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Februar – der Journalist muss an seinem Kugelschreiber nagen, damit etwas herauskommt. Wer über die Wirtschaft schreibt, hat offenbar gestern eifrig das BIP bemüht. Jenes nämlich ist entgegen den Prognosen gesunken.

Wichtiger, wenngleich auch schon Schnee von gestern: das Kyotoprotokoll. Ziel des Protokolls ist, die Treibhausgase zu reduzieren – man kann nur hoffen, dass es dafür nicht schon zu spät ist. Russland hat das Protokoll nur auf gutes Zureden hin ratifiziert, die USA, Indien und China verweigerten dies bislang. Bei den USA besteht freilich noch Hoffnung: Deren Bundesstaaten haben durchaus unterschiedliche Interessen, und einige sind durchaus am Klimaschutz interessiert sind – nicht überall ist Texas.

Auch eher eine Rückschau: Ausbildungsplätze. Nun hat die Wirtschaft zwar ihre Aufgabe erfüllt, doch die Gewerkschaft hat ein neues Haar in der Suppe gefunden: Die staatlich gestützte Ersatzausbildung ist nach DGB-Angaben gesunken, sodass sich insgesamt eine eher negative Bilanz ergeben soll. Immerhin scheint wenigstens die dreiste Forderung nach einer zusätzlichen Belastung der Wirtschaft durch eine „Ausbildungsabgabe“ vom Tisch – hoffentlich für alle Zeiten.

Warum die Wirtschaft nicht aus sich selbst heraus mehr Ausbildungsstellen schafft, ist dem Chronisten schleierhaft: Man wird auch in Zukunft gut ausgebildete Groß- und Einzelhändler, Friseure und Schreiner brauchen – gute Mitarbeiter fallen nicht vom Himmel, man muss sie sich schon heranziehen.

Wenn gar nichts mehr geht bei der schreibenden Zunft, wird auch die Eigenheimzulage wieder entdeckt: Fazit der heutigen Pressebetrachtungen: Sie bleibt so, wie sie ist oder sie ändert sich. Alte Bauernregel.

Auch die Bildung ist wieder im Gespräch: Thema sind die Abschlüsse Bachelor und Master. Urheberin war die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, die den nationalen "Bologna-Bericht 2004" vorstellte und sich damit recht zufrieden gab. Sie sagte, Deutschland sei auf dem Weg zum europäischen Hochschulraum sehr weit vorangekommen. Nun gut, vorangekommen. Es wäre besser, wenn wir an der Spitze stünden.

Heute schon wieder in der Presse: das Handy. Die Tarife sollen erheblich billiger werden, dafür soll das Handy möglichst zu realen Kosten erworben werden. Das meint jedenfalls Rene Obermann, der Vorstandsvorsitzende der T-Mobile International anlässlich der Mobilfunkmesse 3GSM in Cannes. Sehr vernünftig: Heute müssen Kunden extrem hohe Telefontarife zahlen, um irgendwelchen Kids die Telefonanschaffung zu subventionieren: in Wahrheit Augenwischerei, denn die Eltern müssen dann umso mehr Gebühren berappen – und der Rest von uns auch.

Etwas vergessen? Außer den Themen, die bereits gestern behandelt wurden, waren noch Gewerbesteuer, Grippe und Chip im Gespräch. Bei der Ersteren wird seit Jahren diskutiert – ohne Erfolg, die Grippe kam, dank Michael Jackson, eher zufällig in die Statistik und der Chip fliegt wie ein bunter Vogel durch die Gegend: immer häufiger auch in Bällen, wie man hört: Dort soll er zur Ortung dienen und den Beweis liefern, dass der Ball die eine oder andere Grenze überschritten hat. Vielleicht könnte man einen solchen Chip auch in Politikergehirne implantieren.

Die Themen:.

Ausbildungsplätze · BIP · Chip · Eigenheimzulage · Gewerbesteuer · Grippe · Handy · Klimaschutz · Kyoto-Protokoll · Missbrauch · Pakt · Studiengebühren · Studiengänge · Treibhausgase · Untersuchungsausschuss · Volmer-Erlass
 

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