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Vielleicht könnte einmal jemand der Union ins Gewissen reden, und ihr Folgendes sagen: Wer morgen regieren will, sollte heute beweisen, dass er eine gute Kinderstube hatte.

Das scheint nach neuesten Äußerungen führender CDU- und CSU Politiker nicht überall der Fall zu sein. Die beiden Unionsparteien präsentieren sich als orientierungsloses Gebilde, das ratzfatz auf alles einschlägt, was Regierung bedeutet.

Zuerst bolzte Frau Merkel. Ob es nun einen Untersuchungsausschuss in der Visa-Affäre gibt oder nicht, ist der Dame, wie es scheint, egal. Sie forderte den deutschen Bundesaußenminister Fischer indirekt auf, zurückzutreten, nämlich dann, wenn er „noch einen Funken Selbstachtung hätte“. Offenbar besitzt sie selbst diese Selbstachtung, doch gibt es auch in ihrer Biografie ein paar unklare Punkte, wie wir uns erinnern – aber Selbstkritik war nie die Stärke von Frau Merkel. Ihre bisherige Stärke, die Zurückhaltung, scheint sie allerdings auch vergessen zu haben: Sie lässt sich immer mehr in die Anti-Regierungs-Kampagne einbinden und vergisst dabei, dass sie eigentlich eine Pro-CDU Kampagne lostreten müsste.

Derweil erweist sich der CSU-Mann Markus Söder einmal mehr als Mann fürs Grobe: Er warf dem deutschen Bundeskanzler eine „Mitschuld“ an den Sexualverbrechen vor, die an Kindern begangen wurden. Es ist ja möglich, dass ich mich Irre, aber hätte er da nicht auch die Bundeskanzler von Adenauer bis Kohl mit einbeziehen können, falls es eine solche Schuld geben sollte? Aber das macht ja nichts. Die Wahrheit ist nichts mehr wert. Hauptsache, man kann der „BILD am Sonntag“ wieder einmal eine Vorlage geben, um ihre Stammtischsprüche loszuwerden. Selbst, wenn Söders Vorschläge nicht völlig abwegig sind, ist der Angriff auf den Kanzler eine Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht.

In Bild wird Rot-Grün dann auch systematisch in den Abgrund geschrieben. BILD nennt so etwas eine Analyse, doch der Analyst kann auch nur Bolzen und reitet auf den Arbeitslosen herum: „Es sind Schröders Arbeitslose. Es sind die Arbeitslosen von Rot-Grün.“ Es gibt kaum noch einen Unterschied zwischen der Meinung von BILD und der Absicht der CDU/CSU: Die Regierung soll offenbar demontiert werden.

Wie nahe sich BILD und die CDU/CSU sind, wird auch in einem anderen Fall deutlich: die Schleswig-Holstein-Wahl. Der Zweifel am SSW wird gemeinsam von der CDU und der BILD-Zeitung genährt: Hand in Hand geht man den Weg der Schamlosigkeiten.
 

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