anstoss

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Nerve.com ist immer gut für eine erregende Umfrage - zum Beispiel nach Sex und Musik. Und wie mochten es die Nerve-Online-Benutzer? Nur 20 Prozent wollten sich bei der Liebe von lauter und schneller Musik antreiben lassen, während 41 Prozent sich von sanfter Musik die Sinne streicheln lassen wollten. Doch ein fast genau so großer Anteil von Nerve-Nutzern wollte gar keine Musik: Die Geräusche der Liebe seien genug Musik für sie.

http://www.nerve.com/nervecenter/index.asp

Wie sieht eigentlich euer Schlafzimmer aus? Immer, wenn mir morgens die neusten Möbelkataloge aus der Zeitung flattern, denke ich: Das sind Schlafzimmer, in denen man bestenfalls krank werden und schlimmstenfalls sterben kann. Möglicherweise eignen sie sich auch tatsächlich zum Schlafen, woher soll ich das wissen? Ich sehe sie ja in Möbelgeschäften nur bei Tage, wie soll ich das also beurteilen?

Nun soll es auch Menschen gebe, die im Schlafzimmer lieben (wenngleich viele Deutsche behaupten, sie täten es lieber auf dem Teppich). Doch bitte: Wie soll man in diesen Schlafzimmern, liebe Möbelindustrie, liebe Möbelhändler und liebe Werbefritzen, denn bitte der Lust frönen? In meinen Augen haben sie ungefähr den gleichen erotischen Effekt wie das Wartezimmer eines Arztes.

Bei Nerve.com kann man Bekanntschaftsanzeigen aufgeben. Warum ich das erwähne? Weil sie eine wichtige Frage stellen - „was wird dein zukünftiger Liebhaber in deinem Schlafzimmer vorfinden?" Ich kann euch verraten - es gibt gescheitere Antworten als „mich".

Für Neugierige:
http://personals.nerve.com/

Eine der heißesten Diskussionen, die gerade im Online-Forum der Herrenzeitschrift GQ läuft, dreht sich um Fantasien - nämlich darum, ob ganz gewöhnliche Hetero-Männer (das sind die, die Frauen lieben) auch ganz normale sexuelle Fantasien über Männer haben. Die Antworten kommen ein bisschen gequält, doch nachdem sich nun die Spreu vom Weizen getrennt hat, wird doch deutlich, dass Männer sich nicht so ganz sicher sind, ob sie nicht vielleicht doch etwas Freude am eigenen Geschlecht finden könnten. Oder vielleicht würden sie doch noch ein bisschen weitergehen? Ein Teilnehmer des Forums bringt die Sache auf den Punkt: „Solche" Gedanken hätten sehr viele Männer, aber dazu stehen würden sie nicht. Dazu passt, dass im Internet ziemlich viele Bi-Seiten für Männer zu finden sind - von den Seiten so genannter „Shemales" und den „Strap-On-Dildo"-Seiten einmal ganz abgesehen.

http://www.gq-magazin.de/gq/1/forum/viewtopic.php?t=396

Wie aus der deutschen Durex-Studie 2003 hervorgeht, können Stinker und Stinkerinnen nicht mit bereitwilligen Sexpartnern rechnen: Für 80 Prozent der Befragten ist Mundgeruch das größte Sexhemmnis, während 67 Prozent sagten, sie würden von schlechtem Körpergeruch abgetörnt. Auch die Umgebung spielt eine wichtige Rolle: eignet sie sich nicht zur Liebe, so sind 50 Prozent der Deutschen nicht in Liebesstimmung - und ungefähr genau so viele mögen nicht, wenn die Eltern im Nebenzimmer sind. Bei Männern ist weibliche Schambehaarung ebenfalls nicht mehr gefragt 43 Prozent gaben an, sich an Körperhaaren zu stören.

Natürlich steht in der Studie noch viel mehr, und zu haben ist sie bei http://www.durex.de.

Wer sich gar nicht satt sehen kann an schönen Kleidern, wer Models mag und Fotografie und alles, was damit zusammenhängt, für den gibt es nur einen Fernsehsender: ftv. Wer keine Schüssel auf dem Dach hat, dem kann geholfen werden, entweder auf der Webseite von ftv.com, oder aber in einem der „Fashion bars“, wo man ftv rund um die Uhr sehen kann, z.B. in Budapest, im feudalen Warenhaus „Mammut“.

Ftv sendet rund um díe Uhr auf Astra 12.285 Ghz, vertikal

net-a-porter

Würde ihnen dieses auffällig-erotische spitzenbesetzte Mini-Kleid von Alberta Ferretti gefallen? Dann nichts wie hin und kaufen – sie bekommen es nämlich auch auf der schwäbischen Alb oder in Oberbayern – mit der Post. Wer weiß, was Pret-A-Porter ist, dem wir bei Net-A-Porter ein Licht aufgehen: Ah, schniefige Fummel neuester Mode aus dem Internet. Ihr Konto sollte allerdings gut befüllt sein: Das Teil ist erst ab ca. 1100 Euro zu haben.

(Alle Preisangaben ohne Gewähr)

http://www.net-a-porter.com

Dürfen Christen eigentlich Sex haben? Dumme Frage werden sie sagen, aber wenn sie Sex haben dürfen, welche Art von Sex ist dann erlaubt, welche bedenklich, und welche gar eindeutig verboten? Diese und ähnliche Fragen versucht ein christliches Paar auf seiner Webseite zu beantworten - und neben 6 absoluten Nein-Neins kann man dann gleich zu den Vielleichts übergehen, die das Paar zwar nicht alle empfiehlt, aber immerhin zur Diskussion stellt. Wohlgemerkt: Alle Tipps sind nur für verheiratetet Paare gedacht, und der Zeigefinger bleibt immer oben: Denkt an Korinther 6:12, was immer ihr auch tut. Sex außerhalb der Ehe ist natürlich Sünde ... nun ja, die Kampagne kennen wir ja schon von George W. Bush.

Zitat:
Korinter 6:12 (Auszug) „Ich habe alles Macht; es soll mich aber nichts gefangen nehmen“
Webseite:
http://www.themarriagebed.com/whatisokay.shtml

Es gibt Menschen, die von mir zu wissen glauben, was für ein „Frauenbild“ ich habe. Sie irren sich alle, denn ich habe nicht eines, sondern viele – kein Wunder für einen Mann meines Alters in einer schnelllebigen Zeit. Zu meinen Frauenbildern gehören ein paar, die mit mir als Person zusammenhängen: Meine Mutter und meine Großmutter, beispielsweise. Frauen, die mein Leben später begleiteten: Von den Versuchskaninchen meiner ersten erotischen Annäherungen über Ehefrauen und Freundinnen der reiferen Jahre. Über sie spreche ich selten, denn ich billige ihnen zu, was ich auch für mich in Anspruch nehme: den Schutz ihres Privatlebens.

Ein Frauenbild? Schon als ich aufwuchs, gab es deren mehrere. Frauen teilten sich damals in „anständige“ und alle anderen. Anstand hatte, wer sein Sexualleben verschwieg und in engen Grenzen hielt, der Rest waren „andere“. Verkäuferinnen, Arbeiterinnen, Handwerkslehrlinge und Krankenschwestern wurden oft zu den „anderen“ geschlagen.

All dies änderte sich, als die Pille aufkam, als sich die Frauen bewegten, als sie ihre Weiblichkeit neu entdeckten, als sie sexuell aktiver wurden und begannen, eigene Wünsche auch durchzusetzen.. Forscher haben dies untersucht: Sie unterscheiden zwischen „Traditionsfrauen“, also solchen, die immer den bürgerlichen Werten verhaftet bleiben, „neuen Frauen“, die eigene Wege gehen und dem großen Heer der „Anpasserinnen“, die immer den neusten Trends folgen, ohne eigentlich ein wirkliches Gesicht zu haben. Ich beobachte all dies und schreibe darüber, mach mir aber keines der Bilder zu Eigen. Das, mit Verlaub, wäre mir viel zu billig.

Soweit die deutschen Frauenbilder. Der Rahmen kippt schon dann, wenn man nur die Grenze nach Dänemark überschreitet, der Inhalt wandelt sich bereits im Vereinigten Königreich. Wer noch weiter reist, etwa nach Afrika, erkennt, das es noch ganz andere Frauenbilder gibt.

Mein Frauenbild, mein ganz privates? Ich mag selbstbewusste, berufstätige Frauen die mindestens ihre Gegenwart mögen und die Zukunft als Chance erkennen. Es schadet nichts, wenn sie auch noch schön sind.

 

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