anstoss

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Unter die Themen, zu denen ich nichts mehr schreibe, habe ich HiFi, insbesondere aber High-End HiFi gelegt. Die Diskussion über das Thema ist inzwischen vollkommen in den Händen von Leuten, die aus meiner Sicht unter den Begriff des Realitätsverlustes fallen.

Falls sie jemals einen Tipp brauchen: Musikwiedergabe hat in erster Linie etwas mit Akustik zu tun, in zweiter Linie mit Hörpsychologie und erst in Dritter mit Niederfrequenztechnik und Digital-Analog-Wandlung.

Was den Hörraum betrifft: Erst in ihm „klingt“ die Musik, indem Lautsprecher die Raumluft zum Schwingen bringen – und auch das übrige Inventar. Die Töne kommen entweder halbwegs unverbogen am Ohr an, oder aber sie verpuffen, spielen sinnloses Ping-Pong und bringen Möbel zum Scheppern. Wer die Qualität seiner 500-Euro-Sanlage verbessern will, muss dann exakt das Gleiche tun wie derjenige, der seine 50.000-Euro-Anlage verbessern will: Altbau ist besser als Neubau, schwere Echtholzmöbel sind besser als leichte und glatte Möbel, und Bücher, Vorhänge und Pflanzen können wahre Zaubermittel sein.

Selbstverständlich wissen das alle Fachleute. Aber Fachleute sind oft auch Händler. Und wer würde schon zögern, wenn man einem Schnösel 3000 Euro für eine technische Klangverbesserung abnehmen kann, statt ihm zu sagen, er solle mal zwei laufende Meter antiquarische Bücher kaufen?

Jeder Mensch in unserem Land muss, wenn er denn keine Schwierigkeiten bekommen will, das Grundgesetz achten. Das gilt unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Vielleicht sollte Baden-Württemberg einmal all seinen Bürgern den Fragebogen auf Verfassungstreue vorlegen, insbesondere den Angehörigen der hier doch recht zahlreich vertretenen christlichen Sekten? Oder vielleicht gar den Angehörigen des römisch-katholischen Glaubens?

Das Grundgesetz muss als höherwertig anerkannt werden als der christliche Glaube und seine Interpretationen. Verfassungstreue muss vor „Bibeltreue“ stehen. Wir wissen, dass die christliche Kirche versucht, ihre eigene Ordnung als höherwertig zu bezeichnen als die staatliche Ordnung, und wir müssen – bei allem Respekt vor dem Glauben – darauf bestehen, dass sich Menschen eben nicht auf die Bibel berufen dürfen, wenn sie unsere demokratische Freiheit einschränken wollen.

Bei meiner Suche nach Fotografen, die „das Leben einfangen“, fand ich diesen. – nennt sich Sucka Pants. Gucken Sie mal hin, wenn Sie keine Angst vor (lebenden, aber teils ausgezogenen) Menschen und (zumeist toten) Tieren haben. Gefunden habe ich den Fotografen/die Fotografin(?) über die Hühnerbrüste.

Der Schockwellenreiter weist auf einen zwar reichlich abstrusen, aber offenbar auf Tatsachen basierenden Artikel „Ist die Blog-Zukunft weiblich?“ im Schweizer BLICK hin. Demnach gibt es in der Schweiz bestenfalls 1000 „aktive“ Blogger, was der „Blick“ noch mit einem dicken Fragezeichen versieht. Ganz im Stil von „Blick“ hat man natürlich darauf geachtet, dass Schweizer Naturschönheiten gut ins Bild kommen – und im Blog „kaffiundzigi“ gibt es davon natürlich noch mehr Bilder.

Das relativ triviale Ergebnis der in Deutschland und Österreich mit Pauken und Trompeten angekündigten Studie, auf die sich der Artikel bezieht, finden Sie im Übrigen hier. Ich habe die Teilnahme verweigert, weil man mir nicht plausibel machen konnte, wem die Studie nützt. Jetzt bin ich mir sicher: niemandem.

Damit ich nicht immer nur absondere, frage ich Sie einmal: Wie viele Partner können bundesweit tätige Partneragentur (in Deutschland) in etwa vorweisen, wenn sechs Kriterien, nämlich

Alter
Schulbildung/Ausbildung
Beruf/Einkommen
Erwünschter Lebensstil/Freizeitaktivitäten
Charakter/Sozialstärken/Gefühle
Aussehen

in den Bereich Ihrer persönlichen Toleranzen fallen sollen?

Zusatzfrage:

Wie groß ist Ihre persönliche Auswahl noch, wenn Sie den Suchfokus regional einschränken, und zwar auf

- Eine Großstadt
- Eine Kleinstadt und 50 km Umgebung

Dies ist kein Quiz, sondern eine ernst gemeinte Frage – und ich bin wahnsinnig gespannt auf Ihre Antworten. Tipp: Wenn sie bereits bei einer Partneragentur gelistet sind, lassen sie einfach einmal das Suchprogramm laufen.

Sie können mir auch eine Email schreiben. Stichwort: CONTACT

Ich staune: „Singles leben ... vorzugsweise alleine“. Allerdings gibt der erläuternde Text noch Preis, dass man ja schließlich auch im „Hotel Mama“ leben könne, namentlich in Italien.

Veröffentlicht werden solche Informationen natürlich nicht von ungefähr, sondern damit eine Partneragentur in die Presse kommt. Die hat nämlich eine Umfrage unter über 5000 Alleinlebenden durchführen lassen und festgestellt: 80 Prozent wollen sich binden. Wie schön für die Partneragentur, das sichert ihr den Zulauf. Österreicher können demnach angeblich jubeln: Sie sind mit einer angeblichen Flirtquote von 34 Prozent die „Flirteuropameister“.

Wann die nächsten Europameisterschaften im Flirten ausgetragen werden, ist mir leider nicht bekannt. Wenn, dann bitte aber öffentlich – so wie die Olympischen Spiele vielleicht.

„Wenn er (Mozart) auf den Geschmack der Wiener Gesellschaft und ihrem Bedürfnis nach leichter Unterhaltungsmusik eingegangen wäre, hätte man ihn bis zuletzt auf Händen getragen. So mochte man aber sein allzu ernsthaftes Komponieren nicht honorieren und ließ ihn 1791 vereinsamt sterben“. Quelle: kath.net.

„Wenige Wochen nach der (sehr erfolgreichen) Uraufführung der Zauberflöte am 20. November 1791 wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er und wurde am Tag darauf beerdigt“.

Von einem „einsamen Tod“ ist nichts bekannt, wenn man nicht unterstellten will, dass der Tod grundsätzlich eine einsame Erfahrung ist. Ergänzend: der „arme“ Mozart verfügte über ein Jahreseinkommen von 10.000 Gulden – zum Vergleich: Eine Dienstmag verdiente zu derselben Zeit 12 Gulden pro Jahr. Quelle: Wikipedia.

 

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