anstoss

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Irgendwie hatten wir das schon Mal: Amerikanische Forscher wollten herausgefunden haben, dass sich mit sexueller Stimulation unterlegte Werbung entweder nur gleich gut verkauft wie andere Werbung oder sogar schlechter. Solche Meinungen gelten immer so lange, bis ein anderes Institut für einen anderen Auftraggeber herausfindet, dass sich eine Werbung mit anderen sexuellen Komponenten ein wenig besser verkauft als eine ohne solche Komponenten. Das Hamsterrad dreht sich eben so schnell, wie der Hamster läuft.

Sex verkaufe sich nicht mehr, wollen also schwedische Forscher herausgefunden haben – das wundert mich nun schon gar nicht, den was außer technischem Klimbim begeistert schon einen schwedischen männlichen Jugendlichen? Oh, ich vergaß – Alkohol. Aber Sex? Warum Sex?

Doch nicht nur die Schweden, auch die Briten sollen sich der Werbung vermittels Sex widersetzt haben – jedenfalls, dann wenn es sich um „sexuelle Motive“ handelte. Orakelnd spricht jemand, der da geforscht haben will, von „subtilen Hinweisen“, die besser ankämen. Oh, da wurde also ein Damenbeinrasierer durch eine gewisse Nicola Mendelsohn von „Grey London“ bewusst ohne Erotik verkauft – und siehe – er war ein Hit. Möglicherweise deshalb, weil er ein Damenbeinrasierer war. Wenn ich nicht irre, kann man mit solchen Geräten nicht nur die Beine rasieren – und dann reicht ja nun wirklich ein dezenter Hinweis auf das glatte Damenbein, das so ganz ohne Erotik hervorsticht.

Was an die Stelle des Sex treten sollte, wollen sie wissen? Oh ja: Nostalgie zum Beispiel, und natürlich Humor – heute, vielleicht. Morgen ist es dann Sex und Humor und Sex und Nostalgie. Oder eben nur noch Sex, oder unterschwelliger Sex, oder ein Männerrasierapparat ohne den überaus erotischen Bart und die halbnackte Dame im Hintergrund: Ich schlage vor: schiffbrüchig, mit Vollbart, auf einer einsamen, vereisten Insel, inmitten von Pinguinen.

Eben wollte ich noch einen Artikel zu dem neuen unsäglichen Streit schreiben, den die beiden Kirchen jetzt in der deutschen Hauptstadt mit dem Senat vom Zaume brechen. Doch inzwischen denke ich, dass es gleich ist, ob die kirchlichen Trotzköpfe dort noch einmal von sich reden machen oder nicht: Ethikunterricht für alle Schüler ist wichtiger als die Präsenz der Amtskirchen in den Schulen – das müsste eigentlich einsehbar sein.

Ist es aber offenbar nicht – sehen sie, und warum sollte ich dann noch darüber schreiben?

Once you start blogging, you can either carry on or quit – there is no way in between. Yes, you can restart after a while. Maybe there is a comeback. Maybe you can change you writing habits or subjects.

You can call your blog not being a blog: “Ce n'est pas un blog”, but others will tell you that you have a blog because they have a blog – they seem to be looking for comrades in blogging.

Whatever you tell bloggers, such as being an author or a writer or a poet or just a time witness, they will tell you that you are just a blogger – and that means: as unimportant as they are.

Maybe I'm really unimportant myself - but on a very high level. That helps. And I'm not a blogger, by no means.

Eines ist sicher: In der Familienpolitik kann man es den Deutschen nicht recht machen. Schon in der Vergangenheit zeigte sich: Räumt man den Alleinerziehenden Privilegien ein, rennen die Vollfamilienväter zum Kadi und klagen diese für ihre Familien auch ein – und wenn der Gleichbehandlungsgrundsatz nicht mehr hilft, da hilft Artikel 6 des Grundgesetzes. Ähnlich ist es mit Arm und Reich: Gibt man den Wohlhabenden Betreuungsgelder, damit ihr Kinderwunsch zunimmt, dann schreien die Armen, dass eigentlich sie das Geld zu beanspruchen hätten. Gibt man hingegen den Armen, so geifern die Kinderhaber mit mittleren Einkommen, dass sie schließlich die gleichen Belastungen hätten.

Die Familienpolitik versucht gegenwärtig, wohlhabenden Familien den Kindersegen schmackhafter zu machen – das ist im Grunde legitim, denn in der Regel kommen aus den Familien der Leistungsträger neue Leistungsträger – Menschen, die Deutschland dringend benötigt.

Doch auch Wilfried Steinert, dem Vorsitzenden des Bundeselternrates, mag man Recht geben: Das Geld gehört eigentlich ohnehin nicht in die Elterntaschen, sondern muss umverteilt werden und so den Kindern zugute kommen: Kostenfreie Kindergärten für alle sind nötiger als ein neuer Kinderbonus auf Papis Konto.

 

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