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In den USA hat sich jetzt ein „Komitee zum Schutz von Bloggern“ gegründet. So weit bekannt, sind die Mitglieder Curt Hopkins (Morphemetales), die wegen ihres Bloggens geschasste Flugbegleiterin Ellen Simonetti (Queenofsky) und Bill Crawford (Expressnewswatch). Ziel ist unter anderem, den inhaftierten iranischen Bloggern Arash Sigarchi und Mojtaba Saminejad die Freiheit zurückzugeben.

Der Möchtegern-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen , behandelte Heide Simonis dieser Tage wie eine abgewählte Dorfbürgermeisterin und keuchte aufgebracht in Mikrofone, sie sei ja abgewählt – deswegen wolle er keine große Koalition mit ihr.

Auch Angela Merkel wusste mal wieder alles besser: Sie verpasste Heide Simonis einen dorfschullehrerhaften Verweis, indem sie sagte, Frau Simonis sollte sich „hinter die Ohren schreiben“ das erst das Land, dann die Partei und dann die Person käme.

Derweil bolzt der Unions-Fraktionsmanager Norbert Röttgen mit seinem offenbar fehlenden Demokratieverständnis auf den SSW ein: Er verhalte sich „verfassungspolitisch hoch problematisch“.

Nein, Herr Röttgen, tut er nicht: Er respektiert nur den Willen seiner Wähler. Das sollten sich andere Parteien auch einmal überlegen.

Die „Badische Zeitung“ schrieb in ihrer heutigen Ausgabe, dass in der deutschen Automobilproduktion immer mehr geschlampt wird. Als Titel wurde dabei die Provokation „Die rollenden Gurken aus Deutschland“ gewählt.

Als Hauptgrund für die schlechte Qualität wird neben unzureichenden Testphasen auch der enorme Kostendruck genannt, der auf Zulieferer ausgeübt wird. Zudem sei die Automobilelektronik sehr kompliziert geworden, wie Fachleute bestätigten. Die Zeitung zitierte ferner einen Freiburger Autohändler, der sagte, er könne seinen Kunden nicht guten Gewissens dazu raten, deutsche Autos zu kaufen.

Fragt sich, warum für die Automobile, die ja nur teilweise wirklich in Deutschland gebaut werden, keine vernünftige Qualitätssicherung besteht. Dies wäre bei den horrend hohen Inlandspreisen eigentlich wenigstens zu erwarten.

Wie hoch sind die Produktionskosten von n-tv für einen Reportage über World Vision? Die Antwort hat die FAZ gefunden. Sie schreibt:

Wie günstig, das erklärt der Projektverantwortliche bei World Vision, Kurt Bangert: 'Im Moment ist es nicht möglich, daß n-tv dafür zahlt, weil der Sender nicht die finanziellen Mittel dafür hat.'

Dürfen wir dann einmal nach dem Wahrheitsgehalt dieser so genannten „Reportagen“ fragen?

Die Presse überschlug sich fast, als das persische Herrscherpaar Mohammed Reza Pahlevi und seine Ehefrau Soraya, am 23. Februar 1955 nach Deutschland kamen. Die WELT schreibt in einem Rückblick:

Durch ein Spalier von Damen in Abendgarderobe und Herren im Frack begeben sich der Schah im Frack mit Ordensschleife und die Kaiserin mit Hermelin-cape und blitzendem Diadem im Haar zu den Sesseln an der Stirnseite und lassen sich das Konsularkorps vorstellen. Soraya lächelt. Mancher Zuschauer mag in diesen Augenblicken an den Film "Ein Herz und eine Krone" mit den beiden Stars Audrey Hepburn und Gregory Peck denken, der die Kinobesucher verzauberte.

Wie schön für die Hamburger. Doch dem Schah von Persien, eben jenem Mohammed Reza Pahlevi war die Publicity um die Dame später nicht mehr Recht: Als er sich von ihr scheiden ließ, drohte er der damaligen Adenauer-Regierung mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, falls die Ex-Kaiserin nicht aus der Presse käme – und das Bundeskabinett hatte nichts Besseres zu tun, als schnell einen Gesetzentwurf zusammenzuflicken, der „eine Verstärkung des Ehrenschutzes für ausländische Staatsoberhäupter“ vorsah. Der neu gegründete „Deutsche Presserat“ buchte als einen seiner ersten Erfolge, dass dieser Gesetzentwurf, der schnell den Namen „Lex Soraya“ bekam, wieder in den Schubladen verschwand.

Immer in der Presse: Soraya

soraya

Endlich erklärt es mal jemand: Männer schlafen nach dem Sex nicht ein, weil sie soeben ihre wilde Begierde gestillt haben und ihnen die Frau dafür gerade gut genug war, sondern weil sie von der Anstrengung so ausgelaugt sind. Meint jedenfalls der Schlafforscher Neil Stanley von der Universität Surrey.

Doch die Wissenschaft, weiß, wie immer, Rat, nämlich den Sex mal dort zu vollziehen, wo man nicht ohnehin einzuschlafen gewohnt ist – also raus aus dem Bett und dann fetzigen Rock aufgelegt statt Schlummermusik.

Es ist doch gut, dass es Wissenschaftler gibt: Was täten wir nur ohne sie.

Nina Rehfeld kommentiert unter dem Titel „Die Blogger sind los“, welchen Schaden die Blogger bei der Hexenjagd auf den Journalisten Eason Jordan angerichtet haben.

Die Bloggergemeinde vergleicht sie mit der Klatschpresse und schreibt: „An Anzahl und Prominenz ihrer Opfer bemisst die Blog-Gemeinde, darin ganz ähnlich der Klatschpresse, ihre Macht.“

Dem ist leider nichts hinzuzufügen, nur gilt es jetzt, Schaden von den Blogs abzuwenden und uns von den Journalistenfressern unter uns deutlich abzugrenzen – was nun aber auch wieder nicht bedeutet, dass journalistische Fehlleistungen wie Verdrehungen und Tastsachenklitterungen ungerügt bleiben sollen.

 

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