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Die Hamburger Morgenpost titelte „Professor Porno“, setzte diese reißerische Überschrift aber vorsichtshalber in Anführungszeichen, denn zu berichten gab es nur, dass der Hamburger Soziologe Manfred Schneider an der Hamburger Universität ein Seminar über "Ästhetik des erotischen und pornografischen Films" hält.

Es wurde Zeit für derartige Seminare. Pornografische Filme sind Zeitzeugnisse – jeder, der einmal einen solchen Film vergangener Jahrzehnte gesehen hat, wird mir zustimmen, denn sowohl die Darstellungsweise wie auch die Schönheitsideale haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt – vom Blick durchs Schlüsseloch in plüschige Schlafzimmer bis hin zu den mit wirklichen Handlungsabläufen angereicherten französischen Sexfilmen der heutigen Zeit.

Freilich werden die ewig Prüden nun aufschreien – aber da gibt es nichts zu schreien. Sex gehört zum Leben wie Arbeit, Essen und Trinken – und die Lust ist ebenso die heftigste Triebkraft unserer Emotionen. Also gehört Sex in ein Medium, das an Emotionen rührt – so oder so.
 

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