anstoss

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Heute ist es passiert: Ich wollte gerade noch einen Artikel über das Vor- und Zurückgerangel in der Rechtschreibereform veröffentlichen, als mir auffiel, dass ein Kollege von der „Mitteldeutschen Zeitung“ exakt das geschrieben hat, was ich hätte schreiben wollen. Da wir es wirklich nicht zwei Mal schreiben müssen: hier der Link und ein Zitat:

Wie man es wendet - die Karre ist verfahren. Wenn etwas zu helfen vermöchte, dann (endlich) Vernunft. So wird man jetzt genau und hoffentlich unvoreingenommen prüfen, wie es gelingen kann, mit geringstem Schaden aus dem Schlamassel zu kommen. Dabei gehören vor allem die Kinder in den Blick, die seit Jahren nach neuen Regeln schreiben gelernt haben“.

Dem ist wenig hinzuzufügen: Es geht doch längst nicht mehr um „alte“ oder „neue“ Rechtschreibung, sondern darum, dass sich einzelne Redaktionen herausnehmen, zu tun, was ihnen beliebt. Das Einzige, wobei sie sich dabei wirklich berufen können, sind ein paar mehr oder weniger greise Schriftsteller. Doch anders als der Spiegel- oder Bildzeitungsredakteur kann der Schüler nicht nach Belieben die Schreibe wechseln – er ist der eigentlich Gelackmeierte der ganzen Debatte.

Auch in der Rotlichtbranche herrscht Wettbewerb: Die Berliner Huren fürchten jedenfalls ein neues Bordell an der Berliner Stadtautobahn, das angeblich zum Preisverfall führen soll: Immerhin hat das Haus 58 Zimmer, und bei der angeblich schlechten Geschäftslage des Gewerbes fürchtet man den Preisverfall. Der soll schon begonnen haben: Für „etwas“, das vor Jahren noch 100 Euro gekostet habe, würde man heute nur noch 20 Euro erlösen, beklagt sich die Verbandssprecherin Stephanie Klee. Sie forderte zudem eine bessere berufliche Qualifikation ihrer Kolleginnen und verlangte eine „ordentliche Ausbildung“ für den Berufsstand, wie die Berliner Morgenpost berichtete.

Rosenbusch und Banane sind neue „Kids on the Blog“, die wiederum Teil eines Kunstprojektes sind – wenn ich denn alles richtig verstanden habe. Obwohl ich ein Sehpferd bin, blicke ich noch nicht ganz durch – sie haben, wie es scheint, ein sehr verschachteltes Imperium. Die im Rückblick gezeigten Bilder der „Universalkünstlerin“ Ulaana fallen beim Sehpferd durch, aber das will ja noch nichts heißen. Mehr über Ulaana („Die Rote“) aka Sonja Konrad (?) gibt es hier.

Was trägt die züchtige Hausfrau in der Küche? Selbstverständlich eine Schürze, und je nachdem, was sie mit dem Kochen beabsichtigt, vielleicht nichts als eine Schürze. Wenn die Schürze dann auch noch ein Nichts sein soll (oder wenigstens so aussehen), dann ist dies Ihre Seite. Falls sie jedoch Küchenarbeit eher als etwas sehen, das mit Speisen zu tun hat, können sie zu dieser braven Seite wechseln.

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Bild: © 2004 by nakedaprons

Nicht nur Schüler glauben, dass Enten gelb sind – ich habe sie selbst gesehen, und dabei haben sie sich sogar auf den Schnabel geküsst – mitten im Flugzeug. Sie glauben es nicht? Ich schon. Schließlich habe ich das Bordmagazin von „Easy Jet“ gelesen (August 2004). Da sind die Enten drauf. Vorne. Und Gelb.

Mehr Enten bei Sehpferd:

Zungenenten.
Polizeienten
Schwimmenten
Entenbrüder
Teufelsente

Und die neueste Sammlerente vom Hersteller.

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Foto: © 2004 by EasyJet

Nerve hat etwas gebaggert und dies hier gefunden:

„The vice president's wife (Lynne Cheney) has told reporters that she doesn't remember the plot of her 1981 novel Sisters, but here's the darnedest thing about plots committed to paper — you don't need to remember them when they can be tracked down on eBay”.

Für alle, die gar nicht erst bei eBay suchen wollen: Bei Nerve nachsehen (Mitgliedschaft erforderlich). Es soll sich um einen schwülstigen Roman aus dem „Wilden Westen“ handeln, in dem neben Bordellen auch die lesbische Liebe eine Rolle spielt. Schade, dass die Second Lady nicht zu ihrem Buch steht, aus dem hier Auszüge veröffentlicht werden.

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© 2004 by Glenn Glasser and nerve.com

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – immer sonntags

Diese Woche musste ich mich etwas über Gebühr mit der Twoday-Kommune beschäftigen, obwohl ich dies eigentlich nicht vorhatte, im Gegenteil: Ich denke, dass Blogs ein Medium sind, mit dem wir keine Weltanschauung verbinden sollten. Dies geht auf Dauer immer schief – aber darüber könnten Soziologen qualifiziertere Aussagen machen.

Ein Nebeneffekt war, dass man mit mir einen Streit über Sachverstand austragen wollte. Nun., in der Regel ist es so, dass Schriftsteller im weitesten Sinne irgendwelche Umstände, die sie bewegen, in Schrift fassen. Doch das Spektrum der Schriftsteller ist groß: Neben der so genannten „großen“ Literatur, die wir alle gerne schreiben würden, aber wahrscheinlich nie schreiben werden, stehen Aufgaben, die vom unbefangenen Bürger gar nicht wahrgenommen werden: Da gibt es Bedienungsanleitungen, Pressemitteilungen, Polizeiberichte und schließlich die Arbeit an Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen.

Wer für ein Medium schreibt, das sich nicht viele (oder gar keine) Fachjournalisten leisten kann, muss zwangsläufig über alles schreiben: Jeder Lokalredakteur kann davon ein Lied singen. Heute sind es die Kaninchenzüchter, morgen ein Jazzkonzert, übermorgen ein Bericht über die Zukunftschancen der örtlichen Fabrik für Schaltgeräte. Man schreibt alles, und man muss sich genügend kundig machen. Leser nehmen einem sehr übel, wenn man ein Altsaxofon mit einem Tenorsaxofon verwechselt oder die dämlichen Karnickelrassen nicht auseinander halten kann, besonders aber, wenn sich in den Wirtschaftsteil ein Fehler einschleicht. Mit den Jahren lernt man, so etwas zu vermeiden. Schlechte Journalisten schreiben dann eben nur noch die Pressemitteilungen ab und füllen sie mit Hohlworten, während gute gelernt haben, ihre Artikel sachlich richtig, kompetent und lesenswert zu verfassen. So viel also zur Kompetenzdebatte.

Ich habe letzte Woche auch ein paar Worte zum Diagonaldenken verloren. Dass ich dabei Dr. Freud zum Thema genommen haben, ist reiner Zufall, aber bei dieser Gelegenheit habe ich versprochen, etwas über die positiven Auswirkungen psychotherapeutischer Methoden zu schreiben. Mit diagonaler Denkweise, versteht sich, und nicht sofort.

 

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