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Ob Nacktheit dem Schach nützt oder schadet, wird in den „Chessbase News“ heftig ventiliert. Auslöser ist ein Rückenakt mit Pelz der russischen Großmeisterin Maria Manakova. Dennoch mag das Gedankenspiel von Strategie, Nacktheit und Sex gewisse Reize haben, und vielleicht gibt es ja auch irgendwo ein Schachspiel mit erotischen Figuren. Wenn es denn dem Schachsport dient.

Die Sprache der Zeitschrift MAX geht mir auf den Keks. Sie schtreibt über ihre olympischen Models: „Gestählte Muskeln, makellose Formen, Körper wie Skulpturen“. Das kling mir alles ein bisschen zu sehr nach „Kraft durch Freude“.

Wie es weiter geht, kann man hier lesen. Das Interview mit Thomas Rupprath offenbart, dass man Olympiateilnehmer nicht fragen sollte, was den Geist zu sehr anstrengt. Fragt also die MAX: „Sind sie geil auf Olympia?“, dann antwortet Rupprath: „Olympia ist das Allergrößte für jeden Sportler, mehr geht nicht“.

Weniger geht auch nicht mehr.

Wie übersetzt man Frauensprache in Deutsch? Und Deutsch in Frauensprache? Dieser Frage ist der Komödiant Mario Barth nachgegangen – und wurde fündig: „Lass uns Kuscheln“, soll auf „Frau“ heißen: „Ich will keinen Sex“. Nun, wer so etwas s lustig findet – das Buch „Frau – Deutsch / Deutsch – Frau“ gibt es zu kaufen, jedenfalls kan man es schon voberstellen.

Freilich könnte es noch Nachfolger geben – anbieten würde sich natürlich zunächst: „Mann – Deutsch / Deutsch – Mann“. Persönlich hätte ich gerne „Soziologenchinesisch – Deutsch / deutsch – Soziologenchinesisch“ und für meine Lektüre der weit verbreiteten Zickenseiten im Web noch „Zicken – Deutsch / Deutsch – Zicken“.

Vielleicht sollte man auch noch empfehlen, einmal "Blogging – Deutsch / Deutsch – Blogging" aufzulegen?

„Staunend billige Preise“ und „parkende Autos“ kennen wir schon, und schreibende Zeitungen auch, wobei letztere deshalb toleriert werden, weil man ja oft nicht so genau weiß, wer da schreibt. Aber schreibende Blogs? Das Blogs Texte schreiben und erzählen können, ist mir denn doch neu. Also, lieber ZEIT-Blogger parvinsadigh: BLogs schreiben nicht, Tagebücher schreiben nicht, Poesiealben schreiben nicht. Nur Zeitungen schreiben.

Drei Dinge sind es, die an Hartz harzen. Zunächst wäre da schon der Name. Man nennt so etwas nicht hartz, sondern „Harmonisierungsgesetz für den Lebensunterhalt Erwerbsloser“. Das ist es, das soll sein, und so ist es auch gut. Zweitens die Art, in der es in die Welt gebracht wurde: Man kann nicht einfach irgendwas in den Expertenstuben beschließen, es dann politisch absegnen und der Bevölkerung vorenthalten, wie es zu verstehen ist. Wenn hier schon Regierung und Opposition versagen, warum zum Beispiel ergreift der Bundespräsident nicht das Wort? Drittens aber ist es auch die Wirtschaft. Sie hätte längst erklären können, was Hartz bedeutet und was sie, die Wirtschaft nun zusätzlich leisten wird, wenn Hartz (wie ich meine endlich) umgesetzt wird.

Das Volk hat ein Recht, aufgeklärt zu werden: Das hat man versäumt, und die Schlampigkeiten nehmen kein Ende: noch weiß niemand, wie unsere Krankenversicherung einmal aussehen wird: Weder die Vorschläge von CDU/CSU noch von SPD/Den Grünen oder der FDP erscheinen realistisch – und ob sie vor dem Verfassungsgericht bestand hätten, ist ebenso unwahrscheinlich. Der Bürger hasst dieses öffentliche Geschwafel: er will vor allem Planungssicherheit für sein Leben. Hat er die nicht, gibt er kein Geld aus, und die Binnenwirtschaft lahmt, So einfach ist das.

Die Demonstranten? Wir lernen, dass der Osten anders denkt als der Westen. Das kann vorläufig nicht verhindert werden. Freilich wären dort Proteste gegen den Bodensatz der SED-Ideologie angebrachter als Proteste gegen Hartz. Den totalen Versorgungsstaat auf immer gab es schon einmal - er hieß DDR.

 

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