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„Ein starkes "Wir"-Gefühl ist unter den Bloggern kaum vorhanden“, schrieb mir ein Blogger, doch kurze Zeit später las ich den in Blogs vielbeachteten Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“, in dem sich folgendes Zitat befand: „Wir sind Blogger. Wir sind kleine, mobile Einheiten. Wir fliegen unterhalb des Radars der Verlage und der Meinungsindustrie“. Na bitte. In diesem Zitat wird gerade so getan, als wären die Blogger das kollektive Sprachrohr der Entmündigten und Entrechteten, die Robin Hoods jener, die ohne Stimme wären, und offenbar nimmt es die „Süddeutsche“ ernst – sie hätte ansonsten wohl auch ein selbstkritischeres Zitat verwenden können.

"Wir"-Gefühl? Globale Verbreitung unerwünschter Nachrichten? Korrektiv der etablierten Presse? Damen und Herren, ihr nehmt den Mund ganz schön voll. Ich plädiere dafür, endlich herunterzukommen vom hohen Roß. Das würde auch jene Blogger ehren, die tatsächlich unter schwierigsten politischen Bedingungen und teils unter Lebensgefahr versuchen, die Wahrheit aus ihren jeweiligen Ländern ein bisschen in die Welt zu bringen.

"Wir"-Gefühl? Nein – nicht mit den Plappermäulchen, Besserwissern und Kampagnenreitern. Man hat schließlich seinen Stolz.
 

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