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Eines meiner Themen ist seit langen Jahren die Kunst des Verstehens, aber auch die des verstanden Werdens. Immer, wenn ich einen Menschen sagen höre. „Oh, ich verstehe dich so gut“ schaudert es mich. Schön, es soll ein Trost sein, das kann ich akzeptieren. Nur schlecht, weil der Mensch, der es sagt, damit auch einfach die Flucht ergreifen kann: Verstanden hat er wahrscheinlich gar nichts, und möglicherweise hat er sich nicht einmal bemüht. Wenn wir Glück haben, hat er an einen ganz anderen, möglicherweise ähnlichen Vorgang gedacht, an den er sich entfernt erinnert.

Soweit, wenn wir noch von einem halbwegs normalen Umgang miteinander reden – und nicht vom Web, von Blogs, Chats und Foren. „Ich verstehe dich so gut“. Einmal geschrieben. Cut and paste. Etliche Male, immer neu, auf den Fall bezogen: hier ein Häufchen, dort ein Häufchen. Mag ja sein, dass es Sie beruhigt, wenn sie so etwas tun. Mag ja sein, dass jemand so bedürftig ist, sich sogar über den virtuellen Trost noch zu freuen.

Ich stimme inzwischen mit jenen überein, die das Web für völlig ungeeignet für tatsächliche Gefühle halten und so unterschreibe ich auch dies: Wenn sie mir wirklich etwas zu sagen haben, „erzählen Sie mir das bitte persönlich, nicht hier.“

Sie können sicher sein: Das gilt auch für mich. Ich verwurste das Gesagte nicht in meinem nächsten Artikel hier im Blog, sondern denke gemeinsam mit Ihnen über Ihr Leben nach – und manchmal auch über meines.
 

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