Jean-Remy von Matt soll angeblich eine Email verfasst haben, indem er sich über die Reaktionen der Miesepeter auf die Kampagne „Du bist Deutschland“ befasst.
Neben neidischen Werbekollegen, die der Kampagne mit der branchenüblichen professionellen Häme bezukommen versuchen, und den (angeblich) intellektuellen Schreibern der Eliteblätter erwähnt er vor allem die Blogger. Nicht unbedingt höflich, aber leider wahr, bezeichnet er deutsche Blogs als die „Klowände des Internets“. Zwar unterschreibe ich nicht den elitär-süffisanten Satz „was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?“ aber ich muss den Nachsatz leider bestätigen: „die meisten Blogger sondern nur ab“.
Falls sie meine Meinung interessiert und sie diese nicht für Absonderung halten: Klowände sind nicht die Begrenzungen von Orten, an denen ich mich aufhalten möchte. Ich fühle mich nun einmal in Salons besser.
Ich las das Ganze bei Jens Scholz, der einen dieser unsäglichen Sätze abgesondert hat, den ich noch wiedergeben will: „… dass man sich als vermeintlich großherziger Schenker eventuell einen Gedanken machen sollte, wenn man stattdessen gefragt wird, ob man für den Haufen Kohle nicht was Sinnvolles hätte machen können?“
Klar – jeder weiß immer besser, was man alles hätte machen können – vor allem Blogger. Die wissen bekanntlich alles besser. Vielleicht könnten die Besserwisser dann ja auch mal die Frage von Herrn von Matt versuchen zu beantworten: also bitte. Ich warte auf kluge Antworten.
Neben neidischen Werbekollegen, die der Kampagne mit der branchenüblichen professionellen Häme bezukommen versuchen, und den (angeblich) intellektuellen Schreibern der Eliteblätter erwähnt er vor allem die Blogger. Nicht unbedingt höflich, aber leider wahr, bezeichnet er deutsche Blogs als die „Klowände des Internets“. Zwar unterschreibe ich nicht den elitär-süffisanten Satz „was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?“ aber ich muss den Nachsatz leider bestätigen: „die meisten Blogger sondern nur ab“.
Falls sie meine Meinung interessiert und sie diese nicht für Absonderung halten: Klowände sind nicht die Begrenzungen von Orten, an denen ich mich aufhalten möchte. Ich fühle mich nun einmal in Salons besser.
Ich las das Ganze bei Jens Scholz, der einen dieser unsäglichen Sätze abgesondert hat, den ich noch wiedergeben will: „… dass man sich als vermeintlich großherziger Schenker eventuell einen Gedanken machen sollte, wenn man stattdessen gefragt wird, ob man für den Haufen Kohle nicht was Sinnvolles hätte machen können?“
Klar – jeder weiß immer besser, was man alles hätte machen können – vor allem Blogger. Die wissen bekanntlich alles besser. Vielleicht könnten die Besserwisser dann ja auch mal die Frage von Herrn von Matt versuchen zu beantworten: also bitte. Ich warte auf kluge Antworten.
sehpferd - am Donnerstag, 19. Januar 2006, 19:11 - Rubrik: blog nachrichten
C. Araxe meinte am 19. Jan, 19:14:
Grundgesetz, Artikel 5.
sehpferd antwortete am 19. Jan, 19:25:
Das ist ohne Zweifel ...
... die Rechtsgrundlage.Eigentlich hatte ich auf intelligentere Begründungen gehofft.
novesia antwortete am 19. Jan, 19:41:
Sie haben also noch Hoffnung.Aber die Grundrechte sind Ihnen nicht intelligent genug?
Worauf wollen Sie hinaus? Dass sich Klowandbeschmierer nicht anmaßen sollten, öffentlich Kritik zu üben oder die Sau durchs Dorf zu treiben, wenn jemand einen positiven Impuls geben wollte?
sehpferd antwortete am 19. Jan, 21:23:
Rechte ...
... können zwangsläufig nicht intelligent sein, sondern höchstens die Ausübung eines Rechts. Ich will darauf hinaus, dass jemand eine Antwort auf die gestellte Frage findet (sie können doch lesen, oder?), eine intelligente, vielleicht gar noch humorvolle Antwort. Dass ich 99 Prozent der Blogerinnen und Blogger damit überfordere, ist mir bewusst.
novesia antwortete am 20. Jan, 08:14:
Sie haben bestimmt verstanden, was ich meinte. Die Grundrechte sind Ihnen als Begründung zu schwach, zu lapidar, zu leicht für jeden (blöden Blogger) daherzuzitieren. Damit haben Sie natürlich recht. Allerdings gibt es Fragen, die so blöd sind, dass man nur blöde Antworten geben
Also: Warum sollte nicht jeder Computerbesitzer seine Meinung veröffentlichen dürfen? Ich hoffe, auf eine intelligente Begründung.
Ich glaube, wir schreiben ein wenig aneinander vorbei. Bei dem gestrigen Debakel ging es doch kaum um die Kampagne oder wie damit umgegangen wurde, sondern darum, dass ein Professor der Kommunikationswissenschaften öffentlich Meinungsfreiheit und Pressefreiheit in Frage stellt. Ein Werber, ein Meinungsmacher. Finden Sie das nicht auch ein bisschen erschreckend?
sehpferd antwortete am 20. Jan, 09:06:
Gegenfragen lasse ich nicht zu
Zunächst einmal halte ich die Frage nicht für blöd, sondern bestenfalls für arrogant. Dennoch sollten sich die Leute, die sich für Blogger halten, vielleicht einmal überlegen, ob es nicht besser wäre, Antworten zu finden statt überall Schilder aufzustellen, dass sie alles besser wissen.Ferner hatte ich darum gebeten, doch intelligente Antworten zu finden. Eine Gegenfrage, die aus einer bloßen Umkehrung der Frage besteht („Warum sollte nicht jeder Computerbesitzer seine Meinung veröffentlichen dürfen?“), halte ich für ziemlich hühnerpiepelig, um mal die vornehme Ausdrucksweise zu verlassen - es gibt bei mir deshalb keine Antwort darauf.
Nebenbei haben sie wieder nicht genau gelesen. Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, die von mir genannte Quelle anzusehen, hätten sie gewusst, dass die Pressefreiheit keinesfalls in Frage gestellt wurde. Bleibt die Meinungsfreiheit – und da hat der Mann in der Tat unglücklich formuliert, weil er „berechtigt“ geschrieben hat – denn das Recht hat natürlich jeder. Doch ich war bisher der Meinung, dass intelligente Menschen dies durchaus erkennen können. Hätte er geschrieben: „Welchen Wert (oder Sinn) haben eigentlich die Absonderungen von beliebigen Computerbesitzern im Netz?“ dann wäre deutlicher geworden, über was eigentlich zu diskutieren wäre.
novesia antwortete am 20. Jan, 09:24:
Zu Absatz zwei: Da haben Sie nicht genau gelesen. Ich wollte keine Antwort geben, sondern nur ausdrücken, dass auf blöde Fragen nunmal auch blöde Antworten zu erwarten sind. Sie geben ja auch keine Antwort, wenn Ihnen die Frage zu hühnerpiepelig ist.Ihre Frage zum "Wert der Absonderungen" kann ich in Herrn von Matts Mail leider nicht entdecken. Ich habe seine Frage anders verstanden, nämlich rhetorisch, aber das wird Interpretationssache sein. (Und Sie sehen ja, dass es damit bei mir nicht so weit her ist.)
blogger.de:okavanga meinte am 22. Jan, 00:00:
Nun, dieser Beitrag und Ihre Kommentare, wertes Sehpferd, lassen darauf schließen, wie der gute Herr von Matt auf die Klowände kam.
sehpferd antwortete am 22. Jan, 10:54:
Vielen Dank für Ihren geistreichen Kommentar ...
Wie Sie wissen, habe ich ein Herz für Kommentatorinnen und Kommentatoren, die hier so klug und elegant formulieren, dass es eine Freude ist, Ihnen zu antworten.