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Siehe, da betätigt sich ein SZ-Redakteur als Wortschöpfer und erfindet die Unangezogenheit als Äquivalent für die Nacktheit. Nun geht es aber um eine „gewisse Unangezogenheit“, wobei richtig vermerkt wird, dass „Unangezogen“ weder “halb nackt“ noch „halb bekleidet“ bedeutet. Die „gewisse Unangezogenheit“ steht also für einen nicht näher bezeichneten Zustand, indem der Mensch zwar nicht mehr bekleidet, aber auch noch nicht nackt ist. Aber eben auch nicht halb nackt, aber ebenso wenig halb angezogen.

Was Menschen nicht alles sein können – halb nackt, halb angezogen, halb ausgezogen? Wie war es noch mit dem Kammerjäger Emanuel Pips? Trug der mehr als drei Zentimeter Rips? Und war er dann halb nackt? Oder „dreiviertels“, wie hier der Schwab schnell einflechten würde?

Das Sommerloch verführt zu manchen Betrachtungen: Nackt sein, das Geburtstagskleid tragen, einen Tropfen Parfüm tragen. Bestimmt findet jemand noch einen weiteren Beitrag, der die wichtigste aller deutschen Fragen des Sommerlochs nun endlich beantwortet: Wie nackt, bitte, ist halb nackt? Oder sollte ich fragen: Welche Maß an Unangezogenheit betrachtet man in der deutschen Sprache als Halbnacktheit? Lieber Nicht.
 

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