anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
Mit nackten Sexpüppchen kann man bekanntlich allerlei anstellen – und da sie aufblasbar sind und in diesem Zustand schwimmen, kann man sie auch als Floß benutzen und mit ihnen auf diese Weise durchs Wasser reiten.

In England? Nein, falsch gedacht. In Russland, wo es sogar einen Wettbewerb im Sex-Puppen-Floßfahren gibt, „Bubble Baba“ genannt. Mehr in der englischsprachigen „mosnews“. Unbedingt ansehen muss man sich diese die vielen Fotos vom Wettbewerb, hier und hier und dort (330 Bilder), und wer ganz schnell sein will, findet hier ein Einzelbild.

Einem englischen Fluggast war ein Pornomagazin offensichtlich zu heiß: Er beschloss daher, es sofort zu verbrennen, und tat es auch – an Bord einer Maschine der norwegischen Fluggesellschaft Braathens. Die Besatzung hatte dies verständlicherweise nicht gerne und löschte das brennende Magazin. Später wurde der zündelnde Fluggast der Polizei übergeben.

Es gibt kaum noch Webseiten bei Zeitungen, Zeitschriften und selbst Auskunftsdiensten, bei denen nicht diese lästigen Unterfensterchen aufgehen – und in ihnen drin ist dann Werbung. Nicht, dass ich etwas gegen Werbung hätte, im Gegenteil. Aber ich hasse Fensterchen, weil ich sie immer wieder schließen muss, wenn sie sich öffnen.

Doch es sind weniger die Fenster als deren Inhalt, der mich befremdet. Denn mehr als 4 von 5 dieser Fenster werben für private Krankenversicherungen. Ich bin nicht Mitglied einer solchen Versicherung und werde es auch nicht. Doch fiel mir auf: Diese Leute müssen sehr viel Geld haben, und eigentlich ist diese Geld ihnen doch von den Versicherten anvertraut, damit sie damit die Krankheitskosten bezahlen können. – oder sollte ich mich da irren?

Nun erheben dieselben Versicherungen, die mit Werbegeldern nur so um sich werfen, den Vorwurf, die Wahlfreiheit der Versicherten würde ihre Existenz gefährden: „Wer die private Krankenversicherung unter das Dach der gesetzlichen Kassen zwingt, der schafft sie in ihrer heutigen Form ab“ heißt es in einer Stellungnahme des Dachverbandes.

Offenbar scheut man seitens der privaten Krankenversicherer einen fairen, offenen Wettbewerb. Bislang jedenfalls verfuhr man ja wohl so, dass die guten Risiken junger Junggesellinnen und Junggesellen bei den privaten Versicherern landeten, während die schlechten Risiken der Familien und Alten bei den gesetzlichen Krankenkassen lagen.

Die meisten linken wie rechten Abweichler in den traditionellen Parteien haben eines gemeinsam: sie argumentieren von einem deutschnationalen Standpunkt aus: „wir“ müssen unser Volk unterstützen, beschäftigen und versorgen. Sie vergessen dabei, dass wir inzwischen ein Teil Europas sind. Europa sieht auf uns, hoffend, dass wir endlich, endlich unsere Kraft wieder in die Wirtschaft investieren. Unsere Nachbarn würden gerne sehen, dass wir wieder zu Sinnen kommen und gemeinsam die lächerlichen sozialen und kulturellen Grabenkämpfe aufgeben.

Doch was tun wir? Wir lassen rechte Sozialromantiker, national orientierte Sozialisten und nationaltümelnde Autoren für uns sprechen, so wie es gerade der alternde Schriftsteller Gerhard Zwerenz in „Ossietzky“ tat. Der ist inzwischen „Stolz, ein Ostdeutscher zu sein“. Auch eine Möglichkeit, den neuen Nationalismus auszudrücken.


Zwerenz-Zitat:

„Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein«, ist ein saudummer rechter Spruch. »Ich bin stolz, ein Ostdeutscher zu sein« dagegen eine nützliche, notwendige Aussage. Ohne aufrechte Ostdeutsche und ihre Erfahrungen ist der Adler, das alte Wappentier, ein kranker Vogel mit gebrochenem linken Flügel.“

 

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