anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
rosinentexte_500_x
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – immer sonntags

Diese Woche musste ich mich etwas über Gebühr mit der Twoday-Kommune beschäftigen, obwohl ich dies eigentlich nicht vorhatte, im Gegenteil: Ich denke, dass Blogs ein Medium sind, mit dem wir keine Weltanschauung verbinden sollten. Dies geht auf Dauer immer schief – aber darüber könnten Soziologen qualifiziertere Aussagen machen.

Ein Nebeneffekt war, dass man mit mir einen Streit über Sachverstand austragen wollte. Nun., in der Regel ist es so, dass Schriftsteller im weitesten Sinne irgendwelche Umstände, die sie bewegen, in Schrift fassen. Doch das Spektrum der Schriftsteller ist groß: Neben der so genannten „großen“ Literatur, die wir alle gerne schreiben würden, aber wahrscheinlich nie schreiben werden, stehen Aufgaben, die vom unbefangenen Bürger gar nicht wahrgenommen werden: Da gibt es Bedienungsanleitungen, Pressemitteilungen, Polizeiberichte und schließlich die Arbeit an Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen.

Wer für ein Medium schreibt, das sich nicht viele (oder gar keine) Fachjournalisten leisten kann, muss zwangsläufig über alles schreiben: Jeder Lokalredakteur kann davon ein Lied singen. Heute sind es die Kaninchenzüchter, morgen ein Jazzkonzert, übermorgen ein Bericht über die Zukunftschancen der örtlichen Fabrik für Schaltgeräte. Man schreibt alles, und man muss sich genügend kundig machen. Leser nehmen einem sehr übel, wenn man ein Altsaxofon mit einem Tenorsaxofon verwechselt oder die dämlichen Karnickelrassen nicht auseinander halten kann, besonders aber, wenn sich in den Wirtschaftsteil ein Fehler einschleicht. Mit den Jahren lernt man, so etwas zu vermeiden. Schlechte Journalisten schreiben dann eben nur noch die Pressemitteilungen ab und füllen sie mit Hohlworten, während gute gelernt haben, ihre Artikel sachlich richtig, kompetent und lesenswert zu verfassen. So viel also zur Kompetenzdebatte.

Ich habe letzte Woche auch ein paar Worte zum Diagonaldenken verloren. Dass ich dabei Dr. Freud zum Thema genommen haben, ist reiner Zufall, aber bei dieser Gelegenheit habe ich versprochen, etwas über die positiven Auswirkungen psychotherapeutischer Methoden zu schreiben. Mit diagonaler Denkweise, versteht sich, und nicht sofort.
 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma