Blogger, dies wird aus so gut wie allen Beobachtungen deutlich, haben so gut wie keine ständigen Leser, sondern Besucher einerseits und kumpelhafte bis überkritische Kommentatoren andererseits. Die Besucher stoßen zufällig auf das Blog und nicht, weil sie sich grundsätzlich für Blogs begeistern. Die meisten von ihnen suchen nach durchaus sinnvollen Begriffen, die in Blogs aber sehr schnell ins Leere führen, weil dort ja mehrere Artikel auf einer Seite abgebildet werden und die Suchmaschine so Kombinationen findet, die im Kontext gar nicht existieren.
Der am Zeitgeschehen interessierte Bürger hat weitaus bessere Quellen: Zeitungen, bei Google News immer frisch aufbereitet, selektierbar und stets aktuell. Wer an Kunst, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft oder Wissenschaft interessiert sind, findet seine aktuellen Informationsdienste, die ihn schnell und sicher über das Gebiet informieren, das er bevorzugt – RSS macht es möglich.. Wer hingegen das allgemeine Wissen sucht, ist bei Wikipedia meist bestens bedient, Übersetzungen bietet Leo, und gelegentlich ist sogar der ansonsten sehr einseitige und schlecht gepflegte Leipziger Wortschatz hilfreich. Gerade sind zusätzliche Lexika und Wörterbücher ins Netz gestellt worden, die dem Suchenden auch bei ungewöhnlichen Begriffen Hilfestellung geben.
Ansonsten aber gilt: Blogger lesen Blogger. Mädchen glucken zusammen und Jungs schimpfen zusammen – das schweißt sie in ihre Folien ein – doch der wichtige Rest, den wir eigentlich als Leser brauchen, wird von den Suchmaschinen an unsere Strände gespült. Der große Teil meiner Leser ist, das kann ich anhand der Wortwahl sehen, vor allem neugierig auf kuriose Meldungen, die nicht in der Tagespresse standen: Ich selbst hole sie aus den englischsprachigen Papierkörben des Internets und bin deswegen wenigstes noch ein bisschen originell und bisweilen sogar aktuell.
Blogrolls und Links spielen – im Gegensatz zu weit verbreiteten Meinungen – nicht die große Rolle bei der Leserschaft. Die Erwähnung in deutschen Blogs bringt meist gerade mal ein paar Dutzend Leser, während Links von großen amerikanischen Blogs schon einige hundert Leser bringen können. Dahingegen kann eine kurze Pressenotiz in Deutschland leicht mehr als 500 Zugriffe auslösen kann. – Und ich meine hier nicht Erwähnungen im „SPIEGEL“, die mehrere tausend Zugriffe bringen. Wie deutsche Blogs angeblich dennoch auf 5000 und mehr Zugriffe pro Tag kommen wollen? Das wissen sie wahrscheinlich nur selber. Vielleicht sollte man sie einmal fragen?
Der am Zeitgeschehen interessierte Bürger hat weitaus bessere Quellen: Zeitungen, bei Google News immer frisch aufbereitet, selektierbar und stets aktuell. Wer an Kunst, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft oder Wissenschaft interessiert sind, findet seine aktuellen Informationsdienste, die ihn schnell und sicher über das Gebiet informieren, das er bevorzugt – RSS macht es möglich.. Wer hingegen das allgemeine Wissen sucht, ist bei Wikipedia meist bestens bedient, Übersetzungen bietet Leo, und gelegentlich ist sogar der ansonsten sehr einseitige und schlecht gepflegte Leipziger Wortschatz hilfreich. Gerade sind zusätzliche Lexika und Wörterbücher ins Netz gestellt worden, die dem Suchenden auch bei ungewöhnlichen Begriffen Hilfestellung geben.
Ansonsten aber gilt: Blogger lesen Blogger. Mädchen glucken zusammen und Jungs schimpfen zusammen – das schweißt sie in ihre Folien ein – doch der wichtige Rest, den wir eigentlich als Leser brauchen, wird von den Suchmaschinen an unsere Strände gespült. Der große Teil meiner Leser ist, das kann ich anhand der Wortwahl sehen, vor allem neugierig auf kuriose Meldungen, die nicht in der Tagespresse standen: Ich selbst hole sie aus den englischsprachigen Papierkörben des Internets und bin deswegen wenigstes noch ein bisschen originell und bisweilen sogar aktuell.
Blogrolls und Links spielen – im Gegensatz zu weit verbreiteten Meinungen – nicht die große Rolle bei der Leserschaft. Die Erwähnung in deutschen Blogs bringt meist gerade mal ein paar Dutzend Leser, während Links von großen amerikanischen Blogs schon einige hundert Leser bringen können. Dahingegen kann eine kurze Pressenotiz in Deutschland leicht mehr als 500 Zugriffe auslösen kann. – Und ich meine hier nicht Erwähnungen im „SPIEGEL“, die mehrere tausend Zugriffe bringen. Wie deutsche Blogs angeblich dennoch auf 5000 und mehr Zugriffe pro Tag kommen wollen? Das wissen sie wahrscheinlich nur selber. Vielleicht sollte man sie einmal fragen?
sehpferd - am Mittwoch, 12. Oktober 2005, 19:25 - Rubrik: blog nachrichten
Marcus J. Oswald meinte am 15. Okt, 01:47:
Die Frage der Größe
Liebes Sehpferd!Wie immer sprechen Sie wichtige Themen an. Die Grundfrage: Wie generiert man Öffentlichkeit. Nun, zum ersten: Indem man Öffentlichkeit schafft.
Zu sagen, nun habe ich einen Blog und nun bin ich wer, genügt nicht. Ein Blog ist eine ziemlich variable Webseite, die fast täglich aktualisiert werden muss. Das ist der Schritt Eins. Macht man das eine Weile, wird es zum Selbstläufer. Je mehr sinnvolle Beiträge im offenen Schreibprojekt vorhanden sind, umso mehr Leser kommen, wie Sie richtig sagen - über Suchmaschinen.
Ich vertrete den gänzlich neuen Ansatz, und mit diesem bin ich nicht bei Ihnen: Ich schreibe "für" die Suchmaschinen. Das heißt, a. ich respektiere die Suchmaschinen als Schnittstellen und b. ich nehme täglich von diesen Drehscheiben neue Leser auf. Denn ich liefere Ihnen sinnvollen "Content". Dieser "Content" mag manchmal polemisch, einseitig oder in mancher Augen fragwürdig sein. Er ist aber "Content", gebundener Text (320 geschichten) mit Bildern (1.030 Fotos), schaubar und lesbar.
Dass Verlinkungen in andere Blogs "nur" Stammleser bringen, stimmt, hingegen erweist es sich als nützlich querzuverweisen. Es macht kreditwürdig. Man muss aber noch was tun: Wenn man selbst ein Thema auf dem eigenen Blog "besetzt" oder covert und in einem Onlineportal einer Zeitung dieses Thema ebenso angesprochen wird, ist es gut, den eigenen Link im Zeitungsforum zu platziern. Der abschließende Hinweis "Übrigens: Auch ich habe auf meiner Webseite darüber geschrieben, Interessenten lesen hier: Link" bringt meiner Seite regelmäßig 300 bis 500 neue Gäste, wenn man das auf den zugkräftigsten Seiten der hiesigen Zeitungen macht.
Ein Print-Erwähung bringt auf Dauer sicher noch mehr, aber die Zeitungen schneiden sich nichts ins eigene Fleisch und erwähnen in Österreich Blogs so gut wie nie, da sie die Gefahr des "Citizen Journalism" kennen.
Ich mache politischen, kommentarischen Journalismus über Justiz und Polizei aus Österreich. Das Web bietet mir die Möglichkeit, mich an keine Längenbeschränkungen halten zu müssen. Ich kann sehr ausführlich werden und schreibe dezidiert "für das Archiv". Ich schreibe auch so faktenreich, wie ich das selbst lesen will. Den Wettlauf um "News" lehne ich ab. Ich mache "Hintergrund". Verknüpfe, spreche über Dinge, die in herkömmlichen Zeitungen (für die ich arbeitete) keinen Platz finden. Hier arbeiten Sie, liebes Sehpferd, ganz ähnlich.
Mir gelang es nun, täglich knapp über 1.000 Zugriffe - bei "Stapelbauweise" wie bei Ihnen, also bei verwässerter Clickstatistik - zu erzielen. Bei mir lesen alle Wiener Journalisten regelmäßig rein. Das schafft mir Respekt, da sie meine Schreibtwut schätzen. Viele Polizisten und Kriminalisten (die nicht erwähnt werden wollen) lesen mit, und viele andere Leser aus Österreich und Deutschland (Vereine, Firmen, Archive, auch Gruner und Jahr, Bauer, etc.). Meine Arbeits-Zielsetzung für das nächste Jahr sind 5.000 Clicks pro Tag (150.000 Pro Monat) und mit Willen wird das auch gelingen.
Es ist ein Sport, und wie immer hält Sport sehr frisch.
Beste Grüße aus Wien
Marcus J. Oswald (Hg. Blaulicht und Graulicht)
http://gerichtlive.twoday.net
sehpferd antwortete am 15. Okt, 18:05:
Vielen Dank für den Kommentar
Ich habe ihm mit Vergnügen gelesen - Sie selbst besetzen ja offenbar eine Nische, die durchaus Zukunft hat - auch wenn alles "nur Sport" ist.
bloggnjus meinte am 15. Okt, 14:58:
Presse vs. Blogger
Also ein guter Link in bekannten Bloggs bringt dir auch leicht über 100 Zugriff, ein Link in der Netzeitung hat einem Kollegen gerade mal "2" Zugriffe gebracht! Ansonsten gibt es sehr utnerschiedlich Bloggs manche haben ihre Leserschaft fast nur über google (z.b. software bloggs), polit und news bloggs verlinken häufig gegenseitig, berühmt berüchtigte linknetzwerke sind unter anderem die atlantiker, aber auch katholische bloggs sind recht gut verlinkt. Kurze Kritik ausserdem: Dein Artikel hätte ausserdem ein paar links vertragen mit Bloggbeispielen, ich kenne z.b. keine "Mädchen"-Bloggs "Jungs"Bloggs wie von dier beschrieben und ich hab ehrlich gesagt nicht die zeit das zu rechieren....
sehpferd antwortete am 15. Okt, 18:03:
Danke für den Beitrag
Allerdings fange ich wenig damit an. Was ist denn nun der Nutzen aus all dem?