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Viele Karrieren beginnen, wenn man plötzlich eine erkrankte Kollegin oder einen Kollegen vertreten muss. Menschen entdecken dann oft, dass sie verborgene Fähigkeiten haben, die sie auch für andere Aufgaben qualifizieren.

Dass jedoch der „soziale Aufstieg“ mit der Vertretung einer Prostituierten beginnen kann, ist neu. Zu lesen im „Spiegel“, und darüber hinaus noch weitaus mehr über Frauen, die sich nicht nur prostituieren, sondern diese Dienste auch noch Menschen anbieten, bei denen sich andere schon angeekelt wegdrehen: Behinderte.

Für Mitarbeiter der Sozialämter gelten nach einem Pressebericht andere Regeln als für den Rest der Deutschen: Von ihnen wird offenbar erwartet, dass sie einem „gesunden Volksempfinden“ entsprechen, das, wie es scheint, immer noch in den Hirnen mancher Provinzpolitiker haust.

Jene Politiker waren nämlich „fassungslos“, als ruchbar wurde, dass auf einer Abschiedsveranstaltung einiger Sozialamtsmitarbeiter in Lebenstedt (Stadt Salzgitter) wahrhaftig ein Strip gezeigt wurde. Wie die „Salzgitter Zeitung“ ihren Lesern voyeuristisch mitteilte „sollen Rathausmitarbeiter das nackte Paar mit Sahne eingeschäumt und abgeschleckt haben.“

Natürlich darf man fragen, ob man so etwas für geschmackvoll hält. Nur waren Zeitung wie auch Politik sich einig, dass so etwas nicht geschehen darf, selbst, wenn es in der Freizeit der Mitarbeiter passiert – „da hätte der „Amtsleiter eingreifen müssen“, meinte die CDU, und die FDP sprach von „Geschmacks- und Stillosigkeit“.

Natürlich lässt sich derlei bürgerliche Biedermännigkeit noch übertreffen, wenn man „Hartz IV“ ins Feld führt und sich fragt, ob „solche Leute“ über diejenigen „entscheiden“ sollten, die vom zweiten Arbeitslosengeld betroffen sind – dies gelang der in Sazgitter heimischen Anti-Partei MBS.

„Solche Leute“ ist nun wirklich der Gipfel deutscher biedermännischer Muffeligkeit. Oder darf man in diesem Land Menschen, die sich einen Striptease ansehen, inzwischen als „moralisch unwürdig“ diffamieren? Nun ja, es war eben nur in Salzgitter. Hoffen wir, dass es keine Schule macht.

Wer sich an Kitsch nicht satt sehen kann oder noch ein entsprechendes Stück sucht (auch im nächsten Jahr noch verwendbar) dem mag vielleicht dieser „Baby Jesus Briefbeschwerer“ gefallen.

Die Weihnachtsdamen-Welle wälzt sich ungebrochen weiter: Dieses Mal ist es Peter Hegre. Der kann wenigstens fotografieren, verwendet aber auch das übliche Rezept: Rote Mütze und rote Dessous, aber dieses Mal von einem Starfotografen. Wer alle 117 Bilder sehen will, muss allerdings Mitglied sein – aber wer will schon 117 Weihnachtsfrauen auf einmal?

Auf der Postkartenseite befindet sich noch ein Vorschlag für Menschen, die sich in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum gönnen wollen: Lichterkette nehmen, Freundin dekorieren.

 

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