hier schick ist, über Politik zu schimpfen wie die Rohrspatzen? By the way: ich mache auch etwas ... und ich hoffe, ich kann in der Zukunft noch viel mehr daran tun.Ganz persönlich: Warum, mein Lieber, sagen Sie dann nicht, was Sie wirklich denken - es wäre sehr hilfreich gewesen.
kdany meinte am 18. Apr, 11:49:
Sehpferdchen fragt "Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, was mich bewegt? "
nun denn, ich vermute(te) 'sex' - auch wenn mir ihre positionierungen dazu (noch immer) weder klar noch durchschaubar erscheinen. eine (zumindest teilweise) un-kommentierte materialsammlung, oder doch mehr?
sehpferd antwortete am 18. Apr, 21:01:
Niemand muss sich meinen Kopf zerbrechen ...
Also, mein Lieber, nachdem ich jetzt mal Zeit habe:Wie Sie sicher wissen, lese ich Ihren Log teils mit Vergnügen, teils mit kaum verhohlener Skepsis. Wie bei so vielen von jenen, die sich in Befindlichkeiten ergehen, ohne an sich Dichter zu sein, bleibt wohl zu sagen, was Sie hier bereits ausführlich hinterlegt haben.
Doch nun zu mir: Niemand muss sich meinen Kopf zerbrechen. Will ich es, dann kann ich es selber, doch meist will ich es nicht: Ich schreibe nämlich, weil Schreiben meine Passion ist, und weil ich neugierig bin. Die Dinge sind oft sehr, sehr einfach. Sehen Sie, und so ist es denn wirklich nicht nötig, sich Gedanken über meine „Positionierung“ zu machen. Ich bin einfach ein Sammler von Zeitereignissen, der darüber schreibt, was er sieht und liest.
Ich amüsiere mich darüber, dass meine Leser sich wundern, wenn ich ernsthaft werde: Offenbar hat jemand, der manchmal über Sex schreibt, das Recht verloren, nachdenklich zu sein. Indessen mögen meine Mitmenschen denken, was sie wollen. In der Gegend, in der ich einst aufwuchs, gibt es ein Sprichwort: „Tu, was du willst und kümmere dich nicht um das Geschwätz der Leute“. Na, und ganz genau das tue ich.
StephanSchmatz meinte am 19. Apr, 09:48:
Culinary 25
Birgit und ich beschäftigen uns schon seit 9. November in einer wöchentlichen Serie mit dem neuen Europa. Zwar in erster Linie in kulinarischer Hinsicht, aber doch!Man sagt ja nicht umsonst "Liebe geht durch den Magen" und wir hoffen natürlich, dass wir somit auch ein bisschen zur Völkerverständigung und Integration beitragen.