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Die Presse hatte heute kaum Themen, wenn man einmal davon absieht, dass der Bundesaußenminister im Kreuzfeuer steht – warum, begreifen ohnehin nur eingefleischte Zeitungsleser, während die meisten anderen Bürger den Kopf schütteln über die aufgeblasenen Kröten, die jetzt von einigen Wichtigtuern überall herumgezeigt werden.

Seit Fischer ohne Not die Verantwortung für die Vorgänge um die so genannte „Visa-Affäre“ übernommen hat, dreschen halt die üblichen Raubauze auf ihn ein: allen voran der bayrische Ministerpräsident Stoiber. Das Thema wird unter dem Stichwort „Untersuchungsausschuss“ behandelt, weil deren Vorsitzender, Eckart von Klaeden, sich offenbar wichtig gemacht hatte – ebenfalls ohne Not. Man muss schon ein aufrechter Demokrat sein, um Untersuchungsausschüsse zu goutieren: In Wahrheit kommt dabei seit Jahren nichts als Geschrei heraus, und genutzt werden diese Gremien letztendlich dazu, um den dümmlichen Parteienstreit immer wieder an die Öffentlichkeit zu bringen. Über den Streit um die Visa kam denn heute auch der Missbrauch in die Presse.

Warum Grammys vergeben werden? Damit Leute, die ohnehin schon sehr viele CDs verkaufen, noch mehr verkaufen, denke ich. Wer viel hat, der hat nie genug – also müssen die Populisten unter den Populären geehrt werden, nicht die Innovativen – aber das ist schon seit Jahren so.

Nein, es gab nichts zu schreiben. Deswegen wärmte die Presse ein wenig vom Eingemachten auf: Der Stellenabbau bei Firmen, die gut verdienen, wird zwar zu Recht gerügt, aber langsam wird das Thema fad, und man sollte vielleicht einmal anders darüber schreiben: Die Manager, die bei ausgezeichneten Geschäftsergebnissen Menschen entlassen, nur um an der Börse gelobt zu werden, müssen einfach deutlicher als unfähig bezeichnet werden: Doch welcher Journalist traut sich schon, so etwas zu schreiben? Warten wir es ab. Vielleich findet sich jemand.

Noch ein Thema zum Abgähnen: Studiengebühren. Es scheint so langsam die beliebten Bildungsthemen „Pisa“ und „Rechtschreibreform“ abzulösen. Es wird uns wohl noch das ganze Jahr verfolgen, denn zwar ist längst alles gesagt, aber noch nicht von jedem. Auch noch nicht von jedem Journalisten, und falls auch jenen nichts mehr einfällt, kann man ja mal Studenten befragen – notfalls tun es auch Passanten.

Nachzügler gab es vor allem zum Gedenken an die Dresdener Bombennächte und den Neonazis und sonstigen Rechtsextremisten, die massenhaft nach Dresden gekarrt wurden.

Das Wunderwort ist heute „Tickets“. Die Rede ist von der BVG, die jetzt elektronische Tickets einsetzen will. So können denn auch Fahrkarten (denn um solche handelt es sich) mal in die Schlagzeilen kommen.

Vergaß ich etwas? Ja, Zuzahlungen, weil es sich um eine Luftblase meiner Quelle handelt, und ebenso Handy, weil es einem „Haufen Buntes“ entnommen ist, und eine Stichwahl, die nur eine bescheidene Bedeutung hat.

Die Quelle.

Die Stichworte des Tages:

Aufmarsch · Gedenken · Grammy · Handy · Missbrauch · Nationalversammlung · Neonazis · Rakete · Rechtsextremisten · Stellenabbau · Stichwahl · Studiengebühren · Ticket · Untersuchungsausschuss · Zuzahlungen

 

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