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Derzeit vergeht kein Tag, an dem nicht an dem Gegensatzpaar „Deutsche-Ausländer“ gefeilt wird, und die Journalisten schreiben offenbar jede Dummheit artig ab: Da werden die Eltern der Kinder „ausländischer“ Eltern in die Pflicht genommen, die Kinder der Ausländer müssten „, wie Deutsche leben“. Gemeint ist natürlich immer etwas ganz Anderes. Gemeint sind Kinder von Migranten, deren Ursprung nicht in der EU ist, und sie sollen nicht „wie Deutsche leben“ sondern sich in der Öffentlichkeit den Gepflogenheiten des Landes anpassen.

Und damit die Lektion einmal klar wird: Schweden bilden in Finnland eine kleine, aber starke Minderheit – und natürlich gibt es Finnen, die das nicht gerne sehen. Das bedeutet aber nun nicht, dass die Finnen von den Schweden erwarten, wie Finnen zu leben – man erkennt einander natürlich an.

Sehen Sie, darum geht es: Den anderen in seiner Andersartigkeit anzuerkennen. Wer aus einem anderen Land kommt, muss vielmehr seine Eigenarten behalten und neue Gewohnheiten annehmen – das machen ja inzwischen alle hier lebenden Engländer, Franzosen, Griechen, Spanier und Italiener so – und denken Sie mal: Einige Türken machen es inzwischen auch so. Wobei ich mich noch erinnere, wie Leute auf Italiener und Griechen geschimpft haben, als die ersten Gastarbeiter kamen.

So, und bevor die Politiker sich nun ganz auf die „Ausländer“ konzentrieren, sollten sie vielleicht einmal dafür sorgen, dass sich Deutsche als Europäer fühlen – dass ist auch ein Beitrag zur Integration.

Als Nachtrag mag ich noch erwähnen, dass es ausgerechnet die WELT richtig macht (außer bei den „Ausländischen Arbeitgebern“), während die NETZZEITUNG die Ausländer sogar in der Überschrift bringt. Kuriosität am Rande: In der WELT werden in Deutschland ansässige Arbeitgeber mit Ursprung aus EU-Ländern gemeinsam mit solchen aus der Türkei als „ausländische Arbeitgeber“ bezeichnet.
 

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