anstoss

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Golden Girls für die Herren, und treuherzig guckende nackte Jungmänner für die Damen – man muss nicht unbedingt an politischem Protest interessiert sein, um „Naked Protesters“ anzusehen. Auch ein Blog, im Übrigen – aber keines wie jedes andere.

Ausnahmsweise bringe ich einmal ein wortwörtliches Zitat des Rundfunkjournalisten Al Franken, veröffentlicht in „advocat“:

“Basically, we’re just dealing with a group of people right now who think some things are good and some things are evil. Sex outside marriage is evil. Sloth is evil. Homosexuality is evil. Violence gets a pass because of gun issues, because if an evil person were to come into the house of a good person, they want to be able to shoot them.”

Die Diskussion um angebliche „unsittliche“ Inhalte bei Rundfunk und Fernsehen scheint die liberalen Kräfte in Amerika wieder geweckt zu haben. Doch werden sie sich gegen die geballten Anstrengungen der frömmelnden Horden durchsetzen können? Schon schreiben einzelne kritische Journalisten, man müsse den Anfängen wehren. Der Journalist Mike LaSalle stellte gar einen Zusammenhang mit dem berühmten Niemöller-Zitat her – was übertrieben sein mag. Doch übertrieben oder nicht, eines ist sicher: Unter dem Vorwand des Jugendschutzes wird in den USA ein massiver Angriff auf die Informationsfreiheit vorbereitet. Das alles hatten wir in Deutschland ja auch schon mal. Nein, nicht beim Gröfaz. Bei Adenauer. Die Aktion "Saubere Leinwand" lässt grüßen.

Wie schafft man es, dass einem die Männer auf die Brüste gucken? Kein Problem? Nun, wie jede Frau weiß, sorgt ein Kruzifix, das zwischen den Brüsten baumelt, noch für mehr Aufmerksamkeit – so große, dass jüngst sogar der Papst darüber wetterte, und er war nicht einmal der erste Prediger, der solches tat.

Wer nach noch mehr Möglichkeiten sucht, die Blicke der Männer auf die eigenen Brüste zu lenken, ohne dass diese zum ausschließlichen Gegenstand des Interesses verkommen, wird bei dieser jungen Künstlerin fündig: Die Teilchen werden jedenfalls für Gesprächsstoff sorgen.

Via ticklefight.

brusthingucker

foto (c) 2004 by lisa lebofky

Moblogs eignen sich offenbar ganz hervorragend, um irgendwo Brüste aufzupicken. Kameras sind ja allenthalben zur Hand, und manche Dame fühlt sich so geschmeichelt von den Mobloggern, dass sie ihre Brüste noch in ein besseres Licht setzen. Sollte sich jemand dort noch nicht satt sehen können, kann er hier noch einen Nachschlag holen.

Alles via ticklefight.

„Suppe-Essen kann sehr sinnlich sein, irgendwer sagte mir einmal, dass Suppen-Freunde die besseren Liebhaber seien“, schrieb unter dem Titel „Eine Ode an die Suppe“ Florian Holzer im „Standard“. Außerdem, so wusste der Autor, sei sie gut zu transportieren. Transportieren? Aha. Mir gleitet sie bei dem Versuch immer durch die Finger.

Der Begriff „Jugendstil“ hat einen Geburtsfehler: Er hat weder etwas mit Jugend noch mit Stil zu tun: Es handelte sich vielmehr um eine künstlerische und handwerkliche Erneuerungsbewegung, von der einzelne Beispiele in der Zeitschrift „Jugend“ zu sehen waren: Bekannt geworden sind aus dieser Zeit vor allem die Anzeigen für deutschen Sekt.

In Wien wurde der Stil der Sezessionsstil genannt – dies hat sich in Österreich und Ungarn bis heute erhalten. In Finnland hieß er „Nationalromantischer Stil“ und die Glasgowians nannten ihn schlicht „Glasgow Style“. Warum er trotz vieler „Stile“ kein Stil wurde? Weil er nicht einheitlich war. Da war einerseits der florale, verspielte und bisweilen sehr erotische Jugendstil, der in einer Flut von Jugendstilkitsch endete, während auf der anderen Seite trutzige Bauten standen, die eher an Burgen erinnerten: Man kann sie in Helsinki bewundern. Die Glasgower Schule um die „Glasgow Four“ gingen einen ganz anderen Weg: Sie kreuzten schlichteste Formen, etwa Quadrate, mit wenigen floralen Elementen.

Die Franzosen und Engländer nennen die neue, efrischende Tendenz „Art Nouveau“, die "neue" Kunst eben. Sie waren die einzigen die Recht behielten: Ein Stil war es nicht, und die Sozialromantik verschwand im finnischen Baustil genau so schnell wie die Kunst der Glasgowians aus Schottland. Das Gute freilich überstand den Wandel des Geschmacks: Möbel nach dem Vorbild der Jugendstilarchitekten werden noch Wiener und Glasgower Vorbildern noch heute hergestellt.

Bei Jimmiz fand ich einen interessanten Hinweis auf Currywürste und Ökonomie, doch weitaus interessanter ist Vorschlag Nummer zwei aus seiner Quelle: Dort wird empfohlen, im Rotlichtdistrikt zu essen, nicht in feinen Einkaufszentren. Dafür gäbe es konkrete ökonomische Gründe: In diesen Bezirken sei die Miete erheblich niedriger, so dass sich Emigranten und experimentelle Köche niederlassen würden.

Ich kann es, zumindest für Kopenhagen, nur bestätigen: Am besten zu Abend isst man im Rotlichtdistrikt an der Istegade. Die Warnungen einzelner Touristikunternehmen über die Istegade sind ausgemachter Unfug – schließlich liegen auch viele günstige und ganz vorzügliche Hotels in dieser Gegend, und auch dort kann man durchaus übernachten.

 

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